Für und wider Lehrer-Porta*
Bet ifft: 'Überflüssig“, Kommentar von Lars Laue zum geplanten AfD-Lehrerportal, Meinung, 5. Dezember
Das AfD-Lehrerportal ist nicht nur „überflüssig“, sondern antidemokratisch und verfassungsfeindlich. Wer sich auch nur ein bisschen mit der heutigen Schulwirklichkeit auskennt, weiß, wie schwer es Lehrer heutzutage haben. Zumindest einer der Gründe: Viele Eltern haben den Erziehungsauftrag für ihre Kinder bei der Schule abgegeben. Darauf müsste die Bildungspolitik schon längst mit zusätzlichen Pädagogen und Sozialarbeitern an den Schulen reagieren, tut sie aber nicht; denn dafür fehlt das Geld (...). Aber auch alle jene, die sich für die Schulwirklichkeit nicht interessieren, dürften aus eigener Erinnerung wissen: SchülerInnen lassen kaum eine Gelegenheit aus, den empfundenen Druck an der Schule bei passender Gelegenheit zurückzugeben. Und das geht am Bequemsten bei den Lehrern, die man ohnehin nicht besonders gut leiden kann.
Die AfD will mit ihrem Lehrerportal genau dieses verbreitete Verhalten von Kindern und Jugendlichen für ihre politischen Ziele ausnutzen. Damit entmündigt sie unsere junge Generation und macht sie zugleich entgegen dem Grundgesetz zu wahlberechtigten Bürgern. Wenn es bisher unsicher schien, ob die AfD verfassungsfeindlich ist: Hier ist der klare und jedermann einsichtige Beweis.
Klaus von Mehring
Rastede
Ich gebe Ihnen recht, dass dieses Portal das Problem, dass Lehrer im Unterricht nicht neutral unterrichten, nicht lösen kann. Andererseits sind mir aus sicherer Quelle Fälle bekannt geworden, wo Lehrer mit Sticker mit der Aufschrift: „Fuck AfD“vor die Klasse getreten sind. Dies hat meines Erachtens mit dem Neutralitätsgebot der Lehrer nichts zu tun und ist eindeutig zu verurteilen. Wir sollten uns vielleicht auch einmal fragen, wie kann es eigentlich sein, dass es in unserer Gesellschaft so weit gekommen ist? Hat das mit dem Linksruck in Politik und Gesellschaft zu tun?
Helmut Wichmann
Molbergen
Bet ifft: „Lehrer sollen mutiger sein – AfD-Meldeportal“, Titelseite, 8. November
(...) Ganz gleich, wohin man (vor allem!) hört, gibt es nur noch eine Richtung, die „richtig“ist, nämlich die linke. Dazu gehören die Ansichten vieler SPD-Anhänger, die der Genossen der Grünen und die der Linken. Alles andere wird mit überspitzten Formulierungen wie Feindlichkeit, Rassismus, Populismus und Fake News beschrieben und verurteilt. Vorbehalte, Bedenken, Hinweise auf negative Auswirkungen werden sofort und zwangsläufig den o. a. Kategorien zugeordnet und damit gebrandmarkt.
(...) Die „Ermutigung“, unliebsame Äußerungen von Lehrern zu melden, stellt eine nicht zu tolerierende Erziehung zum Denunziantentum dar!
Manfred Möller
Edewecht