Nordwest-Zeitung

Mit Wunderline s%hneller na%h Oldenburg&

Stadt will Ausbau der Bahnstreck­e Richtung Niederland­e mit anschieben

- VON CHRISTOPH KIEFER

OLDENBURG – Was bringt der Ausbau der Bahnverbin­dung zwischen Groningen und Bremen Oldenburg? Sehr viel, ist Oberbürger­meister Jürgen Krogmann überzeugt. Im Februar will der Verwaltung­schef – zusammen mit anderen Rathausche­fs von Anliegerko­mmunen – seine Unterschri­ft setzen unter eine Absichtser­klärung zum Bau der sogenannte­n Wunderline. In der Absichtser­klärung geht es um die Verbesseru­ng der sogenannte­n Anschlussm­obilität an den Stationen Groningen, Leer, Oldenburg und Bremen. Die Bahnhöfe sollen aufgewerte­t werden, um möglichst viele Reisende anzusprech­en.

In der Oldenburge­r Politik war die Begeisteru­ng für dieses Projekt zuletzt gebremst. Die Sorge: Rollen mit der Wunderline noch mehr Güterzüge durch die Stadt? An einen Ausbau nur für den Personenve­rkehr, so wie von der niederländ­ischen Seite angekündig­t, glaubt unter anderem die Initiative IBO nicht.

Bedenken im Rat

Die Wunderline soll die Reisezeit zwischen Groningen und Bremen deutlich reduzieren: von heute 2 Stunden 43 auf rund zwei Stunden. Zwar schafft auch die Wunderline im ersten Schritt keine umsteigefr­eie Verbindung Bremen – Groningen. Doch genau dies sei das langfristi­ge Ziel, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung für den Allgemeine­n Ausschuss am Montag (16.30 Uhr, PFL), der dem OB grünes Licht für die Unterschri­ft geben soll.

Das Projekt Wunderline ziele ausschließ­lich auf eine Optimierun­g des Personenzu­gverkehrs ab, ist die Verwaltung überzeugt. Interessan­t seien aus Oldenburge­r Sicht die Vorteile für Kultur, Wirtschaft und Wissenscha­ft, Bildung und Tourismus. Studien hätten gezeigt, dass Oldenburge­r Angebote und Veranstalt­ungen „umfangreic­h profitiere­n“könnten. Kurz: Das Oberzentru­m Oldenburg wäre noch besser angebunden an die Region.

Die Verwaltung gibt den Kritikern grundsätzl­ich Recht: Eine Ausweitung des Güterverke­hrs würde Oldenburge­r Interessen entgegen stehen. Doch eine Aufwertung der Wunderline für den Schienengü­terverkehr sei nicht beabsichti­gt und würde einen hierfür vorzusehen­den Finanzrahm­en weit übersteige­n.

Eine Studie hat Vorschläge erarbeitet, wie Reisende aus der Region leichter Bahnhöfe an der Strecke erreichen bzw. von dort weiterkomm­en. Die Verknüpfun­g der Züge mit Bussen, Fahrrädern und Autos gehört dazu. Auch die sogenannte Aufenthalt­squalität – Sicherheit, Gastronomi­e und Informatio­n – sieht die Studie als Ansatzpunk­t für Verbesseru­ngen. Für den Hauptbahnh­of und den Haltepunkt Wechloy könnten sich aus der Studie „wertvolle Anregungen“ergeben, ist der OB zuversicht­lich.

Kosten unklar

Mit der Absichtser­klärung verpflicht­eten sich die Kommunen zu konkreten Schritten für die Anschlussm­obilität. Zu einem zentrale Punkt, der Finanzieru­ng, hält sich die Stadtverwa­ltung aber bedeckt. Erst nach Kalkulatio­n konkreter Maßnahmen und der Fördermitt­el des Landes ließen sich Kosten beziffern.

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