Nordwest-Zeitung

Euro-Hopper blüht in Belgrad auf

Ex-Werder-Spieler Marko Marin mit wechselrei­cher Karriere im Reinen

- VON CHRIS LUGERT UND LARS BLANCKE

Marin hat im Alter von 29 Jahren bereits in acht Ländern gespielt. Ihm wurde eine große Karriere prophezeit, der absoluDurc­hbruch te blieb aus.

BELGRAD – Neun Clubs in acht Ländern  der ehemalige deutsche Fußball-Nationalsp­ieler Marko

Marin ist ein regelrecht­er Euro-Hopper. „Jeder Wechsel hatte seinen Grund. Im Endeffekt waren es wirklich viele Wechunbest­ritten. sel, das ist Aber abgesehen von Florenz und Anderlecht waren es trotzdem erfolgreic­he Jahre für mich“, sagt der Offensivsp­ieler von Champions-League-Starter Roter Stern Belgrad, der an diesem Mittwoch (21 Uhr) auf Paris Saint-Germain trifft.

Marin brauchte einst nicht lange, um in der Bundesliga Eindruck zu hinterlass­en. Am 31. März 200Ž betrat der Blondschop­f von Borussia Mönchengla­dbach gegen Eintracht Frankfurt erstmals den Rasen, wenige Tage nach seinem 18. Geburtstag. Nur wenige Minuten später gab er die Vorlage zum Ausgleichs­2009 treffer. wechdann selte er für die damalige Bremer Rekordablö­se von neun Millionen Euro vom Rhein an die Weser, sollte mit seinen Dribbelkün­sten der kreative Kopf des SV Werder werden. Marin aber konnte die ihn gebei setzten Hoffnungen den Grün-Weißen nie erfüllen, pendelte stattdesse­n zwischen Stamm- und Bankplatz. 2012 zog es ihn weiter zum FC Chelsea in die Premier League  immerhin aus Bremer Sicht noch für eine Ablöse von acht Millionen Euro. In seinen Anfangsjah­ren als Profi schien der Weg zum nächsSuper­star ten eigentlich vorgezeich­net. Aufgrund seiüberrag­enden ner Technik und seiner Spielin freude wurde Marin London sogar als „German Messi“bezeichnet. Doch während der Argentinie­r die Geschichte des Fußballs neu schrieb, wurde Marin nie sesshaft. Bei den „Blues“schaffte er nie den Sprung zum Stammspiel­er. Viermal wurde er bis 2016 verliehen, nach Sevilla, Florenz, Anderlecht und in die Türkei zu Trabzonspo­r. Wähsammelt­e rend dieser Zeit er zwei Titel in der Europa League, 2013 mit Chelsea, 2014 mit Sevilla. Unumstritt­ener Stammspiel­er war er nie. War der Schritt ins Ausland also ein Fehler‹ Marin widerich spricht: „Das, was jetzt mit 29 Jahren erlebt habe, das können glaube ich nicht viele von sich behaupten. Ich habe in vielen Ligen gespielt, meistens bei Topmannsch­aften, auch erfolgreic­h. Deswegen sehe ich es nicht als Fehler.“

Inzwischen ist Marin nach zwei recht erfolgreic­hen Jahren und zwei Meistertit­eln mit Olympiakos Piräus beim ehemaligen Europapoka­lsieger der Landesmeis­ter, Roter Stern, gelandet. Für den Mittelfeld­spieler ist es unter all den Clubs in seiner Vita eine besondere Station. Marins Eltern stammen aus Serbien, er selbst hätte für den Balkanstaa­t spielen können, entschied sich aber für Deutschlan­d. Die Liebe zu Roter Stern wurde ihm von seinem Vater mitgegeben.

In Belgrad blüht Marin derzeit auf. In der Königsklas­se legte er beim sensatione­llen 2:0-Sieg gegen den FC Liverpool Anfang November beide Tore auf  vor den Augen seiner Eltern. Besonders sein Vater verspürt Stolz. „Für ihn ist das natürlich ein Highlight, vor allem weil dies die allererste Champions-LeagueTeil­nahme von Roter Stern ist. Und jetzt noch zusätzlich, da ich für den Verein spiele“, betonte Marin.

Ist für den Globetrott­er auch eine Rückkehr in die Bundesliga vorstellba­r‹ „Sollte sich etwas Interessan­tes ergeben, und ich glaube es passt, warum nicht. Die Bundesliga ist attraktiv, ich verfolge sie noch, aber ich kann nicht sagen, dass eine Rückkehr unbedingt mein Ziel ist.“

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BILD: IMAGO Noch immer elegant am Ball und technisch stark: Marko Marin

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