Wegbereiter ür moderne Landwirtscha t
Vorläuferin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen 7or 200 8ahren gegr9ndet
„Landwirtschaftliche Laien“hoben 1818 die Oldenburgische Landwirtschaftsgesellschaft aus der Taufe. Die Zielsetzungen waren damals ähnlich wie heute.
OLDENBURG – Es waren andere Zeiten, damals zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Eine Kuh gab 2000 Liter Milch, heute ist es das Fünffache. Der Ertrag je Hektar bei Getreide ist heute acht Mal so hoch wie damals vor 200 Jahren. Autos gab es ebenso wenig wie landwirtschaftliche Maschinen. Der Begriff der Produktivität war damals noch fast unbekannt, stattdessen diente die Landwirtschaft vor allem der Eigenversorgung.
„Früher war vieles anders“, sagte Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen, am Donnerstag. „Damit es besser wurde“und sich die Landwirtschaft zu einem modernen Wirtschaftszweig entwickeln konnte, „bedurfte es kluger und weitsichtiger Menschen“. Und zu diesen Visionären zählte er auch die geistigen Väter der Oldenburgischen Landwirtschaftsgesellschaft, eine der Vorläuferinnen, der heutigen Landwirtschaftskammer, die vor 200 Jahren gegründet wurde. Bei einem Festakt mit 80 Gästen wurde jetzt in Oldenburg an die Gesellschaft und ihre Bedeutung für die rasante Entwicklung der Landwirtschaft im Nordwesten erinnert.
Schwetje und Kammerdirektor Hans-Joachim Harms erkannten viele Parallelen in der Arbeit der damaligen Landwirtschaftsgesellschaft und der heutigen LWK. „Das große Ziel war und ist die Förderung der Landwirtschaft“, sagte Schwetje. Und damals wie heute stehe die Arbeit in der Region im Zentrum der Aufgaben. Harms betonte die Bedeutung der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung, die sich nach der Gründung der Landwirtschaftskammer zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt hatte. „Gäbe es die Selbstverwaltung nicht, müsste man sie erfinden“, sagte er.
Die Bedeutung der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung betonte auch Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU). Sie transportiere eine hohe fachliche Kompetenz zu den Landwirten und sei ein wichtiger Baustein für die Akzeptanz politischer Entscheiren
dungen. Die LWK sei ein „Paradebeispiel“, wie ein solches System in der Praxis funktionieren könne.
Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) betonte, dass der Schlüssel für eine moderne und innovative Landwirtschaft „die Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die praktische Nutzung“sei. Die Landwirtschaft sei auch deshalb über Jahrhunderte von mittelalterlichen Strukturen und geringer Produktivität geprägt gewesen, weil Wissenschaft und
Praxis nicht zueinander gefunden hätten. Damit dieser Transfer weiter gelinge, brauche es eine enge Vernetzung zwischen landwirtschaftlicher Praxis und forschungsstarken Hochschulen und Einrichtungen, von denen es auch in Niedersachsen viele gebe. „Wir brauchen uns da nicht zu verstecken“, sagte er.
Prof. Dr. Hans-Werner Niemann, Experte für Wirtschaftsund Sozialgeschichte in Niedersachsen, zeigte in seinem Festvortrag auf, dass sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen 200 Jah- zwar grundlegend gewandelt hätten, dass sich an der grundsätzlichen Zielsetzung aber nichts wesentlich geändert habe. Auch die Gründer der Landwirtschaftsgesellschaft, die er als „patriotisch gesinnte landwirtschaftliche Laien“bezeichnete, hätten sich vor allem eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Verhältnisse auf die Fahnen geschrieben. Er betonte, dass sich die Landwirtschaftsgesellschaft große Verdienste um die Modernisierung der oldenburgischen Landwirtschaft erworben habe. „Besonders deutlich wird das an der Umstellung auf eine marktorientierte intensive Veredelungswirtschaft“, was vor allem Südoldenburg einen bemerkenswerten Aufschwung ermöglicht habe.
Aus Anlass des Jubiläums hat die LWK mit Unterstützung des Landesarchivs und der Oldenburgischen Landschaft viele Informationen und Exponate zur Landwirtschaftsgesellschaft und der damaligen Landwirtschaft in einer Ausstellung zusammengefasst. Diese ist noch bis 20. Dezember wochentags von 9 bis 15 Uhr in der LWK (Marsla-Tour-Straße 2) und dann voraussichtlich ab Mitte Januar im Landesarchiv (Damm 43) in Oldenburg zu sehen. Marktlage am 6. Dezember 2018. Schlachtschweine: Zum Wochenende wird das fortgesetzt leicht zurückpendelnde Schlachtschweineangebot vollständig seitens der Schlachtunternehmen nachgefragt. Die insgesamt gut ausgeglichenen Marktverhältnisse bedingen fortlaufend stabile Schweinepreise in der neuen Schlachtwoche. Schlachtrinder: Zum Ende der laufenden Woche fallen die am deutschen Schlachtrindermarkt verfügbaren Stückzahlen kleiner aus als zuvor und entsprechen damit nur knapp dem bestehenden Bedarf. Weiter anziehende Preise für weibliche Gattungen sind die Folge. Im Bereich der Jungbullen setzten sich zumindest stabilere Entwicklungen durch.
(Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen) MOUNTAIN VIEW – Google stellt seine Chat-App Allo nach gut zwei Jahren wieder ein. Der Internet-Konzern hatte darauf gesetzt, dass Allo mit smarten Funktionen wie automatischen Antwort-Vorschlägen Facebooks dominierenden Konkurrenz-Diensten Whatsapp und Messenger Paroli bieten kann. Doch Allo blieb ein Nischenangebot. Bereits im Frühjahr hatte Google die Entwicklung pausiert und jetzt soll im April kommenden Jahres ganz Schluss sein.