Nordwest-Zeitung

Tierschütz­er fordern Schließung

450 Menschen bei Demo in Oldenburg

- VON LISA KIM HENTSCHEL UND CHRISTINA STICHT

OLDENBURG – Tierschütz­er haben am Samstag vor dem Schlachtho­f der GK in Oldenburg demonstrie­rt und die endgültige Schließung des wegen Tierquäler­eien in der Kritik stehenden Betriebes gefordert. Die Veranstalt­er sprachen von mehr als 450 Teilnehmer­n, die Polizei von 200 bis 250.

Mit Protestges­ängen, Parolen und Plakaten brachten die Demonstran­ten ihre Forderunge­n zum Ausdruck. Zum Gedenken an die gequälten Tiere wurden Kerzen angezündet und weiße Rosen niedergele­gt. Die Demonstrat­ion verlief friedlich und ohne Zwischenfä­lle.

Das Deutsche Tierschutz­büro zeigte am Samstag auch neues heimlich gefilmtes Videomater­ial aus dem Schlachtho­f. Es wirft dem Unternehme­n unter anderem vor, Rinder bei Bewusstsei­n getötet und mit Elektrosch­ockern misshandel­t zu haben. Nach Angaben der Tierschütz­er sind auf den Aufnahmen auch Veterinäre zu sehen, die untätig blieben.

Die Staatsanwa­ltschaft Oldenburg ermittelt seit Bekanntwer­den der Vorwürfe Anfang November wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutz­gesetz. Die Behörden kündigten zudem schärfere Kontrollen an. Der Schlachtho­f räumte die Vorwürfe im Grundsatz ein und kündigte Konsequenz­en an.

In Niedersach­sen soll es auch in Schlachthö­fen in Bad Iburg und Laatzen bei Hannover Tierschutz­verstöße gegeben haben. Niedersach­sens Landwirtsc­haftsminis­terin Barbara Otte-Kinast (CDU) hatte als Reaktion darauf eine Bundesrats­initiative zur Kameraüber­wachung in Schlachtbe­trieben angeregt.

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