Für Ausstellung alte Schätze ausgegraben
Sonderschau präsentiert zum Teil noch nie gezeigte Exponate – Eröffnung am Sonntag
Etwas Altes, etwas Neues – und etwas Blaues ist sicherlich auch dabei. Doch bei der neuen Ausstellung geht es nicht nur um Hochzeiten.
WIEFELSTEDE – Noch ein letztes Mal zuppelt Karina Nast an der Kleiderpuppe und rückt den Hut in dem künstlichen Haar zurecht. Die Kleidungsstücke sind Teil der neuen Ausstellung „Schätze des Heimatmuseums“in Wiefelstede. Der Titel trifft es ziemlich exakt auf den Punkt. „Wir zeigen einige Exponate aus der Dauerausstellung, Teile des alten Handwerks und auch Dinge, die noch nie zuvor oder schon sehr lange nicht mehr ausgestellt wurden“, erzählt Eckard Klages, der die Galerie des Heimatmuseums leitet. Gemeinsam mit Karina Nast hat er die Ausstellung geplant, vorbereitet und kuratiert. Jetzt wird nur noch an den Feinheiten geschliffen.
Eröffnet wird die Ausstellung an diesem Sonntag, 9. Dezember, um
11.15 Uhr. Zur Begrüßung wird Jens-Gert MüllerSaathoff sprechen, Leiter der Dauerausstellung. Bis zum 3. Februar 2019 können die Objekte im Heimatmuseum bewundert werden.
Die Kleidungsstücke der Schaufensterpuppen, Schuhpaare, ein alter Kinderwagen – all das stammt aus dem Fundus von Marga Claußen. Die Wiefelstederin ist 88 Jahre alt und hat dem Heimatmuseum sehr viele alte Objekte gestiftet. „Im kommenden Jahr planen wir auch mal einen Termin, an dem sie persönlich von sich und ihrer Lebensgeschichte erzählt“, weckt Klages schon Vorfreude.
Doch in „Schätze des Heimatmuseums“können sich Besucher auch auf einiges Neues freuen, obwohl die Objekte eigentlich schon sehr betagt sind. „Wir zeigen zum Beispiel das erste Foto, das jemals in Wiefelstede aufgenommen wurde“, sagt Karina Nast nicht ohne Stolz. „Das hat noch nie jemand gesehen.“Außerdem ist unter den Ausstellungsstücken die Hochzeitsbibel der Familie Geerken. Johann Hinrich Geerken war ein Wiefelsteder Maler. Auch Federzeichnungen von Fritz Hibbeler und originale Objekte aus einem Friseursalon der 1960er Jahre können Besucher ab Sonntag betrachten.
Doch wie kommt das Heimatmuseum denn eigentlich an all seine Ausstellungsstücke? „Wir haben bereits ein sehr großes Depot, aber es kommen auch regelmäßig neue Dinge hinzu – durch Schenkungen oder Stiftungen“, erklärt Karina Nast. Es werde jedoch immer darauf geachtet, den Ammerländer Bezug der Objekte zu bewahren. „Manchmal stellen uns Menschen einfach anonym eine Tüte vor die Tür. Auch da können schon mal richtige Schätzchen dabei sein.“