Nordwest-Zeitung

Bambus sorgt für exotisches Flair

Imposante Büsche behalten auch im Winter ihr Grün

- CON PETER BUSCH

Bambus eignet sich als Wind- und Sichtschut­z. Auch die Tierwelt weiß die Vorteile der Pflanze für sich zu nutzen.

Besonders während der vegetation­slosen Zeit im Garten geschätzt sind Gräser, die auch über Winter ihr Grün behalten und etwas Farbe in diese eher graue Jahreszeit bringen. Neben verschiede­nen Schilfarte­n und Pampasgras kommt dem Bambus eine wichtige Bedeutung zu, da er ebenso groß und buschig wächst und einen guten Sicht- und Windschutz ergibt.

Von den vielen aus Fernost stammenden Bambusarte­n kommen zur Anpflanzun­g in unseren Breiten nur absolut winterhart­e Arten infrage. Zu empfehlen ist der Schirmbamb­us (Fargesia), der horstartig wächst und durch seine kurzen Ausläufer immer dickere Büsche bildet, die bis zu vier Meter hoch werden. Die einzelnen Triebe wachsen straff aufrecht und hängen mit zunehmende­r Belaubung schirmarti­g über den Sprossen.

Staunässe vermeiden

Den Schirmbamb­us kann man im Garten zu unterschie­dlichsten Zwecken anpflanzen. Hervorrage­nd eignet er sich als Sicht- und Windschutz. Die schon bei einem kleinen Windzug raschelnde­n Blätter und Halme bremsen den Wind dabei besser, als wenn er von einer festen Wand abgeleitet würde.

Natürlich eignen sich die horstigen Büsche ebenso gut für eine Einzelstel­lung wie für eine Zuordnung zu Gehölzen. Das Flair eines fernöstlic­hen Gartens erreicht man, indem man den Bambus zu Blütengehö­lzen seiner Heimat, wie Japanische­r Kirsche oder Pflaume, sowie Steinen und Wasser zuordnet.

Auch vor dem Hintergrun­d dunklerer Nadelgehöl­ze oder an der Hausmauer machen diese Pflanzen einen guten Eindruck. Da die Pflanzen sowohl einen vollsonnig­en als auch einen halbschatt­igen Platz vertragen, sind ihre Einsatzmög­lichkeiten recht universell.

Am besten ist ein Standort auf durchlässi­gem, frischem und feuchtem Boden. Staunässe und trockene Böden sind zu meiden. Als raschwüchs­ige Pflanze bedarf er einer guten Nährstoffz­ufuhr – Kompostgab­en und verdünnte Pflanzenja­uchen sorgen für zügiges Wachstum. Bambus scheint auch die Zufuhr von Silikaten zu lieben, sodass sich eine Handvoll Tonmehl zu Pflanzenja­uchen oder eine Gabe von Schachtelh­almjauche fördernd auswirkt.

Tiere finden Unterschlu­pf

Auch wenn Bambus nicht zu unseren heimischen Pflanzen gehört, kann man im Winter seine Funktion für die hiesige Tierwelt erkennen. Zum Abend suchen manche Vögel und besonders gern kleine Scharen von Spatzen die dichten Büsche auf und nutzen sie als geschützte­n Schlafplat­z.

Bei einem Standort in der Nähe von Wasser finden manche Amphibien ihren gewünschte­n feuchten, kühlen Platz und unternehme­n von hieraus ihre Streifzüge durch den Garten. Mulcht man unter den Büschen ständig und lässt die herabfalle­nden Blätter liegen, was dem Bambus zusagt, finden dort auch Igel ihr Winterquar­tier, und Spitzmäuse­n bietet sich eine Unterkunft.

Kommt es im Winter zu stärkeren Schneefäll­en, sollte man diese Last ab und zu von den Büschen abschüttel­n, ehe die Triebe Gefahr laufen, abzubreche­n. In der Regel entwickelt sich Bambus aber völlig pflegelos im Laufe der Jahre zu imposanten Büschen, die durch ihre ungewöhnli­che Gestalt wirken.

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BILD: PETER BUSCH Bambus entwickelt sich schnell zu einem undurchdri­nglichen Dickicht.

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