Arg)ntinisch) Fans )rob)rn Madrid
S<anische =au<tstadt rüstet sich ;ür brisantes >o<a-Finale am Sonntag
MADRID – Allzu groß war die Umstellung für die Boca Juniors dann gar nicht. Starstürmer Carlos Tevez grinste breit, als er aus dem Teambus ausstieg und Dutzende johlende und hüpfende Fans vor dem Mannschaftshotel erblickte, die blau-gelben Schals wirbelten durch die Luft. Alles wie immer eigentlich. Doch nicht ganz: Denn der lautstarke Empfang fand nicht in der Heimat Buenos Aires, sondern in Madrid statt. Und die Spieler hatten einen über elfstündigen Flug in den Knochen, um endlich das Rückspiel um den Titel in der Copa Libertadores zu bestreiten.
Rund 10 000 Kilometer von der Keimzelle aller Rivalität entfernt streiten an diesem Sonntag (20.30 Uhr/DAZN) im Estadio Santiago Bernabeu, wo Real Madrid als amtierender Fußball-König Europas regiert, River Plate und Boca Juniors um Südamerikas Clubkrone. Nach den Krawallen am 24. November und der Absage des Rückspiels fiel die Entscheidung, das Stadtderby von Buenos Aires ins Ausland zu verlegen. Das Hinspiel endete 2:2. In der spanischen Hauptstadt droht derweil der Ausnahmezustand, seit Tagen berichten Fernsehsender und Gazetten Ein Boca-Fan mit MaradonaPerücke in Madrid
ausführlich über die Risiken und die geplanten Sicherheitsvorkehrungen.
Die Plätze in den Linienflügen zwischen Buenos Aires und Madrid waren so schnell ausverkauft, dass Aerolineas Argentinas prompt zwei Sonderflüge arrangierte. In Spanien leben zudem rund 250000 Argentinier, von denen viele ins Stadion wollen. Das Bernabéu fasst rund 81000 Menschen. Dort wird nun das passieren, was in Argentinien seit fünf Jahren verboten ist: Die Anhänger beider Teams werden im selben Stadion das Spiel verfolgen.
Die spanische Polizei rechnet mit mindestens 500 „extrem gewaltbereiten“Fans. Um Chaos zu vermeiden, soll die Hauptstraße Paseo de la Castellana, an der das Stadion liegt, schon von Sonntagmorgen an gesperrt werden. Die jeweiligen Fans der Weiß-Roten (River) und der Blau-Gelben (Boca) werden strikt getrennt.