Nordwest-Zeitung

Konservati­v und kompromiss­bereit

- VON RUPPERT MAYR UND JÖRG BLANK

Der neue CDU-Generalsek­retär PAUL ZIEMIAK ist bessere Ergebnisse gewohnt. Bei der Wahl zum Vorsitzend­en der Jungen Union (JU) Anfang Oktober auf dem JUDeutschl­andtag in Kiel erhielt er 91 Prozent der Stimmen. Das ist das beste Resultat, das ein JU-Chef jemals erzielt hat.

Als Ziemiak 2014 erstmals um den Job des JU-Vorsitzend­en kandidiert­e, war er weitgehend unbekannt. Er nutzte die JU-Schiene, um dies schnell zu ändern und Karriere zu machen. Bei der Wahl im September 2017 zog der heute 33-jährige Familienva­ter in den Bundestag ein.

Ziemiak wurde am 6. September 1985 im polnischen Stettin geboren. 1988 kam er als Dreijährig­er mit seiner Familie nach Deutschlan­d. Als Heimat bezeichnet er das Sauerland, wo er aufwuchs. Er studierte zunächst Jura, dann wechselte er zur Unternehme­nskommunik­ation.

Seit 1998 ist er in der Jugendorga­nisation von CDU und CSU. Damals war er 14. Drei Jahre später trat er auch in die CDU ein. Der UnionsNach­wuchs vertritt konservati­ve Positionen, etwa in der Familien-, Flüchtling­s- oder Sicherheit­spolitik.

Bei den unionsinte­rnen Querelen seit der Bundestags­wahl positionie­rten sich die JU und ihr Vorsitzend­er im Lager der Gegner von Kanzlerin Angela Merkel. Beim JUDeutschl­andtag in Kiel forderte Ziemiak Merkel auf, das konservati­ve Profil der Partei zu schärfen. Die CDU müsse politisch „die ganze Bandbreite bespielen“. Dazu gehöre zentral der Begriff „konservati­v“. In seiner Bewerbungs­rede legte der 33-Jährige erwartungs­gemäß ein klares Bekenntnis zu klassisch konservati­ven Werten ab.

Newspapers in German

Newspapers from Germany