MESSSTELLEN IN DER PRÜFUNG
Damit weniger Unrat in der falschen Tonne landet – Im Ernstfall bleibt der Müll stehen
Zwei Neuerungen kommen auf die Bürger zu: Die Stadt plant, neue Papiertüten für Müll anzubieten und zeitgleich gegen falsch sortieren Müll vorzugehen.
OLDENBURG – Die Aktion „Saubere Biotonne“zeigt nach anderthalb Monaten schon erste Erfolge. In Kürze will der Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt eigene Abfalltüten für den Biomüll anbieten – als Ersatz für die kompostierbaren Plastiktüten, die dann nicht mehr geduldet werden.
Der Versuch der Stadt stoße bei der Bevölkerung auf Verständnis, sagte Volker Schneider-Kühn, der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs der Stadt in der Sitzung des Betriebsausschusses am Donnerstag. Diskussionen gebe es allerdings immer wieder darum, dass die kompostierbaren Plastiktüten nicht mehr verwendet werden dürfen – die entsprechende Änderung der Satzung wird gerade vorbereitet.
Deshalb sollen in ein bis zwei Monaten vom Abfallwirtschaftsbetrieb als Alternative eigene Papiertüten angeboten werden. Sie seien mit Plastik beschichtet und deshalb weitgehend dicht. Sie zersetzen sich etwa zwei Monate schneller als die kompostierbaren Plastiktüten.
Schneider-Kühn berichtete von einer Pressekonferenz der Stadtreinigung Hamburg, die diese Tüten schon getestet haben.
Papiertüte hält dicht
Dort sei kurzerhand zur Demonstration der Dichtigkeit ein Liter Wasser eingefüllt worden. Nur an den Nähten sei ein bisschen rausgetropft, so Schneider-Kühn. Auch in Oldenburg habe man interne Tests mit „flüssigkeitsreichem Biomüll“gemacht. „Da läuft nichts raus“, so ScheiderKühn. Zehn Stück sollen etwa 1,10 Euro kosten. Der genaue Preis werde noch ermittelt. Fest stehe aber, dass die Tüten zum Einkaufspreis vertrieben werden, ein Gewinn solle nicht damit gemacht werden.
Um noch mehr Fremdstoffe zu eliminieren, die nichts im Biomüll zu suchen haben, setzt der Abfallwirtschaftsbetrieb in den kommenden Wochen weiter auf Information: mit Aufklebern auf den Biotonnen, mehrsprachigen bebilderten Infobroschüren, Werbeauftritten auf den Wochenmärkten und bei Oldenburgräumtaufoderderdirekten Ansprache von Großvermietern.
Im Januar und Februar wird es erste Sicht- und Handkontrollen der Biotonnen – und bei Bedarf Verwarnungen per Gelber Karte – geben. Die gelben Karten sollen Fehlbefüllungen kennzeichnen und zum besseren Sortieren ermahnen, teilt die Pressestelle der Stadt auf Ð-Anfrage mit. Die kompostierbaren Plastiktüten würden bis dahin noch geduldet, es werde aber eine Information darüber geben, warum sie ein Problem sind.
Ab März soll es dann ernst werden, es gibt Rote Karten. Wenn in der Biotonne Stoffe gefunden werden, die dort nicht hinein gehören, wird sie nichtgeleert.
Selbst nachsortieren
Der Besitzer kann dann entweder selbst nachsortieren und die Tonne bei der nächsten Leerung wieder rausstellen oder sie als Restmülltonne leeren lassen und dafür eine Einmalentsorgungsmarke kaufen.
Die kostet zwischen zwei Euro für eine 35-Liter-Tonne und 11,85 Euro für eine 240Liter-Tonne.