Keine Deckung für den Sperling
Unbekannter zerstört vom Nabu angelegte Hecke
Die Pflanzen wurden offenbar mit einem Mäher überfahren. Wer verantwortlich war, konnte der der Nabu nicht herausfinden.
BAD ZWISCHENAHN – Nur ungefähr ein Jahr stand die Hecke, die Mitglieder der Nabu-Ortsgruppe Bad Zwischenahn Ende 2017 an einem Graben zwischen Aue und Speckener Bäke in der Nähe der Bad Zwischenahner Kläranlage gepflanzt hatten.
Rund 100 verschiedene Sträucher, unter anderem Weißdorn, hatten die Mitglieder des Nabu mit Genehmigung des Eigentümers der Fläche gepflanzt. Sie sollten vor allem dem Feldsperling Schutz bieten, der heute nur noch wenig Lebensräume findet.
Doch vorläufig werden Vögel hier keinen Unterschlupf finden – in diesem Herbst musste Ralf Strewe von der Zwischenahner Nabu-Gruppe feststellen, dass die Sträucher offenbar einem Mäher zum Opfer gefallen waren. „Einige wenige sind umgeknickt, die meisten sind direkt über dem Boden abgeschnitten“, sagt Strewe mit einem Blick über den Graben. Warum das geschehen ist, kann sich der Nabu-Mann nicht erklären. „Die Sträucher werden nach dem trockenen Sommer kaum Blätter gehabt haben, aber es war deutlich, dass sie lebten.“
Wer für den Schaden verantwortlich ist, war bisher nicht herauszufinden. „Wir haben mit einigen Leuten gesprochen und sind einigen Hinweisen nachgegangen“, sagt Strewe. Dem Nabu gehe es letztlich aber auch nicht darum, den Verursacher herauszufinden. Strewe hofft nur, dass Verantwortliche künftig mehr aufpassen – überall in der Natur. „Es ist ja nicht nur bei unserer Hecke sinnvoll, sie stehen zu lassen“, sagt er. Generell müsse nicht jeder Meter in der Landschaft komplett aufgeräumt sein.
Ob zumindest einige der Sträucher überlebt haben, werde sich erst im Frühjahr herausstellen. Sträucher, die nicht mehr zu retten sind, will der Nabu ersetzen und künftig besser sichern. „Wir werden massive Pfähle einschlagen, die man nicht einfach mit dem Mäher überfahren kann. Zumindest aus Versehen könnte die Hecke dann nicht mehr abgemäht werden.