Konservativ und kompromissbereit
Der neue CDU-Generalsekretär PAUL ZIEMIAK ist bessere Ergebnisse gewohnt. Bei der Wahl zum Vorsitzenden der Jungen Union (JU) Anfang Oktober auf dem JUDeutschlandtag in Kiel erhielt er 91 Prozent der Stimmen. Das ist das beste Resultat, das ein JU-Chef jemals erzielt hat.
Als Ziemiak 2014 erstmals um den Job des JU-Vorsitzenden kandidierte, war er weitgehend unbekannt. Er nutzte die JU-Schiene, um dies schnell zu ändern und Karriere zu machen. Bei der Wahl im September 2017 zog der heute 33-jährige Familienvater in den Bundestag ein.
Ziemiak wurde am 6. September 1985 im polnischen Stettin geboren. 1988 kam er als Dreijähriger mit seiner Familie nach Deutschland. Als Heimat bezeichnet er das Sauerland, wo er aufwuchs. Er studierte zunächst Jura, dann wechselte er zur Unternehmenskommunikation.
Seit 1998 ist er in der Jugendorganisation von CDU und CSU. Damals war er 14. Drei Jahre später trat er auch in die CDU ein. Der UnionsNachwuchs vertritt konservative Positionen, etwa in der Familien-, Flüchtlings- oder Sicherheitspolitik.
Bei den unionsinternen Querelen seit der Bundestagswahl positionierten sich die JU und ihr Vorsitzender im Lager der Gegner von Kanzlerin Angela Merkel. Beim JUDeutschlandtag in Kiel forderte Ziemiak Merkel auf, das konservative Profil der Partei zu schärfen. Die CDU müsse politisch „die ganze Bandbreite bespielen“. Dazu gehöre zentral der Begriff „konservativ“. In seiner Bewerbungsrede legte der 33-Jährige erwartungsgemäß ein klares Bekenntnis zu klassisch konservativen Werten ab.