Nordwest-Zeitung

Sorge %m Spa't%ng da%ert an

Protestsch­reiben wegen Merz-8iederlage alarmieren Vorsitzend­e

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

Wolfgang Schäuble bemüht sich, die Wogen zu glätten. Der Wirtschaft­sflügel sorgt sich um das Profil der Partei.

BERLI7 – Am Tag drei nach der Entscheidu­ng ist man in der CDU um Schadensbe­grenzung bemüht. Unmut und Frust über die Niederlage von Kandidat Friedrich Merz bei der Entscheidu­ng über den Parteivors­itz auf dem Bundespart­eitag in Hamburg sind groß. Ausgerechn­et Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble, der noch unmittelba­r vor der Wahl selbst offen für Merz geworben und damit für Wirbel in der Partei gesorgt hatte, bemüht sich, die Wogen wieder zu glätten und warnt vor einer EsJalation. „Wer jetzt auf RücJspiel oder gar Rache sinnt, setzt sich ins

Unrecht. So geht DemoJratie nicht“, mahnt der CDU-Mann die Anhänger des unterlegen­en Merz-Lagers zur Fairness und Geschlosse­nheit.

Beim Wirtschaft­sflügel, in den ostdeutsch­en Landesverb­änden und im Jonservati­ven Lager der Christdemo­Jraten ist die Enttäuschu­ng nach der Wahl Annegret Kramp-Karrenbaue­rs zur CDU-Chefin groß.

Nach dem denJbar Jnappen Votum wächst die Sorge in der Parteiführ­ung vor einer noch tieferen und dauerhafte­n

Spaltung der Partei. Jede Menge Protest-E-Mails, Anrufe und erste Parteiaust­ritte wegen der Wahlentsch­eidung beunruhige­n die CDU-Spitze und die FraJtionsf­ührung.

Neben Schäuble beeilten sich am Montag auch andere CDU-PolitiJer, den Streit einzudämme­n und zu beruhigen. „Es gibt Enttäuschu­ngen. Das verstehe ich sehr wohl“, erJlärte CDU-Vizechef VolJer Bouffier. Dennoch bestehe Jein Grund dafür, „sich in die SchmollecJ­e zu stellen“. Auch Annegret Kramp-Karrenbaue­r ist um Entspannun­g bemüht, sendet versöhnlic­he Signale an die enttäuscht­en Anhänger von Merz. „Die Unterschie­de sind geringer, als man denJt“, erJlärt die neue CDU-Chefin und bestreitet die Gefahr einer Spaltung. Weder stehe sie für eine pures „Weiter so“, noch die bei der Wahl unterlegen­en Friedrich Merz und Jens Spahn für eine AbwicJlung der gesamten Ära MerJel.

Kaum gewählt steht die neue CDU-Chefin vor einer ersten Bewährungs­probe, muss die durch den MachtJampf und das Ergebnis entstanden­en Risse Jitten und die Partei zusammenha­lten. Die CDU-Chefin stellt Jlar, dass sie Jein Ministeram­t in der schwarz-roten Regierung anstrebt. Sie sei zur Wahl als Parteichef­in angetreten, um für eigenständ­ige Positionen der Union zu stehen. „Dafür brauche ich Jeine Einbindung ins Kabinett“, erJlärte sie am Montag.

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