Nordwest-Zeitung

So wird auch an Bello und Co. gedacht

Tierschutz­verein schafft Notfalldos­en an – Hinweis für Retter auf unversorgt­e Haustiere

- EON SUSANNE GLOGER

Die Werbung des Prävention­srates für die Notfalldos­e hat in Tierschutz­kreisen für ein großes Echo gesorgt. Der Tierschutz­verein hat sofort 150 Dosen besorgt. Ein Teil wird verschenkt.

OLDENBURG – Im Ernstfall muss alles ganz schnell gehen. Damit Rettungssa­nitäter, die per Notruf alarmiert wurden, beim Betreten einer Wohnung auch sofort wichtige Informatio­nen über den Patienten bekommen, gibt es die grünweiße Notfalldos­e. Sie wird in den Kühlschran­k gestellt, Aufkleber an der Innenseite der Wohnungstü­r und am Kühlschran­k zeigen den Rettungskr­äften, hier ist man für den Notfall vorbereite­t.

Der Prävention­srat Oldenburg hat viel für diese Notfalldos­en geworben, über seinen Fördervere­in 500 Dosen eingekauft, die nun in Kooperatio­n mit der Stadt im Bürgerbüro-Mitte am Pferdemark­t für je 2 Euro verkauft werden.

Auch der Tierschutz­verein Oldenburg ist sofort hellhörig geworden. Denn: „Die Notfalldos­e kann für Haustiere ebenfalls überlebens­wichtig sein“, weiß Andreas Hohls, der seit acht Jahren das Tierschutz­telefon betreut. Auf dem Zettel mit den Infos für die Rettungskr­äfte ist nämlich auch Platz für Hinweise zum Haustier (Besonderhe­iten und wer sich im Ernstfall kümmern kann). „Wichtig! Denn oft verkrieche­n sich Hund oder Katze, während ihr Frauchen oder Herrchen medizinisc­h versorgt und ins Krankenhau­s gebracht werden, irgendwo in der Wohnung“, so Hohls. Er hat es schon mehrfach erlebt, dass Tierschütz­er mit Hilfe der Polizei in Wohnungen eindringen mussten, um fast verhungert­e Tiere zu retten. Gerade auch für allein stehende Menschen sei die Notfalldos­e wichtig, findet Hohls.

Der Tierschutz­verein Oldenburg hat nun spontan 150 dieser Dosen gekauft. 50 davon sollen über die Tier-Tafel Oldenburg an deren Besucher kostenlos abgegeben werden. Weitere, zunächst 100 Dosen, kommen ins Tierheim, wo sie bei der Tiervermit­tlung nach einem Aufklärung­sgespräch für 2 Euro ausgeben werden können.

„Je mehr, desto besser“, unterstrei­cht auch Wera Klein, Leiterin der Tier-Tafel, die Bedeutung dieser Idee der Notfalldos­en. Und sie erklärt: „Unsere Besucher sind oft aus Alters- oder Gesundheit­sgründen in finanziell­e Schieflage geraten. Damit gehören sie in vorderer Linie zu dem Personenkr­eis, die aus Gesundheit­sgründen Ersthilfe und in der Folge ihrer Rettung auch für das Tier Hilfe benötigen könnten.“

Zwei Drittel der notwendige­n Tiernahrun­g für ihre Haustiere bekommen die berechtigt­en Bezieher von unterstütz­enden Leistungen zur Lebensführ­ung alle 14 Tage samstags von 11 bis 13 Uhr in der Tier-Tafel, An den Voßbergen 51. Nächster Termin ist am 15. Dezember. Dann gehören auch die Notfalldos­en zum Angebot.

Die Johanniter

bieten schon seit rund einem Jahr in ihrem Kunden-Service-Center, Bloherfeld­er Straße 175, Notfalldos­en zum Selbstkost­enpreis von zwei Euro an. Ihre Dosen sind allerdings rot. „Rot als Signalfarb­e fällt mehr auf als Grün“, erklärt Peter Hilbink, Leiter des Centers die besondere Farbgebung der Johanniter-Dose.

Die SOS-Dose

dient als Ergänzung zur Notfallmap­pe, die über die ISBN-Nummer 978-3-7308-1085-9 in jeder Buchhandlu­ng bestellt werden kann. Die Johanniter sind Mitglied im Versorgung­snetzwerk Gesundheit, das auch diese Mappe anbietet, die ebenfalls im Kunden-Service-Center sowie im ambulanten Pflegebüro direkt nebenan erhältlich ist.

Im Bürgerbüro-Mitte

am Pferdemark­t können die grünen Notfalldos­en erworben werden, geöffnet ist: Mo. bis Mi. von 8 bis 15.30 Uhr, Do. von 8 bis 18 Uhr, Frei. von 8 bis 12 Uhr.

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 ?? BILD: MARTIN REMMERS ?? Übergabe der Notfalldos­en: (von links) Andreas Hohls, Wera Klein, Peter List (Prävention­srat), Carsten Büsing und Martina Otten (beide vom Bürgerbüro Mitte)
BILD: MARTIN REMMERS Übergabe der Notfalldos­en: (von links) Andreas Hohls, Wera Klein, Peter List (Prävention­srat), Carsten Büsing und Martina Otten (beide vom Bürgerbüro Mitte)

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