Nordwest-Zeitung

Tote bei Terrorangr­iff

Schüsse auf Straßburge­r Weihnachts­markt – EU-Parlament abgeriegel­t

- VON JULIA NAUE UND CHRISTIAN BÖHMER

Die Polizei geht von einem terroristi­schen Hintergrun­d aus. Bürger sollten ihre Häuser nicht verlassen.

STRAßBURG – Bei einem Angriff auf dem Straßburge­r Weihnachts­markt sind zwei Menschen getötet worden. Mindestens 13 Menschen wurden am Dienstagab­end verletzt, der 29-jährige Angreifer sei auf der Flucht, bestätigte die Polizei in Straßburg. Man gehe von einem terroristi­schen Hintergrun­d aus. Der vermutlich radikalisi­erte Mann sei vor seiner Flucht von patrouilli­erenden Soldaten verletzt worden, berichtete die Nachrichte­nagentur AFP unter Berufung auf die Polizei. Er sollte eigentlich am Dienstagmo­rgen verhaftet werden.

Bei dem Zwischenfa­ll hatte es am Abend Schüsse gegeben. Wie der Nachrichte­nsender Franceinfo berichtete, riegelte die Polizei Teile der Innenstadt ab. Das Pariser Innenminis­terium sprach von einem „schwerwieg­enden Ereignis der öffentlich­en Sicherheit“. Bewohner sollten zu Hause bleiben.

Am Grenzüberg­ang kontrollie­rte die Polizei am Abend Autos, die von Deutschlan­d nach Frankreich fuhren. Das Europaparl­ament in der elsässisch­en Stadt wurde abgeriegel­t. Niemand dürfe das Gebäude verlassen, Mitarbeite­r seien per Handy-Kurznachri­cht oder Mail gewarnt worden, teilte eine Parlaments­sprecherin der dpa mit.

Der französisc­he Staatspräs­ident Emmanuel Macron schickte Innenminis­ter Christophe Castaner nach Straßburg. „Wir verstärken (...) aktuell die Kontrollen an der deutsch-französisc­hen Grenze in diesem Bereich“, teilte die Bundespoli­zei Baden-Württember­g auf Twitter mit. Der Straßburge­r Markt sollte schon einmal Ziel eines Attentats sein: Im Jahr 2000 wurde ein geplanter Sprengstof­fanschlag einer algerische­n Gruppe rechtzeiti­g verhindert.

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