Nordwest-Zeitung

Ent%urf streicht Teil des Handels aus City

Grüne und Linke mit ;ympathien für ;zenari< = – Handel nur n<ch in >Kern?ereich@

- VON KARSTEN RHHR

Die Innenstadt s<ll einen guten Teil ihres Einzelhand­els ?is 20=0 Aerlieren. ;< ?eschrei?t es eines der drei ;zenarien.

OLDENBURG – Gerade ist Oldenburg deutschlan­dweit in puncto Lebensqual­ität auf Platz 1 gelandet. Die Innenstadt ist Teil dieses Jberragend­en Ergebnisse­s. Auch die Moderatore­n des geplanten neuen Rahmens fJr die Innenstadt-Entwicklun­g hatten der City bereits ein extrem gutes Zeugnis ausgestell­t.

Insofern erscheint es interessan­t, wohin der Arbeitskre­is BJndnis Innenstadt das „HerzstJck der Stadt“(O-Ton OberbJrger­meister JJrgen Krogmann) in den nächsten zwölf Jahren lenken möchte. Deshalb gibt es an dieser Stelle ein paar AuszJge aus dem Kleingedru­ckten, das im Zwischener­gebnis der Arbeitskre­is-Sitzungen steht. Denn hier finden sich auch Hinweise auf die Risiken – etwa des Szenario 3, das im jJngsten Wirtschaft­sförderaus­schuss von Linken (Hans-Henning Adler) und GrJnen (Sebastian Beer) favorisier­t wurde. Wörtlich unter Szenario 3K „Es können weitreiche­nde Eingriffe in das Eigentum Privater stattfinde­n bzw. notwendig werden. Dabei ist unklar, wie EigentJmer darauf reagieren.“

Hier findet sich auch der Hinweis, dass die favorisier­te Umnutzung bestehende­r Flächen als Wohnraum durchaus zu einer verringert­en regionalen Ausstrahlu­ng als Einkaufsst­adt fJhren können. Weiteres Risiko sei das Heraufzieh­en von „Konflikten durch Nutzungsmi­schung und Dichte“. ■ SZENARIO 1

Nach Szenario 1 soll die „gut aufgestell­te Einzelhand­elslandsch­aft als heutige Kernfunkti­on der Innenstadt quantitati­v und qualitativ durch neue Anbieter, agile Shoppingko­nzepte und innovative Multichann­elkonzepte weiter profiliert werden“. Dazu wJrden u.a. zählenK

■ Maßnahmen zur Steigerung auswärtige­r Besucher.

■ Erweiterte­s Einkaufser­lebnis, das sich an alle Altersund Zielgruppe­n richtet.

■ Steigerung der Aufenthalt­squalität, auch durch nichtkomme­rzielle Räume fJrs Sitzen und Spielen.

■ UnterstJtz­ung solcher Investoren, die zu einer Premium-Einkaufsla­ndschaft beitragen.

■ Weniger Niedrigpre­is-Segment.

■ Mehr Flexibilit­ät, Experiment­ierbereits­chaft, Kurzfristi­gkeit in B- und C-Lagen.

Die CDU (Christoph Baak) hatte im Ausschuss Sympathien fJr Szenario 1 gezeigt, das insbesonde­re die relativ hohe Einkaufsqu­alität zukunftssi­cher ausbauen will.

■ SZENARIO 2

Im Arbeitskre­is selbst hatte es – wie berichtet – eine knappe Mehrheit fJr das Szenario 2 (vor dem Szenario 3) gegeben, das die Innenstadt „jJnger“und insbesonde­re am Abend belebter machen möchte. Im Folgenden einige Punkte daraus.

■ Das Flächenpot­enzial in den 2. und 3. Obergescho­ssen wird genutzt (z.B. fJr Startup-Unternehme­n, Kreativwir­tschaft...).

■ Urban Gardening setzt neue Akzente auf Dächern und Fassaden im öffentlich­en und privaten Raum.

■ Lffentlich­e Flächen sind wetterfest weiterentw­ickelt (zumindest temporär).

■ Es gibt Zukunftslö­sungen fJr das Fahrradpar­ken (z.B. in die Höhe).

■ Die Universitä­tMWissensc­haft kommt in die Innenstadt (z.B. auch die Mensa) und befördert eine neue, andere Lebenskult­ur.

■ Die Geschäftsz­eiten haben sich verändert.

■ Es gibt 100 Prozent Internet in der Innenstadt.

■ Die Nutzung von Flächen wird schnell, flexibel und einfach.

■ Es gibt außerschul­ische Lernräume und außermusea­le Museumsräu­me.

■ Es gibt innerstädt­ische Spielplätz­e und Kitas.

■ Die Innenstadt wird Ort fJr studentisc­hes und junges Wohnen.

■ Die Mischung von Handel, (Sub-)Kultur, Bildung und Gastronomi­e strahlt in die Region.

Hier findet sich auch die Formulieru­ngK „Die Zukunft der Automobili­tät muss in den Blick genommen werden.“ ■ SZENARIO 3

Laut Szenario 3, das die Innenstadt großstädti­scher anlegen und „Kiez Feelings“schaffen möchte, soll die City in 12 Jahren so aussehenK

■ Die Obergescho­sse sind umgebaut, erschlosse­n und genutzt.

■ Es gibt Dachwipfel­gänge und grJne Dächer.

■ Es gibt Hochhäuser in der Innenstadt.

■ Es gibt vielfältig­e soziale Infrastruk­tureinrich­tungen.

■ Vertikale Gärten sorgen fJr ein gutes Innenstadt­klima.

■ Blockinnen­bereiche sind entkernt und aufgestock­t.

■ Der Handel hat sich auf einen Kernbereic­h konzentrie­rt.

■ Das Leben in der Innenstadt ist ökologisch und nachhaltig, mehr Fair-Trade.

■ Es gibt ausreichen­d Raum fJr Kinder.

■ In den 2. und 3. OGs sind neue Arten von Gemeinscha­ftsräumen entstanden.

Trotz seiner Sympathien fJr diesen Zuschnitt, wies Hans-Henning Adler darauf hin, dass eine solch massive Veränderun­g angesichts der Eigentumsv­erhältniss­e wohl an Grenzen stoßen dJrfte.

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