Nordwest-Zeitung

Blü" uen pflücken im Vorbeifahr­en

Mit der „MS Hamburg“auf den Großen Seen zwischen 7anada und den USA

- VON LIANE EHLERS

Von Chicago bis Montreal führt die Route. Geboten wird ein abwechslun­gsreiches Programm.

CHICAGO/MONTREAL – „Wir wollten eine Lücke schließen“, sagen die erfahrenen Kreuzfahre­r Inge (66) und Horst (68). Für das Ehepaar war bei der Buchung nicht das Schiff, sondern die Route entscheide­nd – und die wird im deutschspr­achigen Markt nur von der „MS Hamburg“regelmäßig befahren.

Eine Kreuzfahrt mit dem 21 Jahre alten Schiff auf den riesigen Binnenmeer­en zwischen Kanada und den USA und auf dem St.-LorenzStro­m bietet ein abwechslun­gsreiches Kontrastpr­ogramm. Einsame Wälder, lange Sandstränd­e, der Besuch von Weingütern und Brauereien, beschaulic­he bis lethargisc­he Kleinstädt­e und fasziniere­nde Großstädte wie Chicago, Detroit, Toronto und Montreal – all das können die Urlauber erleben.

Blues in Chicago

„Nach dem Bürgerkrie­g kamen viele befreite Sklaven aus den Südstaaten in die Region, denn damals war das Zugticket an die Großen Seen billiger als das nach New York“, erklärt uns Lektorin Heike Fries an Bord. „Sie brachten ihre Musik und den Blues mit nach Chicago.“

„Der Name Chicago kommt aus dem indianisch­en Checagou und bedeutet Wilde Zwiebel, es liegt am Rande der Prärien“, erläutert Gästeführe­r Robert. Heute glänzt die Stadt mit ihren schicken Wolkenkrat­zern aus dem 20. Jahrhunder­t. Die Hochbahn ist das Wahrzeiche­n der City, und der Millennium-Park mit seinen überdimens­ionierten Skulpturen ist ein Touristenm­agnet.

Ein Ausflug in die Einsamkeit der Wälder Nord-Michigans, das die längste Süßwasserk­üste der USA besitzt, führt die Reisenden auch zu den 140 Meter hohen Sleeping-Bear-Dunes am National Lake Shore. Wie ein Peeling treibt der Sturm den feinen Sand über Haut und Haare.

Weiter geht die Reise nach Detroit. Vom kanadische­n Windsor (Ontario), wo die „MS Hamburg“am Detroit River liegt, hat man einen hervorrage­nden Blick auf das gegenüber liegende Detroit mit seiner strahlend neuen Waterfront. Das Zentrum sowie die Gegend um die Universitä­t sind aufpoliert. Spannend wird es für die Passagiere, aber auch für Kapitän und Mannschaft, wenn die „MS Hamburg“auf ihrem Weg nach Osten die Niagarafäl­le durch den 43,3, Kilometer langen Welland-Kanal umschifft. Ganz langsam bewegt sie sich bei Port Colborne auf die erste der acht Schleusen zu, die den Eriesee mit dem

Anreise:

Zum Beispiel mit Air Canada von Frankfurt nach Montreal nonstop. Mit Lufthansa von Frankfurt nonstop nach Chicago.

Reisezeit:

Mai bis Mitte Oktober. Die Laubfärbun­g beginnt Anfang Oktober.

Kreuzfahrt:

Die „MS Hamburg“befährt im Auftrag der Bremer Reederei Plantours 2019 vom 15. September Ontariosee verbinden. 15 Schleusen sind es auf der gesamten Strecke. Die schmalste misst gerade mal 24 Meter in der Breite. Das ist für die 21,5 mal 144 Meter große „MS Hamburg“so knapp, dass man im Vorbeifahr­en Blümchen oder Unkraut pflücken könnte.

Ein Hauch von Bretagne

„Bonjour, Montreal“, heißt es am Ende der Reise in Kanada. Mit ihrem Kopfsteinp­flaster wirkt die Altstadt wie ein Stück Bretagne, dahinter erheben bis 2. Oktober und vom 1. bis 18. Oktober als einziges deutschspr­achiges Schiff die Großen Seen zwischen Montreal und Chicago. Preis in der Zweibettka­bine innen inklusive Flug ab 4299 Euro pro Person, außen ab 5599 Euro pro Person. Buchbar in jedem Reisebüro oder über 0421/173690.

@ Mehr Infos unter www.plantours-kreuzfahrt­en.de oder www.greatlakes.de sich Wolkenkrat­zer wie in einer amerikanis­chen Großstadt. Vom Liegeplatz der „MS Hamburg“sind es keine zehn Minuten, und die Stadt lässt sich zu Fuß wunderbar erkunden. Vor der Basilika Notre-Dame mit ihrer gotischen Architektu­r stehen Touristen für Eintrittsk­arten an, um die außergewöh­nliche Musik- und Licht-Show in der Kirche zu erleben. Draußen pfeift der Wind und pustet die rot-gelb gefärbten Blätter von den Laubbäumen. Der Indian Summer hat seinen Höhepunkt bereits überschrit­ten.

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BILD: LIANE EHLERS /anz schön knapp: Nur 75 Zentimeter Platz ist zwischen den Schleusenw­änden und der „MS Hamburg“.
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BILDER: LIANE EHLERS
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