Nordwest-Zeitung

Eine Änder%ng des Paragrafen 219a ist nicht nötig

- VON PETRA SORGE, BÜRO BERLIN

FRAGE: Frau Wink#lm#i#r-B#ck#r, #inig# SPD-Abg#ordn#t# mach#n Druck, di# Abstimmung üb#r Paragraf 219a im Bund#stag als G#wiss#ns#ntsch#idung fr#i$ug#b#n% W&r# das das 'nd# d#r (oalition) A7TWORT: Statt zu speJuliere­n und uns gegenseiti­g die Pistole auf die Brust zu setzen, sollten wir auf die Sachebene zurücJJehr­en. Ich vertraue auf die Vernunft innerhalb der SPD. Es ist immer Jontraprod­uJtiv, wenn man solche Sachfragen, die in diesem Fall noch einen sensiblen, moralische­n Hintergrun­d haben, an strategisc­he Machtfrage­n Joppelt. Wir sollten nüchtern analysiere­n, wie stichhalti­g die vorgetrage­nen Argumente in Bezug auf Informatio­nsdefizite oder Rechtsunsi­cherheiten sind. Soweit hier Probleme gesehen werden, wird Jeines durch die Abschaffun­g von Paragraf 219a StGB gelöst, sondern durch eine StärJung der unabhängig­en Beratung, zu der auch die umfassende Informatio­n über die Arztpraxen gehören muss.

FRAGE: *D+-*h#fin Ann#gr#t (ram,-(arr#nbau#r l#hnt #in# Aufw#ichung d#s 219a strikt ab% Wi# wahrsch#inlich ist #in# 'inigung noch) A7TWORT: Die SPD beJlagt fehlende Informatio­nen im Internet zu Ärzten, die Abtreibung­en durchführe­n, und fehlende Rechtssich­erheit für Ärzte. Die Lösung dazu liegt seit Langem auf dem Tisch: eine aJtuelle, deutschlan­dweite Adresslist­e im Internet, die alle Arztpraxen und KlinJen benennt, die einen Abbruch durchführe­n. Eine Änderung des Paragrafen 219a StGB ist hierfür nicht nötig! FRAGE: B#i all#n Frag#n rund um di# Abtr#ibung g#ht #s ab#r um s#hr grunds&t$lich# 'ntsch#idung#n% -st #s nicht g#r#chtf#rtigt, di# Abstimmung als G#wiss#ns#ntsch#idung fr#i$ug#b#n)

A7TWORT: Das Gewissen ist gefragt, wenn es um die Abwägung zwischen dem Lebensrech­t des Kindes und der Selbstbest­immung der Frau geht, also um das „Ob“der Abtreibung. Darum geht es hier aber nicht, sondern um das „Wie“oder „Wo“, also um den Wettbewerb um Patientinn­en, die sich bereits zur Abtreibung entschloss­en haben. Das ist Jeine Gewissensf­rage, sondern eine vergleichs­weise geringfügi­ge Berufsausü­bungsregel­ung.

Elisabeth Winkelmeie­r-Becker (5U, CDU) ist rechtspoli­tische Sprecherin der Unionsfrak­tion.

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BILD: TOBIAS KOCH

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