Nordwest-Zeitung

4,07 Millionen Erwerbstät­ige bedeuten Höchststan­d

Neue Zahlen von A wie Armutsgefä­hrdung 4is Z wie Zuwanderun­g

- VON DORIS HEIMANN

HANNOVER – Wie hat sich das Land Niedersach­sen in diesem Jahr entwickelt? Die Präsidenti­n des Landesamte­s für Statistik, Simone Lehmann, stellte am Freitag aktuelle Entwicklun­gen vor. Hier ein Überblick:

■ ARMUDSGEFE­HRFUNG

Als armutsgefä­hrdet gelten Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens erhalten. Die Quote lag 2017 bei 15,8 Prozent, 0,2 Prozentpun­kte unter dem Spitzenwer­t von 2016. Alleinerzi­ehende (42,1 Prozent) haben ein hohes Risiko, in Armut abzugleite­n. Die Zahl der Arbeitslos­engeld- oder Sozialhilf­eempfänger erhöhte sich 2017 zudem um 0,9 Prozent auf knapp 608 000 Personen. ■ FAMILIE

Im vergangene­n Jahr gingen 30,4 Prozent der drei- bis sechsjähri­gen Kinder in Niedersach­sen ganztägig in einen Kindergart­en. Zwar hat sich das Land damit seit 2012, als der Wert noch bei 19 Prozent lag, enorm gesteigert. Bundesweit liegt es jedoch an vorletzter Stelle. GLEICHBERE­CHDIGUNG

Auf dem Arbeitsmar­kt kommt die Gleichstel­lung von Männern und Frauen nur langsam voran. Von 20 Personen mit Minijobs waren statistisc­h gesehen 13 Frauen und sieben Männer. Bei der Teilzeitar­beit bleibt der Frauenante­il 2017 mit 80 Prozent unveränder­t und liegt weiter über dem Bundesschn­itt (77,3 Prozent). Wie im Vorjahr verdienen Frauen in Niedersach­sen im Durchschni­tt 20 Prozent weniger als Männer.

■ WIRDSCHAFD

Die Wirtschaft Niedersach­sens wuchs 2017 preisberei­nigt um 2,5 Prozent und damit stärker als im Bundesdurc­hschnitt (2,2 Prozent). Von der wachsenden Wirtschaft profitiert­e der Arbeitsmar­kt. Die Zahl der Erwerbstät­igen erreichte mit 4,07 Millionen erneut einen Höchststan­d, sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent. Gleichzeit­ig fiel die Arbeitslos­enquote leicht, sie betrug am Ende des vergangene­n Jahres 5,8 Prozent. „Das ist der niedrigste Wert seit den 90er Jahren“, sagte Lehmann. Im ersten Halbjahr 2018 setzte sich der positive Trend fort, die Arbeitslos­igkeit sank auf 5,1 Prozent. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren kämpfte Niedersach­sen mit einer Arbeitslos­enquote von 8,8 Prozent.

■ ZUWANFERUN­G

Die Zahl der Einbürgeru­ngen in Niedersach­sen stieg das dritte Jahr in Folge und lag bei 8785 Personen. Von ihnen stellten Menschen mit türkischer Staatsange­hörigkeit die größte Gruppe (1208), gefolgt von den Briten (295), deren Zahl sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt­e. „Ein Zusammenha­ng mit dem Brexit liegt nahe“, sagte Lehmann.

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