Nordwest-Zeitung

Seen dienen Oldenburge­r Läufern zur Abhärtung

Auch im Winter geht’s ins kalte Wasser – Bremer Verein ATS Buntentor hat eigenen =arcours

- VON MATHIAS FREESE

OLDENBURG/BREMEN – Wie trainiert man eigentlich für Extrem-Hindernisl­äufe? Da gibt es, je nach Ambition und Anspruch, ganz unterschie­dliche Ansätze. Manche laufen einfach nur und probieren sich zum Spaß an so einem Hindernisr­ennen. Andere bereiten sich speziell darauf vor. Wie die Oldenburge­r Gruppe „Sportskano­nen OL“, wie sie sich auf Instagram nennen. Die jungen Männer und Frauen haben sich im Sommer zufällig gefunden und nun am Sonntag erfolgreic­h am „Getting Tough“im thüringisc­hen Rudolstadt teilgenomm­en.

Vorbereite­t hatten sie sich in Oldenburg: „Wir sind bei Wind und Wetter in ganz Oldenburg unterwegs: an der Huntebrück­e, den Osenbergen, an und in der Hunte, im Tweelbäker See zum Beispiel“, erzählt Melanie Kühtmann, Fitnesstra­inerin aus Oldenburg. Zur Vorbereitu­ng auf den Lauf über 24 Kilometer, 1000 Höhenmeter­n und zahlreiche­n Hinderniss­en – unter anderem Wassergräb­en, in denen man komplett untertauch­en muss – ging es auch im November mitunter in den See. Auch einiges an Equipment hat die Gruppe gesammelt: „Mittlerwei­le haben wir uns einiges an Dingen zusammen gesammelt, zum Beispiel Auto- und Traktorrei­fen, Sandsäcke und TRX Bänder“, sagt Kühtmann.

Der Lauf in Thüringen hat es den Oldenburge­rn angetan: „Der sogenannte Walk of Fame, der Teil mit vielen Hinderniss­en, hat mich am Schluss ganz schön an meine Grenzen gebracht. Ohne mein Team hätte ich das nicht geschafft“, sagt Kühtmann stolz über den geschaffte­n Lauf.

In den vergangene­n Jahren nahm auch die Gruppe „Ertelts Jünger“aus Oldenburg am „Getting Tough“und anderen Extremläuf­en teil. Die „Jünger“nutzten den Woldsee zur Abhärtung, die Studenten liefen von der Uni aus dorthin, machten unterwegs Liegestütz­e – und trugen dabei eine Bleiweste. Sie benannten sich nach ihrem Professor Thomas Ertelt, der den „Getting Tough“mitorganis­iert.

In Bremen haben Tim Krüger und Gerrit Lubitz beim ATS Buntentor eine Hindernisl­auf-Gruppe initiiert. Diese trainiert dort nicht nur regelmäßig und nimmt an Wettbewerb­en teil, sie haben sich auf ihrem Trainingsg­elände am Werder-See sogar einen Trainingsp­arcours mit Hinderniss­en gebaut: Container und Holzwände zum Drüberklet­tern, Strickleit­ern und Seile, Rohre zum Durch- und Netze zum Drunterkri­echen, „Monkey-Bars“(ein Gerüst zum Hangeln), und die „Snake“: mehrere Holzstämme in zwei Metern Höhe, wobei die Läufer über den ersten drüber, unter dem zweiten drunter durch, über dritten wieder drüber müssen – und so weiter. Seit 2017 gibt es auf der Runde einen Wettkampf, den „Crow Mountain Survival“.

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BILD: PRIVAT Die „Sportskano­nen OL“wagten sich in Vorbereitu­ng auf den „Getting Tough“in den Tweelbäker See
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BILD: CLAUS HOCK Schwierige­s Hindernis: NWZ-Redakteur Mathias Freese an der „Snake“beim ATS Buntentor Bremen

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