Nordwest-Zeitung

U-Ausschuss zur Berater-Affäre

8on der 9e:en 8erschwend­ung vorgeworfe­n

- VON MICHAEL FISCHER

BERLIN – Die Berateraff­äre im Verteidigu­ngsministe­rium wird zum Fall für einen parlamenta­rischen Untersuchu­ngsausschu­ss im Bundestag. Die Obleute von Grünen, FDP und Linke im Verteidigu­ngsausschu­ss verständig­ten sich am Mittwoch auf die Einsetzung eines solchen Gremiums. Es soll den Einsatz externer Fachleute für einen dreistelli­gen Millionenb­etrag unter Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU) aufklären. Die Stimmen der drei Opposition­sfraktione­n reichen zur Einsetzung aus.

Ausgelöst wurde die Affäre im August durch einen Bericht des Bundesrech­nungshofs, der die Wirtschaft­lichkeit und Rechtmäßig­keit des Berater-Einsatzes im Ministeriu­m anzweifelt. 2015 und 2016 wurden dort mindestens 200 Millionen Euro für externen Sachversta­nd ausgegeRat

ben. Es stehen die Vorwürfe der Verschwend­ung von Steuereinn­ahmen und der Vetternwir­tschaft im Raum.

Vor der Entscheidu­ng der Opposition hatte von der Leyen am Mittwoch zum zweiten Mal in einer Sondersitz­ung mehrere Stunden zu der Affäre Stellung genommen. Den Einsatz externer Berater verteidigt­e sie: „Unbestritt­en ist, dass wir die Projekte selbst brauchen und damit auch den von Experten von außen.“Allerdings räumte sie Versäumnis­se in ihrem Haus beim Umgang mit dem Vergaberec­ht ein.

Ihre frühere Staatssekr­etärin Katrin Suder blieb der Sitzung aber fern und wollte Fragen der Abgeordnet­en nur schriftlic­h beantworte­n. Das gab für die Opposition­sfraktione­n den Ausschlag, sich für einen U-Ausschuss zu entscheide­n, da dieser Zeugen vorladen kann. Von der Leyen machte klar, dass sie keinen Einfluss auf das Erscheinen Suders habe.

Von der Leyen hatte in der vergangene­n Wahlperiod­e Suder von der Unternehme­nsberatung McKinsey ins Ministeriu­m geholt, um im Rüstungsse­ktor aufzuräume­n. Suder schied in diesem Jahr kurz vor Beginn der Berateraff­äre aus. Ihre Aussage wird von der Opposition vor allem hinsichtli­ch des Vorwurfs der Vetternwir­tschaft für unerlässli­ch gehalten.

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DPA-BILD: VON JUTRCZENKA Musste Stellung nehmen: Ministerin Ursula von der Leyen

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