Nordwest-Zeitung

Wir haben kluge Delegierte

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

Thomas Strobl ist CDUVize3he­f. In Sa3hen Wahlempfeh­lung für einen neuen Vorsitzend­en hält er si3h zurü3k.

FRAGE: Zerr Strobl, Angela Merkel tritt nach 18 Jahren nicht mehr als Vorsitzend­e der CDU an. Wie hat sie die Partei in dieser Zeit verändert? STROBL: Schauen Sie sich an, wer US-Präsident, wer französisc­her Präsident, wer britischer Premiermin­ister war, als Angela Merkel Parteivors­itzende wurde. Daran sehen Sie, wie viel Zeit vergangen ist, wie sich die Zeiten geändert haben. Angela Merkel hat Deutschlan­d sicher und verlässlic­h durch bewegte Zeiten geführt, denken Sie etwa an die Finanzkris­e. Bei Bertold Brecht wird Herr Keuner ganz bleich, als ihm ein alter Bekannter nach langer Zeit sagt, er habe sich gar nicht verändert. Kurzum, die Zeiten haben sich geändert, die Herausford­erungen sind andere geworden, und deshalb hat sich auch die CDU verändert. Nicht von ungefähr haben wir schon vor Monaten den Prozess eingeleite­t, dass die CDU unter ganz viel Beteiligun­g ihrer Mitglieder ein neues, zeitgemäße­s Grundsatzp­rogramm bekommt.

FRAGE: Angela Merkel hat immer gesagt, Parteivors­itz und Kanzleramt gehören in eine Hand. Nach ihrem R-ckzug als CDU-Vorsitzend­e .ill sie /etzt dennoch .eiter Regierungs­che0in bis 1211 bleiben. Wie lange kann das gutgehen? STROBL: Angela Merkel packt an, was viele für unmöglich gehalten haben, das so auch noch kein Bundeskanz­ler der Bundesrepu­blik Deutschlan­d geschafft hat: einen selbstbest­immten, geordneten Übergang zu ermögliche­n. Sie ist nicht auf der Flucht. Angela Merkel und die oder der neue Parteivors­itzende werden sich nach dem Parteitag ausführlic­h und in Ruhe zusammense­tzen, die Arbeitsgru­ndlage klären, dann kann das funktionie­ren. Allen ist klar: Es geht nicht um einzelne Personen und wie die miteinande­r persönlich können – es geht um Deutschlan­d.

FRAGE: 3undestags­4räsident Wol0gang Schäuble 5CDU6 hat sich o00en 0-r 7riedrich Merz als Merkel-Nach0olger ausges4roc­hen. Wäre dessen Wahl das 3este 0-r das 8and, .ie Schäuble meint, oder .äre Annegret Kram4-Karrenbaue­r die bessere Parteiche0­in und Kanzlerkan­didatin? STROBL: Wir haben kluge Delegierte, die in der Partei verankert sind, die brauchen keine Wahlempfeh­lungen von mir. Deshalb sage ich nichts, was auch nur in die Nähe einer Wahlempfeh­lung kommt. Das Schöne im Moment ist: Mit Annegret Kramp-Karrenbaue­r, Friedrich Merz und Jens Spahn – ich nenne sie in alphabetis­cher Reihenfolg­e – hat unsere Partei die Wahl zwischen drei Hochkaräte­rn, die allesamt Parteivors­itz könnten.

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DPA-BILD: WEISSBROD

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