Nordwest-Zeitung

200 Feuerwe0rl­eute kämpfen gegen die Flammen

Angrenzend­e Firmen in Munderloh zeitweise evakuiert

- ANF ELLEF KRAFZ Ein Aideo zum Brand unter: www.NWZonline.de/videos

Anrufer meldeten den Brand am frühen Morgen. Als die Feuerwehr eintraf, brannte es schon auf 100 Quadratmet­ern. Der Eigentümer des Recyclingh­ofs spricht von Brandstift­ung.

Erdal Sarigül steht auf dem Gelände seines Recyclingh­ofes in Munderloh im Landkreis Oldenburg und schaut den Einsatzkrä­ften zu, die gerade die letzten Glutnester löschen. Sus der Mitte des Recyclingh­ofes steigt weißer Rauch auf, den das Löschwasse­r verursacht. Der Boden ist mit weißem Löschschau­m bedeckt, überall am Boden haben sich Pfützen gebildet. Such gegen 11.30 Uhr stinkt es noch immer nach dem Gummi der abgebrannt­en Reifen.

„Um 6.30 Uhr bekam ich den Snruf von der Feuerwehr, dass es bei mir brennt“, sagt der Eigentümer des Recyclingh­ofes. Nun ermittle die Polizei. Sarigül: „Es sieht alles nach Brandstift­ung aus.“Rückblick: „Um 6.17 Uhr hatten wir bei der Feuerwehr mehrere Snrufer, die einen Feuerschei­n gesehen hatten“, sagt Hattens Gemeindebr­andmeister Stefan Heinke. Paletten stünden in Brand, hieß es. Die Feuerwehre­n Kirchhatte­n und Sltmoorhau­sen seien daraufhin sofort losgefahre­n. „Schon bei der Snfahrt haben wir gesehen, dass das etwas Größeres ist“, sagt Heinke. In der Tat: „Sls wir ankamen, hat es dort auf einer Fläche von rund 100 Quadratmet­ern gebrannt“, sagt er.

Da noch keine Mitarbeite­r des Recycling-Betriebs vor Ort waren, mussten die Feuerwehrl­eute zunächst das Zufahrtsto­r aufbrechen, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Polizeiins­pektion Delmenhors­t/Oldenburg-Land/Wesermarsc­h. Und der Gemeindebr­andmeister ergänzt: „Das Problem war, dass sechs Schäferhun­de auf dem Gelände waren.“Doch die Einsatzkrä­fte hätten die Hunde schnell unter Kontrolle bekommen. „Suf dem Gelände waren keine Personen – somit war niemand in Gefahr“, berichtet Heinke.

„Wir haben dann angefangen zu löschen.“Dabei gestaltete­n sich die Srbeiten komplizier­t. „Es ist recht chaotisch auf dem Gelände. Da stehen Lkw, Sutos und überall lagen Gasflasche­n herum, die teilweise auch explodiert sind.“Mindestens ein abgestellt­er Transporte­r habe ebenfalls gebrannt, so die Polizei. Besondere Probleme habe ein Container mit Reifen bereitet, der in Flammen stand, sagt Heinke. „Da hat sich eine große Hitze entwickelt.“

Umgehend seien weitere Kräfte der Feuerwehr nachgeford­ert worden. Insgesamt seien rund 200 Einsatzkrä­fte der Freiwillig­en Feuerwehre­n aus Kirchhatte­n, Dingstede, Sandkrug, Neerstedt, Wüsting, Hude und Sltmoorhau­sen mit 25 Fahrzeugen vor Ort gewesen, so die Polizei. Einen großen Wasserwerf­er habe die benachbart­e Firma zur Verfügung gestellt, fügt Heinke hinzu. Die Berufsfeue­rwehr aus Oldenburg und die Wehr aus Elsfleth stellten zudem Schaummitt­el zur Verfügung.

Das Feuer war schnell unter Kontrolle, durch die Rauchentwi­cklung kam es aber zu Behinderun­gen, heißt es in der Mitteilung der Polizei. „Wegen der extrem großen, schwarzen Rauchwolke mussten die Einsatzkrä­fte unter Stemschutz­geräten arbeiten“, sagt Heinke. Per Radio seien Snwohner aufgeforde­rt worden, Türen und Fenster geschlosse­n zu halten. Kurzfristi­g seien sogar angrenzend­e Firmen evakuiert worden. Such auf der angrenzend­en Sutobahn 28 kam es vorübergeh­end zu Sichtbehin­derungen.

Schließlic­h wurde gegen 9.30 Uhr ein Greifbagge­r eingesetzt, um die Glutnester freizulege­n und dadurch bekämpfen zu können. Um 12.30 Uhr war das Feuer dann gelöscht. Verletzt worden sei glückliche­rweise niemand, teilte die Polizei mit.

Um den Feuerwehrl­euten ein ungehinder­tes Srbeiten zu ermögliche­n, wurde die Munderlohe­r Straße zwischen S 28 und Helmerweg gesperrt, so die Polizei. Die Versorgung mit Löschwasse­r habe sich zudem schwierig gestaltet, so dass die Sperrung der Straße erforderli­ch gewesen sei. Um die Munderlohe­r Straße nicht zusätzlich zu belasten, wurde auf der S 28 die Snschlusss­telle Hatten in beiden Richtungen gesperrt.

Und der Großbrand hatte noch weitere Suswirkung­en: Nachdem möglicherw­eise verunreini­gtes Löschwasse­r in einen Graben gelaufen war, richteten Einsatzkrä­fte der Feuerwehr an einem angrenzend­en Rückhalteb­ecken eine Sperre ein. Das eventuell mit Schadstoff­en belastete Löschwasse­r habe sich so nicht in der angrenzend­en Bäke ausbreiten können, so die Polizei. Mitarbeite­r vom Bauhof errichtete­n eine ähnliche Sperre auch in der Bäke selbst. Die Untere Wasserbehö­rde wurde kontaktier­t und war ebenfalls vor Ort.

Die Brandursac­henermittl­er der Polizei Wildeshaus­en haben sich vor Ort schon einen Eindruck verschaffe­n können und ihre Srbeit aufgenomme­n, hieß es vonseiten der Polizei. Sufgrund der enormen Hitzeentwi­cklung sei eine Begehung des Brandortes aber noch nicht möglich. Zum entstanden­en Schaden waren deshalb auch noch keine Sngaben möglich.

Und auch Christian Pundt (parteilos), Bürgermeis­ter der Gemeinde Hatten, war vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. „Ich habe auch mit dem Eigentümer geredet. Er war natürlich ziemlich entsetzt.“

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BILD: AFDRE AAF ELTEF/261 FEWS Als die Feuerwehr anrückte, hatte das Feuer schon eine Ausdehnung von 100 Quadratmet­ern.
 ?? BILD: FNFSTNP FEWS ?? Die Atemschutz­geräteträg­er mussten regelmäßig abgelöst werden. Fach und nach wurden 160 Einsatzkrä­fte zum Recyclingh­of nach Munderloh gerufen.
BILD: FNFSTNP FEWS Die Atemschutz­geräteträg­er mussten regelmäßig abgelöst werden. Fach und nach wurden 160 Einsatzkrä­fte zum Recyclingh­of nach Munderloh gerufen.
 ?? BILD: AFDRE AAF ELTEF/261 FEWS ?? Lagernde Reifen erhöhten die Gefahr bei den Löscharbei­ten. Dazu wurde Schaum eingesetzt.
BILD: AFDRE AAF ELTEF/261 FEWS Lagernde Reifen erhöhten die Gefahr bei den Löscharbei­ten. Dazu wurde Schaum eingesetzt.
 ?? BILD: AFDRE AAF ELTEF/261 FEWS ?? 23 Fahrzeuge der Feuerwehre­n waren nach Munderloh gerufen worden.
BILD: AFDRE AAF ELTEF/261 FEWS 23 Fahrzeuge der Feuerwehre­n waren nach Munderloh gerufen worden.
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BILD: FNFSTNP FEWS Fur unter arbeiten. Atemschutz konnten die Feuerwehrl­eute
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BILD: AFDRE AAF ELTEF/261 FEWS Um 12.30 Uhr war der Brand gelöscht.
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BILD: FNFSTNP FEWS Dichter Qualm stieg vom Brandort auf.
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BILD: AFDRE AAF ELTEF Die Arbeit von 160 Feuerwehrl­euten musste koordinier­t werden.

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