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Stadt will Ausbau der Bahnstrecke Richtung Niederlande mit anschieben
OLDENBURG – Was bringt der Ausbau der Bahnverbindung zwischen Groningen und Bremen Oldenburg? Sehr viel, ist Oberbürgermeister Jürgen Krogmann überzeugt. Im Februar will der Verwaltungschef – zusammen mit anderen Rathauschefs von Anliegerkommunen – seine Unterschrift setzen unter eine Absichtserklärung zum Bau der sogenannten Wunderline. In der Absichtserklärung geht es um die Verbesserung der sogenannten Anschlussmobilität an den Stationen Groningen, Leer, Oldenburg und Bremen. Die Bahnhöfe sollen aufgewertet werden, um möglichst viele Reisende anzusprechen.
In der Oldenburger Politik war die Begeisterung für dieses Projekt zuletzt gebremst. Die Sorge: Rollen mit der Wunderline noch mehr Güterzüge durch die Stadt? An einen Ausbau nur für den Personenverkehr, so wie von der niederländischen Seite angekündigt, glaubt unter anderem die Initiative IBO nicht.
Bedenken im Rat
Die Wunderline soll die Reisezeit zwischen Groningen und Bremen deutlich reduzieren: von heute 2 Stunden 43 auf rund zwei Stunden. Zwar schafft auch die Wunderline im ersten Schritt keine umsteigefreie Verbindung Bremen – Groningen. Doch genau dies sei das langfristige Ziel, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung für den Allgemeinen Ausschuss am Montag (16.30 Uhr, PFL), der dem OB grünes Licht für die Unterschrift geben soll.
Das Projekt Wunderline ziele ausschließlich auf eine Optimierung des Personenzugverkehrs ab, ist die Verwaltung überzeugt. Interessant seien aus Oldenburger Sicht die Vorteile für Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft, Bildung und Tourismus. Studien hätten gezeigt, dass Oldenburger Angebote und Veranstaltungen „umfangreich profitieren“könnten. Kurz: Das Oberzentrum Oldenburg wäre noch besser angebunden an die Region.
Die Verwaltung gibt den Kritikern grundsätzlich Recht: Eine Ausweitung des Güterverkehrs würde Oldenburger Interessen entgegen stehen. Doch eine Aufwertung der Wunderline für den Schienengüterverkehr sei nicht beabsichtigt und würde einen hierfür vorzusehenden Finanzrahmen weit übersteigen.
Eine Studie hat Vorschläge erarbeitet, wie Reisende aus der Region leichter Bahnhöfe an der Strecke erreichen bzw. von dort weiterkommen. Die Verknüpfung der Züge mit Bussen, Fahrrädern und Autos gehört dazu. Auch die sogenannte Aufenthaltsqualität – Sicherheit, Gastronomie und Information – sieht die Studie als Ansatzpunkt für Verbesserungen. Für den Hauptbahnhof und den Haltepunkt Wechloy könnten sich aus der Studie „wertvolle Anregungen“ergeben, ist der OB zuversichtlich.
Kosten unklar
Mit der Absichtserklärung verpflichteten sich die Kommunen zu konkreten Schritten für die Anschlussmobilität. Zu einem zentrale Punkt, der Finanzierung, hält sich die Stadtverwaltung aber bedeckt. Erst nach Kalkulation konkreter Maßnahmen und der Fördermittel des Landes ließen sich Kosten beziffern.