Nächster Schritt zum Haltepunkt
Planfeststellungsbeschluss erlassen – Vier Wochen Zeit für Einspruch
JADERBERG – „Nach fast einem Jahr ist aus meiner Sicht für uns alle erfreulicherweise ein weiterer wesentlicher Meilenstein für die Einrichtung des Bahnhaltepunktes Jaderberg gesetzt worden“, freut sich Jades Bürgermeister Henning Kaars (UWG). Sein Grund für die Freude: Das EisenbahnBundesamt hat nach sorgfältiger Prüfung auf Antrag der DB Station&Service AG als Vorhabenträgerin einen Planfeststellungsbeschluss erlassen. Damit steht rechtlich dem Bau eines Bahnhaltepunktes in Jaderberg zunächst nichts mehr entgegen.
Allerdings, teilt Kaars weiter, mit, müssen die Unterlagen noch einmal vier Wochen öffentlich ausgelegt werden. „Sollten in diesem Zeitraum keine Einsprüche oder Klagen beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg eingereicht werden, wird der Planfeststellungsbeschluss rechtskräftig und die vorbereitenden Maßnahmen für den Bau bis zur Fertigstellung können endlich beginnen“, erklärt der Bürgermeister den weiteren Zeitplan.
Den Planfeststellungsbeschluss kommentiert auch die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Logemann (Berne): „Ich bin hocherfreut, dass endlich der Planfeststellungsbeschluss vorliegt. Hier brauchte es einen langen Atem, aber alle sind dran geblieben, die Bürgerinnen und die Bürger, die Politik fraktionsübergreifend, der Bürgermeister. Das ist eine gute Nachricht für Jaderberg.“
Die Diskussion um den Bahnhaltepunkt reicht weit zurück. Bereits im Juni 2012 wurde eine Petition des Landkreises Wesermarsch und der Gemeinde Jade dem Niedersächsischen Landtag überge- ben, in der realisierungsfähige Wege zur Reaktivierung des Bahnhaltepunktes aufgezeigt wurden.
Die Petition sowie viele Gespräche fruchteten, doch aus der geplanten Realisierung bies Ende 2017 wurde dann doch nichts, weil überraschend das Eisenbahn-Bundesamt im vergangenen Jahr das Planfeststellungsverfahren forderte. Nun besteht Hoffnung, dass 2019 endlich mit dem Bau begonnen werden kann.
Positives Beispiel, dass sich die Wiedereröffnung beziehungsweise Einrichtung eines Bahnhaltepunktes lohnt, ist Kirchhammelwarden. Mehr als 26 Jahre hat dort kein Zug mehr gehalten – weil es sich nicht rentierte, wurde als Grund für die Stilllegung angegeben. Bis zum 22. Dezember 2014: An diesem Tag hielt unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wieder ein Zug. Die Wiedereröffnung hat rund 1,35 Millionen Euro gekostet. Gut zwölf Jahre lang kämpften viele Bürger dafür, dass der Haltepunkt reaktiviert wird. inzwischen nutzen rund 150 Ein- und Aussteiger täglich die Regio-S-Bahn.
Rund 3,5 Millionen Euro sind dagegen für den Bahnhaltepunkt in Jaderberg südlich der Vareler Straße und nördlich des Marktes der Raiffeisen-Warengenossenschaft in Jaderberg ursprünglich veranschlagt worden. Das Geld bringen die Gemeinde Jade, das Land Niedersachsen sowie die Landesnahverkehrsgesellschaft auf.