Tierschützer fordern Schließung
450 Menschen bei Demo in Oldenburg
OLDENBURG – Tierschützer haben am Samstag vor dem Schlachthof der GK in Oldenburg demonstriert und die endgültige Schließung des wegen Tierquälereien in der Kritik stehenden Betriebes gefordert. Die Veranstalter sprachen von mehr als 450 Teilnehmern, die Polizei von 200 bis 250.
Mit Protestgesängen, Parolen und Plakaten brachten die Demonstranten ihre Forderungen zum Ausdruck. Zum Gedenken an die gequälten Tiere wurden Kerzen angezündet und weiße Rosen niedergelegt. Die Demonstration verlief friedlich und ohne Zwischenfälle.
Das Deutsche Tierschutzbüro zeigte am Samstag auch neues heimlich gefilmtes Videomaterial aus dem Schlachthof. Es wirft dem Unternehmen unter anderem vor, Rinder bei Bewusstsein getötet und mit Elektroschockern misshandelt zu haben. Nach Angaben der Tierschützer sind auf den Aufnahmen auch Veterinäre zu sehen, die untätig blieben.
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt seit Bekanntwerden der Vorwürfe Anfang November wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Die Behörden kündigten zudem schärfere Kontrollen an. Der Schlachthof räumte die Vorwürfe im Grundsatz ein und kündigte Konsequenzen an.
In Niedersachsen soll es auch in Schlachthöfen in Bad Iburg und Laatzen bei Hannover Tierschutzverstöße gegeben haben. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hatte als Reaktion darauf eine Bundesratsinitiative zur Kameraüberwachung in Schlachtbetrieben angeregt.