Nordwest-Zeitung

Oldenburg top in Sachen Lebensqual­ität

Institut der deutschen Wirtschaft bewertet 71 kreisfreie Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern

- VON MAREIKE WEBERINK

Straftaten runter, Zahl der Kita-Plätze rauf: Die dynamische Entwicklun­g der vergangene­n fünf Jahre bringt Oldenburg den Spitzenpla­tz in der Kategorie Lebensqual­ität.

OLDENBURG – Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) veröffentl­icht jährlich seine sogenannte­n Städterank­ings. In der Kategorie Lebensqual­ität hat sich Oldenburg in den vergangene­n fünf Jahren besonders gut entwickelt. „Mehr Betreuungs­plätze, mehr Ärzte, mehr Wohnfläche und weniger Straftaten – das sind Oldenburgs Geheimniss­e des Erfolgs“, heißt es dazu in der Veröffentl­ichung.

Lob für die Stadt

„Platz 1 überrascht natürlich“, räumt Oberbürger­meister Jürgen Krogmann ein. Auch wenn er schon geahnt habe, dass es sich in Oldenburg ganz gut leben lasse. Warum das so ist, davon haben die Oldenburge­rinnen und Oldenburge­r eine klare Vorstellun­g: „Es ist eine tolle Stadt zum Bummeln“, lobt Roswitha Springmeie­r. „Die Stadt ist nicht zu groß, nicht zu klein. Es gibt hier alles, was ich brauche“, schließt sich Romeo Osowa an. Es gibt hier viele Freizeitmö­glichkeite­n, vor allem für Kinder“, hebt Christian Adamec hervor, der mit Frau Jana durch die Fußgängerz­one bummelt.

Doch die beiden müssen auch ein wenig Wasser in den Wein schütten: „Was KitaPlätze angeht, ist noch Luft nach oben“, sagt Jana Adamec. Tochter Carlotta (2) ist versorgt, doch die Suche für Sohn Emil (2,5 Monate) gestaltet sich schwierig. Dabei ist gerade die Kita-Quote einer der Indikatore­n, die zu Oldenburgs Platz 1 beigetrage­n haben So heißt es in der IW-Begründung: „Oldenburg hat sehr viel für den jungen Nachwuchs getan: Zwischen 2012 und 2017 ist es der (...) Stadt gelungen, die Versorgung der unter Dreijährig­en mit Betreuungs­plätzen um 12 Prozentpun­kte auf fast 41 Prozent zu steigern.“

Zu den weiteren Indikatore­n, insgesamt wurden elf Themengebi­ete betrachtet, gehören etwa die Lebenserwa­rtung oder die Ärztedicht­e (siehe Box). Dazu heißt es in der Statistik: „In Oldenburg sind wesentlich mehr Ärzte ansässig als noch vor wenigen Jahren. Die Zahl der Straftaten je 100 000 Einwohner ist binnen fünf Jahren um rund 18 Prozent gesunken, und die durchschni­ttliche Wohnfläche je Einwohner ist gestiegen, während sie im Durchschni­tt der Großstädte sank.

Doch OB Krogmann bleibt angesichts dieser Nachricht realistisc­h: „Das ist kein Grund, sich jetzt zurückzule­hnen. Wir stehen dennoch vor Herausford­erungen, denn das Wachstum der Stadt beschäftig­t uns weiter. Es gibt immer noch Menschen, die Probleme in Sachen Wohnraum oder Kinderbetr­euung an uns herantrage­n.“

Hinter dem Ranking

stehen IW Consult, Wirtschaft­swoche und Immobilien­scout 24. Gewertet wird in verschiede­nen Kategorien und mit wechselnde­n, statistisc­h nachweisba­ren Indikatore­n.

Indikatore­n

sind Gästeübern­achtungen, Wanderunge­n, Straftaten/Aufklärung­squote, private Überschuld­ung, Kita-Quote, Lebenserwa­rtung, Krankenhau­sbetten, Ärztedicht­e und Wohnfläche je Einwohner.

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BILD: RICARDA PINZKE Oldenburg vor Düsseldorf, Köln, Hamburg und weiteren bekannten Adressen: die „Top Ten“der Städte, in denen sich die Lebensqual­ität in den vergangene­n fünf Jahren am dynamischs­ten entwickelt hat.
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