VfB Fanbeauftragter plädiert für Dialog
Streit zwischen Anhängerschaft und Vereinsführung trübt Stimmung beim Regionalligisten
Übereinander geschrieben wird beim VfB Oldenburg viel – miteinander geredet wieder einmal nicht. Am Sonntag geht’s gegen die U 23 von Bundesligist Hannover 96, der solche 8robleme zur Genüge 9ennt.
OLDENBURG – Der Vergleich liegt angesichts der Spielansetzung irgendwie nahe – und doch fern: Nachdem beim VfB Oldenburg erneut ein Fanstreit die angesichts des sportlichen Aufschwungs unter Cheftrainer Marco Elia eigentlich gute Stimmung trübt, könnte manch ein Beobachter Auswirkungen wie in den vergangenen Jahren bei Hannover 96 fürchtenI Dessen U 23 gastiert an diesem Sonntag (14
Uhr) im MarschwegstadionI Die Dimension eines so großen FanBoykotts, wie ihn der Bundesligist aus der Landeshauptstadt, einst erlebt hat, wird und kann der Zwist beim Oldenburger Traditionsclub jedochnichthabenI
Inte/n keine Lösung
„Ich denke nicht, dass am Sonntag irgendwas zu spüren ist – vielleicht sogar ganz einfach, weil das Wetter zu schlecht ist und der Gegner zu unattraktiv“, meint VfB-Fanbeauftragter Raimund Kropp mit Blick auf die zu erwartende ZuschauerkulisseI Eventuell werden an diesem Sonntag 1000 Besucher an den Marschweg kommen – in Hannover protestierten zeitweise Tausende Fans gegen VollCr GästCblock: Rund 800 Fans aus HannovCr bCglCitCtCn diC U 23 von 96 (links Salif Sané) im Juli 2014 zum DuCll bCim VfB OldCnburg (MarcCl Gottschling). Damals boykottiCrtCn viClC Ultras diC SpiClC dCr CrstCn 96Mannschaft aufgrund CinCs StrCits mit dCr Clubführung.
die
Kropp steht aktuell wieder einmal als Vermittler zwischen den verhärteten FrontenI Wie schon im Spätsommer, als ein Streit rund um die am 27I August auf einer Delegiertenversammlung beschlossene Ausgliederung des RegionalligaSpielbetriebs in eine eigene GmbH in einen Stimmungsboykott im Marschwegstadion gipfelte, fühlt sich die Fanszene von der Vereinsspitze nicht verstanden und ungerecht behandeltI Weil sich die Konflikte wohl nicht intern lösen ließen, wurden sie nun erneut extern über die Öffentlichkeit ausgetragenI
Der Verein „VfB für Alle“, der sich laut Selbstbeschreibung für ein gesellschaftliches Miteinander einsetzt, das frei ist von jeglicher Gewalt und Diskriminierung, hatte jetzt in
ClubführungI
einem Schreiben im Internet mehrere Vorwürfe erhobenI Insbesondere wurde darin beklagt, dass bei einem Heimspiel im Oktober Spruchbänder gegen die AfD vom Verein entfernt worden seien, die mehrere Fangruppen anlässlich des Parteitages des niedersächsischen AfD-Landesverbandes gezeigt hatten, und der VfB danach ein Verbot nicht angemeldeter Banner ausgesprochen habeI
Die Vereinsführung sah sich daraufhin am Donnerstag zu einer Stellungnahme
genötigtI Darin wiesen Vorstand, Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Sportliche Leitung die Vorwürfe zurückI Gezeigte Bannerinhalte wie „Fuck AfD“oder „AfD weggrätschen“seien „beleidigend“oder „ein klarer Aufruf zur Gewalt“und „mit dem Selbstverständnis eines Sportvereins, der sich als politisch und konfessionell neutral versteht, nicht vereinbar“I
Übereinander geschrieben wird also aktuell viel, miteinander gesprochen wieder einmal nicht, obwohl Clubchef
Klaus Berster schon beim Streit im Spätsommer für eine bessere Kommunikation plädiert hatteI „Ich stehe Tag und Nacht bereit“, sagte er, ehe ein geplantes Treffen mit Fans aber aufgrund einer beim Derby bei Stadtrivale VfL gezündeten Rauchbombe abgesagt wurdeI „Das haben wir nachgeholt, seitdem gab es zwei Treffen – wir stehen zu den Fans“, sagt Berster jetztI
Fans mitnehmen
„Nur der Dialog kann der richtige Weg sein“, steht für Kropp fest, der wie seine Kollegen in anderen Clubs immer wieder bei Zwistigkeiten zwischen Fans und Verein vermitteln muss: „Die Fans, die bei jedem Heimspiel und zahlreichen Auswärtsfahrten die Mannschaft bei Wind und Wetter unterstützen und sich tagtäglich Gedanken um den Verein machen, wollen natürlich mitgenommen werdenI“