Knights tanzen nach seiner Pfeife
So tickt der neue Regionalliga-Cheftrainer Marcus Meckes
Marcus Meckes startete seine aktive FootballKarriere schon 1990. Vor vier Jahren beendete er seine Laufbahn und ist jetzt neuer Chefcoach der Oldenburg Knights.
OLDENBURG – Als die meisten in Deutschland American Football nur aus US-Filmen kannten, stand Marcus Meckes bereits aktiv auf dem Feld. Der 50-Jährige, der nach einem Jahr bei den Oldenburg Knights gerade vom verantwortlichen Mann für die Offensive zum Cheftrainer aufgestiegen ist, startete seine Spieler-Laufbahn schon vor fast drei Jahrzehnten. 1990 begann der damals 22-jährige Fußballer bei den Bremen Buccaneers als Wide Receiver seine Football-Karriere.
„Zuvor hatte ich bereits verschiedene Ausgleichssportarten wie Tennis, Badminton, Volleyball, Schwimmen ausprobiert“, blickt der gebürtige Bremer zurück und ergänzt: „Mit Freunden haben wir damals einen Super Bowl geschaut, und ich war so fasziniert, dass ich es direkt ausprobieren musste.“
Aus der Ausgleichssportart wurde schnell die ,Hauptsportart – und ist es bis heute geblieben. „Am Football fasziniert mich dieser bedingungslose Zusammenhalt – dass es trotz aller Härte immer fair und respektvoll auf dem Feld zugeht und dass nach dem Abpfiff die sportliche Rivalität zwischen den Teams weg ist“, erklärt Meckes: „Kurz gesagt: die Gemeinschaft ist für mich zu anderen Sportarten unvergleichlich.“
Schon als Fußballer hatte er die B-Lizenz erworben und sich als Spielertrainer engagiert, so dass es wenig verwunderlich war, dass Meckes bereits im vierten Jahr bei den „Bucs“das Traineramt bei der zweiten Mannschaft übernahm und im Jahr darauf die C-Trainerlizenz erwarb. Mittlerweile ist er Inhaber der ALizenz. Noch im selben Jahr stand er als Assistenztrainer bei einem Auswahlteam an der Seitenlinie. Die FootballKarriere nahm Fahrt auf.
Als die Ritterhude Badgers 1997 ihr erstes Punktspiel absolvierten, stand Meckes nicht nur als erster Cheftrainer des Vereins aus dem Landkreis Osterholz an der Seitenlinie, sondern war auch bereits seit einem halben Jahr der allererste Vorsitzende der Badgers. Was folgte waren elf erfolgreiche Jahre bei den Dachsen als Trainer der Männer- bzw. Jugendmannschaft. Nebenbei war er auch noch Chefcoach der Nationalmannschaft im Flagfootball, mit der er in den Jahren 1999 bis 2005 vier Medaillen bei internationalen Meisterschaften gewann.
Bei den Badgers wie bei den Weyhe Vikings, für die er berufsbedingt eine Zeit lang spielte, schnürte Meckes neben dem Trainerjob selbst noch die Sportschuhe. Erst als er 2015 erneut das Amt als Cheftrainer bei den Dachsen übernahm, beendete der vielseitig einsetzbare 46-Jährige seine aktive Karriere, in der er Wide Receiver, Linebacker, OLiner, Quarterback, Kicker, Safety, Holder sowie Longsnapper war. „Ich habe halt da gespielt, wo ich gebraucht wurde“, erklärt er.
Nachdem Meckes 2011 nach seiner Rückkehr zu den Badgers zunächst die Jugendmannschaft trainiert hatte, gelang ihm 2015 gleich der große Wurf mit den Männern: der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Davon träumen die Oldenburger, die in der vergangenen Regionalliga-Saison nach einem schwachen Start im Endspurt unter Interimstrainer Holger Völling (konzentriert sich wieder auf seine Aufgaben als Sportdirektor), am Ende noch Vierter geworden waren, seit einiger Zeit.