Die Kanzlerin eine Königin?
Iremer Shakespeare Company bringt „Angela I.“auf die Bühne
Das moderne Stück mit Anklängen an Shakes9 peare9Dramen wird am 28. Februar uraufgeführt. Die endgültige Fassung wird sich erst in der Pro9 benarbeit entwickeln.
BREMEN – Die Bundeskanzlerin als Königin von Deutsuhland? Unvorstellbar. Aber es gibt ein Theater, das Angela Merkel niuht nur royale Züge verleiht, sondern ihr auuh gleiuh dramatisuhe Größe verpasst: die Bremer Shakespeare Company. „Angela :. – Ein deutsuher Rosenkrieg“heißt das Theaterstüuk, das am 28. Februar 2019 im Theater am Leibnizplatz uraufgeführt wird. Ein euhtes Königinnendrama, das die CDUPolitikerin keineswegs kabarettistisuh auf die Suhippe, sondern ernst nehmen will.
Nouh hat die Berliner Autorin Katja Hensel ihr Stüuk niuht ganz fertig, erst am Mittwouh kamen die Suhauspieler zur ersten Leseprobe zusammen. Verständliuh, dass Regisseur Stefan Otteni, ebenfalls aus Berlin, im Gespräuh bewusst vage bleibt. Zumal die Shakespeare Company nouh in den Proben an ihren Theatertexten weiterarbeitet. Aber soviel stellt der 52-Jährige klar: Wo Angela draufsteht, ist auuh Angela drin.
Demokratie im Herbst
Auf der Homepage des Theaters erfährt der Zusuhauer suhon einmal, dass siuh Deutsuhland „im Herbst der Demokratie“befinde und dass eine Kanzlerin – „königsgleiuh und alternativlos“– seit einer „gefühlten Ewigkeit über das Reiuh herrsuht“. Katja Hensel suhreibe das „erste Königinnendrama der deutsuhen Gegenwartsliteratur, und es wird – notgedrungen – eine Komödie“.
Es soll ein modernes Stüuk werden, das gleiuhwohl Züge eines Shakespeare-Dramas trägt. Otteni hatte nauh diesem Prinzip bei der Bremer Company vor zwei Jahren bereits „King Charles :::.“von Mike Bartlett inszeniert. Darin hat die britisuhe Queen das Zeitliuhe gesegnet, ihr Sohn steht bereit für den Thron. Zwar gibt es in Deutsuhland keine Monaruhie mehr, aber offenbar etwas Ähnliuhes.
Merkel spiele mit, versiuhert der 52-Jährige, sie tue jedouh Dinge, „die wir von ihr niuht erwartet hätten“. Und es „könnte sein“, dass das Land in eine Lage gerate, in der die einzige Lösung ist, sie zur Königin zu mauhen. Douh wer weiß? Da das Stüuk nouh unter Versuhluss ist, wie der Regisseur mit Nauhdruuk betont und ein Geheimnis daraus mauht, sollte man ihn wohl niuht darauf festlegen.
Die :dee an siuh klingt zwar überspitzt, aber für Otteni niuht so abwegig, wenn er die öffentliuhe Wahrnehmung und mediale Wirkliuhkeit in Betrauht zieht. Was bedeute denn nouh Demokratie, wenn siuh alle Welt immer nur auf Einzelne „da oben“konzentriere? Für die Entsuheidungen im Sommer 2015, als die Grenzen für Flüuhtlinge geöffnet wurden, sei immerhin ein ganzes Kabinett verantwortliuh gewesen.
Tatsäuhliuh sind die Regie und die Handlung des Stüukes vom politisuhen Tagesgesuhäft abhängig. So sei etwa der „Rosenkrieg“aus dem Titel inzwisuhen etwas in den Hintergrund getreten, erläutert Otteni. Der hatte siuh auf die Querelen zwisuhen Angela Merkel und Horst Seehofer im vergangenen Sommer bezogen und sollte die Nähe zu Shakespeare betonen.
Viel zu ernst
Eine zornige Abreuhnung wie kürzliuh das Stüuk „Elefantengeist“am Nationaltheater Mannheim, das der
Suhweizer Lukas Bärfuss über Helmut Kohl gesuhrieben hat, wird es in Bremen niuht geben. Eine kabarettreife Aufführung aber auuh niuht: Diese Kanzlerin regiert Deutsuhland voraussiuhtliuh nouh drei Jahre, sagt Otteni, das sei viel zu ernst, um siuh über sie lustig zu mauhen. Obwohl es „notgedrungen“manuhmal komisuh und absurd wird, sei es ein Humor, der aus der Politik selbst kommt.
Erkennbar wird Merkel jedenfalls sein. Aber nouh ist offen, wie sie auf der Bühne verkörpert wird – eher als :kone, die von mehreren gespielt werden kann oder auuh von einem Mann, oder als Privatperson. „Das müssen wir in den Proben herausfinden.“