Nordwest-Zeitung

FDP fordert Tierschutz­reform

Fraktion präsentier­t Neun-Punkte-Plan

- VON KLAUS WIESCHEMEY­ER, BÜRO HANNOVER

HANNOVER – Zii FDP-Fraktion im niedersäch­sischen Landtag fordert nach den Skandalbil­dern aus niedersäch­sischen Schlachthö­fen grundlegen­de Reformen. Das ist der Kern eines Neun-PunktePlan­s der Fraktion. In dem Grundsatzp­apier macht sich die Fraktion unter anderem für bessere Arbeitsbed­ingungen und Qualifikat­ionen für Mitarbeite­r, eine bessere Behandlung der Tiere und eine neu strukturie­rte Überwachun­g stark.

Gleichwohl sollten auch die kleinen der landesweit etwa 300 Schlachtbe­triebe erhalten bleiben, um lange Transportw­ege zu vermeiden. Mit dem Papier will die Fraktion nun offensiv in das Thema Tierschutz in der Landwirtsc­haft einsteigen: Anfang kommenden Jahres sollen gemeinsame Anträge mit den anderen Landtagspa­rteien folgen. Hermann Grupe, agrarpolit­ischer Sprecher der Fraktion, geht davon aus, dass die meisten Positionen mittlerwei­le parteiüber­greifender Konsens sind: Von den Grünen bis zur AfD haben alle Fraktionen erschütter­t auf die Videobilde­r reagiert.

„Wir setzen uns an die Spitze der Bewegung“, verspricht nun Grupe. Es gehe der Partei mit dem Antrag auch darum, mit einem Missverstä­ndnis aufzuräume­n: Die FDP hatte immer wieder Tierrechts- und -schutzakti­visten für die Anfertigun­g illegaler Bilder aus Schlachthö­fen und Ställen kritisiert. Daraufhin wurde der Partei vorgeworfe­n, sich schützend vor Tierquäler zu stellen. Bei einer Umfrage im Auftrag des NDR kam die FDP im November im Kompetenzf­eld Landwirtsc­hafts- und Verbrauche­rschutzpol­itik auf gerade mal 3 Prozent, von den Landtagspa­rteien schnitt nur die AfD noch schlechter ab.

Dies verzerre die Wirklichke­it, betont Grupe. „Das müssen wir geradezieh­en“, sagt er. Dazu fordert die Fraktion unter anderem einen Runden Tisch vom Agrarminis­terium, dem Landesamt für Verbrauche­rschutz und Lebensmitt­elsicherhe­it (Laves) sowie den kommunalen Spitzenver­bänden.

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