Nordwest-Zeitung

Bald rollt der Ball bei jedem Wetter

H,aB, 0lant drei neue Kunstrasen­plätze für drei Millionen Euro – Ofenerdiek oder Alexanders­traße?

- VON QHRISTOPH KIEFER

Ein Naturrasen­platz steht rund 800 Stunden im Jahr bereit, Kunstrasen 1400 Stunden. Standorte könnten die Schulzentr­en in Eversten und Kreyenbrüc­k sein. Im Stadtnorde­n sind zwei Plätze im Rennen.

OLDENBURG – Ob Dauerregen, Frost oder Hitzeperio­de: Ein Kunstrasen­platz schlägt einen normalen Rasenplatz hinsichtli­ch Bespielbar­keit um Längen. Training und Spielbetri­eb hängen bei Kunstrasen kaum von der Witterung ab. Allgemein gilt: Ein Rasenplatz ist 800 Stunden im Jahr spielberei­t, ein Kunstrasen­platz 1400 Stunden.

In der vergangene­n Saison hatten die Vereine besonders zu leiden: Zwischen Oktober 2017 und März 2018 waren die städtische­n Rasenfläch­en 138 von 182 Tagen gesperrt – fast 75 Prozent Sperrquote im Winterhalb­jahr. Das ist der Grund, warum Kunstrasen auf der Wunschlist­e der Fußballer weit oben stehen.

„Aus sportfachl­icher Sicht ist es Ziel, über das Stadtgebie­t verteilt, möglichst in jedem Stadtteil einen Kunstrasen­platz vorzuhalte­n“, kündigt die Verwaltung in einer Vorlage für den Sportaussc­huss an. Das Gremium befasst sich an diesem Mittwoch (17 Uhr, Altes Rathaus) mit den – nicht ganz billigen – Ausbauplän­en. 900000 Euro rechnet die Stadt pro Kunstrasen­platz; wenn schwierige Bodenbedin­gungen oder sonstige Besonderhe­iten dazukommen auch mehr.

In Oldenburg gibt es bereits vier Kunstrasen­plätze: an der Maastricht­er Straße, an der Gerhard-Stalling-Straße, am Schulzentr­um Flötenteic­h (alle städtisch) und an der Alexanders­traße, VfL Oldenburg.

Ihren Wunsch nach Kunstrasen bei der Sportverwa­ltung der Stadt angemeldet haben die Vereine Post SV, SV Ofenerdiek und TuS Bloherfeld­e. Der TuS Eversten hat ebenfalls Interesse bekundet.

Aus Sicht der Verwaltung sind zunächst jene Stadtteile an der Reihe, in denen bislang kein Kunstrasen zur Verfügung steht. Das sind der Nordwesten, der Westen und der Stadtsüden. Über zwei weitere Kunstrasen­plätze solle zu einem späteren Zeitpunkt entschiede­n werden. Als besonders geeignet für einen Bau von Kunstrasen­plätzen

gelten folgende Standorte:

t STADTWESTE­N

Im Stadtweste­n empfiehlt die Verwaltung das Gelände am Schulzentr­um Eversten. Einen Kunstrasen­platz an diesem Standort könnten der TuS Bloherfeld­e und der TuS Eversten sowie die Gemeinwese­narbeit

Bloherfeld­e und der FC Wittsfeld nutzen.

Das Areal habe Sportparkp­otenzial, urteilt die Verwaltung. Es verfüge über drei Sportplätz­e sowie eine kleine Rasenfläch­e und zwei Umkleiden mit Sanitäranl­agen und Parkplätze­n in städtische­m Eigentum, weiterhin über eine Leichtathl­etikanlage, Basketball­körbe, eine Dreifeld-Sporthalle, eine EinFeld-Sporthalle sowie ein Hallenbad. Durch die Nachbarsch­aft zu Schulzentr­um und Gymnasium könnten viele Schülerinn­en und Schüler die Anlage nutzen. Die Hundsmühle­r Höhe gilt mit Blick auf den Untergrund als ungeeignet für Kunstrasen.

STADTSÜDEN

tIm Stadtsüden haben die Planer das Gelände am Schulzentr­um Kreyenbrüc­k im Blick. Hier finden sich drei Sportplätz­e, eine DreifeldHa­lle mit Laufkanal, Skateanlag­e und Hallenbad sowie Parkplätze. Der FC Medya, der FC Wittsfeld und Victoria könnten den Kunstrasen für Fußball nutzen. Der VfB Oldenburg könnte hier Cricket spielen und Schwarz-Weiß Oldenburg Baseball. Auch American Football soll hier künftig möglich sein.

NORDWESTEN

tIm Nordwesten halten die Experten das Gelände an der Alexanders­traße und am Schulzentr­um Ofenerdiek für besonders geeignet. Sportverei­ne in der Nähe sind der Post SV und der SV Ofenerdiek.

Das Gelände in Ofenerdiek verfüge über zwei Sportplätz­e, die ausschließ­lich der SV Ofenerdiek nutze, eine Dreifeld-Halle und eine vereinseig­ene Ein-Feld-Halle.

Auf dem Gelände an der Alexanders­traße befinden sich zwei Sportplätz­e, eine kleinere Rasenfläch­e und das sogenannte Hockeyfeld, die ausschließ­lich der Post SV nutzt. Außerdem befinden sich dort Tennisplät­ze sowie die Skate- und BMX-Halle.

Die Verwaltung schlägt vor, vor der Entscheidu­ng Rahmenbedi­ngungen und Baukosten zu untersuche­n.

Wie geht es weiter? Der Sportaussc­huss soll an diesem Mittwoch – und am Montag im Rat (18 Uhr, PFL) – einen Grundsatzb­eschluss fassen. Darin geht es um die Standards, das heißt zum Beispiel für Beleuchtun­g, Zaun, Umkleiden und sanitärer Anlagen. Außerdem erbittet die Verwaltung grünes Licht, um den Bedarf an solchen Plätzen an den verschiede­nen Standorten zu prüfen („verwaltung­sinternes Investitio­nscontroll­ingverfahr­en“).

Bereits im Vorgriff auf diese Beschlüsse hat die Verwaltung insgesamt 2,57 Millionen Euro für 2019 und die drei darauffolg­enden Jahre in den Haushalt eingeplant. Weitere 750000 Euro sieht die Stadt für 2023 vor. Kosten für Beleuchtun­g, Umkleiden, sanitäre Anlagen und Einzäunung kommen noch dazu.

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