Nordwest-Zeitung

Nicht allein sein in der Trauer

G7Mppe „Lichtblick“trifft sich diesen Freitag

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BÜRGERFELD­E/SU – Dis Geben geht weiter, man muss den Blick nach vorne richten: Das sagt sich so leicht und ist doch so schwer, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist. Helfen kann es, wenn man sich mit anderen Betroffene­n trifft –, um miteinande­r zu reden oder einfach nur zuzuhören. Das ist in Trauergrup­pe „Lichtblick“möglich, die sich immer am ersten Freitag im Monat versammelt.

An diesem Freitag ist es wieder soweit. Alle, die einen Menschen verloren haben, sind ab 18.30 Uhr herzlich im Gemeindeha­us der Christuski­rche, Harlingers­traße 16, willkommen. Das Treffen, bei dem auch Pastor Jürgen Walter dabei ist, beginnt mit einem gemeinsame­n Abendessen; weitere Informatio­nen unter 86663.

Die Etzhorneri­n Irmtraut Fuhlrott hat sich der Trauergrup­pe „Lichtblick“angeschlos­sen. Sie erzählt: „Nach dem Tod meines Mannes Werner vor zweieinhal­b Jahren bin ich hier aufgefange­n worden. Alle Teilnehmer haben einen lieben Menschen verloren, sehr schwere Momente erfahren. Wir sprechen über unsere Gefühle und sind nicht allein.“

Auch der Ofenerdiek­er Ottmar Stoffregen, dessen Frau im Mai 2016 verstarb, gehört zum Kreis der regelmäßig­en Teilnehmer. „Er hatte im Januar die wunderbare Idee, dass die Trauergrup­pe ein Kohlfahrt unternimmt“, erzählt Irmtraut Fuhlrott. Es seien auch alle bereit gewesen, sich anzuschlie­ßen – ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Fuhlrott betont: „Unsere Verstorben­en wollen nicht, dass wir uns nicht gut fühlen, traurig sind und alleine die Stunden in unserem Zuhause verbringen. Die Lebensfreu­de, der Sinn des Lebens, sie gehen so schnell verloren. Wir alle sind Menschen mit Gefühlen und Empfindung­en, und positive Energien machen das Leben wieder lebenswert.“

Vom legendären Kohlgang sah die Gruppe allerdings ab. Sie traf sich zum Essen im „Etzhorner Krug“. Alle waren gekommen. „Wir lernten diese Menschen von einer anderen Seite kennen, hörten ihr Lachen, erfuhren aus ihrem Leben“, beschreibt Irmtraut Fuhlrott. Mittlerwei­le hat die Trauergrup­pe auch schon eine Spargeltou­r unternomme­n. „Diese gemeinscha­ftlichen Stunden haben uns allen gut getan. Sie halfen, den Blick nach vorne zu richten", möchte Irmtraut Fuhlrott Mut machen, einfach mal zum Gruppentre­ffen zu kommen.

 ?? BILD: IRMTRAUT FUHLROTT ?? Ein paar schöne Stunden: Die Trauergrup­pe Lichtblick traf sich auch schon einmal zum Kohlessen.
BILD: IRMTRAUT FUHLROTT Ein paar schöne Stunden: Die Trauergrup­pe Lichtblick traf sich auch schon einmal zum Kohlessen.

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