Stadt schützt Veterinäre
„Keine Anhaltspunkte auf Duldung tierschutzwidrigen Vorgehens“– 300 Demonstranten am Samstag erwartet
Die Stadtverwaltung stellt sich vor die Veterinäre, die im Zusammenhang mit Tierquälerei auf Videos zu sehen sind. Verfehlungen seien auch auf dem neuen Material nicht festzustellen, heißt es. . .
Die Verwaltung leitet keine Schritte gegen drei städtische Veterinäre ein. Dabei bleibt es nach Auswertung weiterer Videos, die eklatante Tierschutz-Verstöße zeigen.
OLDENBURG – Die Stadtverwaltung stellt sich vor Mitarbeiter, die auf Videos im Zusammenhang mit schweren Fällen von Tierquälerei im Schlachthof Oldenburg zu sehen sind. „Die Sichtung des weiteren Videomaterials und die Befragungen der betroffenen städtischen Veterinäre haben im Ergebnis keine neue Bewertung ergeben“, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Daher bleibe es nach Auswertung der Videosequenzen dabei, dass „keine Anhaltspunkte für ein Verhalten des städtischen Aufsichtspersonals erkannt wurden, das sich als Duldung tierschutzwidrigen Vorgehens von Schlachthofmitarbeitern erweisen könnte“.
Auch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) sieht nach den Vorfällen im Oldenburger Schlachthof keine Versäumnisse der eigenen Prüfer.
Aufgabe des Laves sei die Zulassung der Betriebe und die Kontrolle, ob die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sind, sagte Laves-Chef Dr. Eberhard Haunhorst. Die regelmäßige Überprüfung der betrieblichen Abläufe liege in der Hand der Kommune, die auch für die Beseitigung von möglichen Missständen zuständig sei.
Laves-Mitarbeiter waren in den vergangenen Jahren wiederholt an Kontrollen beteiligt, die immer wieder Miss- stände in dem Schlachthof ans Licht gebracht hatten.
Der Laves-Chef verweist darauf, dass in Absprache mit Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) die Kontrollen in Schlachthöfen verstärkt worden seien. Haunhorst ließ offen, für welchen Zeitraum dies gelte. Der betroffene Betrieb in Oldenburg hat nach Bekanntwerden der schweren Verstöße im November die Produktion vorübergehend eingestellt.
Zu Protesten an diesem Samstag vor dem Werk in der Schlachthofstraße 36 erwartet das Deutsche Tierschutzbüro rund 300 Teilnehmer. Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Jan Peifer soll ab 12.30 Uhr Videomaterial zu den Missständen auf einer Leinwand gezeigt werden. Gegen 13.30 Uhr werden Rosen niedergelegt. Der Verein fordert die dauerhafte Schließung des Betriebs.