Nordwest-Zeitung

Keine Deckung für den Sperling

Unbekannte­r zerstört vom Nabu angelegte Hecke

- VON CHRISTIAN QUAPP

Die Pflanzen wurden offenbar mit einem Mäher überfahren. Wer verantwort­lich war, konnte der der Nabu nicht herausfind­en.

BAD ZWISCHENAH­N – Nur ungefähr ein Jahr stand die Hecke, die Mitglieder der Nabu-Ortsgruppe Bad Zwischenah­n Ende 2017 an einem Graben zwischen Aue und Speckener Bäke in der Nähe der Bad Zwischenah­ner Kläranlage gepflanzt hatten.

Rund 100 verschiede­ne Sträucher, unter anderem Weißdorn, hatten die Mitglieder des Nabu mit Genehmigun­g des Eigentümer­s der Fläche gepflanzt. Sie sollten vor allem dem Feldsperli­ng Schutz bieten, der heute nur noch wenig Lebensräum­e findet.

Doch vorläufig werden Vögel hier keinen Unterschlu­pf finden – in diesem Herbst musste Ralf Strewe von der Zwischenah­ner Nabu-Gruppe feststelle­n, dass die Sträucher offenbar einem Mäher zum Opfer gefallen waren. „Einige wenige sind umgeknickt, die meisten sind direkt über dem Boden abgeschnit­ten“, sagt Strewe mit einem Blick über den Graben. Warum das geschehen ist, kann sich der Nabu-Mann nicht erklären. „Die Sträucher werden nach dem trockenen Sommer kaum Blätter gehabt haben, aber es war deutlich, dass sie lebten.“

Wer für den Schaden verantwort­lich ist, war bisher nicht herauszufi­nden. „Wir haben mit einigen Leuten gesprochen und sind einigen Hinweisen nachgegang­en“, sagt Strewe. Dem Nabu gehe es letztlich aber auch nicht darum, den Verursache­r herauszufi­nden. Strewe hofft nur, dass Verantwort­liche künftig mehr aufpassen – überall in der Natur. „Es ist ja nicht nur bei unserer Hecke sinnvoll, sie stehen zu lassen“, sagt er. Generell müsse nicht jeder Meter in der Landschaft komplett aufgeräumt sein.

Ob zumindest einige der Sträucher überlebt haben, werde sich erst im Frühjahr herausstel­len. Sträucher, die nicht mehr zu retten sind, will der Nabu ersetzen und künftig besser sichern. „Wir werden massive Pfähle einschlage­n, die man nicht einfach mit dem Mäher überfahren kann. Zumindest aus Versehen könnte die Hecke dann nicht mehr abgemäht werden.

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BILD: CHRISTIAN QUAPP So hoch waren die Sträucher: Von dem Busch, den Ralf Strewe zeigt, blieb nur ein Ast, die meisten anderen wurden direkt über dem Boden abgeschnit­ten.

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