Seen dienen Oldenburger Läufern zur Abhärtung
Auch im Winter geht’s ins kalte Wasser – Bremer Verein ATS Buntentor hat eigenen =arcours
OLDENBURG/BREMEN – Wie trainiert man eigentlich für Extrem-Hindernisläufe? Da gibt es, je nach Ambition und Anspruch, ganz unterschiedliche Ansätze. Manche laufen einfach nur und probieren sich zum Spaß an so einem Hindernisrennen. Andere bereiten sich speziell darauf vor. Wie die Oldenburger Gruppe „Sportskanonen OL“, wie sie sich auf Instagram nennen. Die jungen Männer und Frauen haben sich im Sommer zufällig gefunden und nun am Sonntag erfolgreich am „Getting Tough“im thüringischen Rudolstadt teilgenommen.
Vorbereitet hatten sie sich in Oldenburg: „Wir sind bei Wind und Wetter in ganz Oldenburg unterwegs: an der Huntebrücke, den Osenbergen, an und in der Hunte, im Tweelbäker See zum Beispiel“, erzählt Melanie Kühtmann, Fitnesstrainerin aus Oldenburg. Zur Vorbereitung auf den Lauf über 24 Kilometer, 1000 Höhenmetern und zahlreichen Hindernissen – unter anderem Wassergräben, in denen man komplett untertauchen muss – ging es auch im November mitunter in den See. Auch einiges an Equipment hat die Gruppe gesammelt: „Mittlerweile haben wir uns einiges an Dingen zusammen gesammelt, zum Beispiel Auto- und Traktorreifen, Sandsäcke und TRX Bänder“, sagt Kühtmann.
Der Lauf in Thüringen hat es den Oldenburgern angetan: „Der sogenannte Walk of Fame, der Teil mit vielen Hindernissen, hat mich am Schluss ganz schön an meine Grenzen gebracht. Ohne mein Team hätte ich das nicht geschafft“, sagt Kühtmann stolz über den geschafften Lauf.
In den vergangenen Jahren nahm auch die Gruppe „Ertelts Jünger“aus Oldenburg am „Getting Tough“und anderen Extremläufen teil. Die „Jünger“nutzten den Woldsee zur Abhärtung, die Studenten liefen von der Uni aus dorthin, machten unterwegs Liegestütze – und trugen dabei eine Bleiweste. Sie benannten sich nach ihrem Professor Thomas Ertelt, der den „Getting Tough“mitorganisiert.
In Bremen haben Tim Krüger und Gerrit Lubitz beim ATS Buntentor eine Hindernislauf-Gruppe initiiert. Diese trainiert dort nicht nur regelmäßig und nimmt an Wettbewerben teil, sie haben sich auf ihrem Trainingsgelände am Werder-See sogar einen Trainingsparcours mit Hindernissen gebaut: Container und Holzwände zum Drüberklettern, Strickleitern und Seile, Rohre zum Durch- und Netze zum Drunterkriechen, „Monkey-Bars“(ein Gerüst zum Hangeln), und die „Snake“: mehrere Holzstämme in zwei Metern Höhe, wobei die Läufer über den ersten drüber, unter dem zweiten drunter durch, über dritten wieder drüber müssen – und so weiter. Seit 2017 gibt es auf der Runde einen Wettkampf, den „Crow Mountain Survival“.