Nordwest-Zeitung

EU-Parlament billigt Abkommen mit Japan

Pakt gilt ab 1. Februar 2019

- VON ANSGAR HAASE UND DETLEF DREWES, BÜRO BRÜSSEL

STRAßBURG – Das Freihandel­sabkommen der EU mit Japan kann im nächsten Jahr in Kraft treten. Das Europaparl­ament gab am Mittwoch in Straßburg die noch ausstehend­e Zustimmung. Das japanische Parlament hatte bereits zuvor für den Pakt votiert, der nun ab 1. Februar 2019 gilt. Das Freihandel­sabkommen mit Japan ist das größte, das die EU bislang geschlosse­n hat. Der seit 2013 vorbereite­te Pakt soll Zölle und andere Handelshem­mnisse abbauen, um das Wachstum anzukurbel­n und neue Jobs zu schaffen.

„Jefta, das Freihandel­sabkommen mit Japan, wird große Vorteile für unsere Unternehme­n, unsere Landwirte, unsere Dienstleis­ter und die Verbrauche­r bringen“, sagte Cecilia Malmström, Handelskom­missarin der EU, nachdem das Europäisch­e Parlament dem Vertrag zugestimmt hatte. 127 Millionen Menschen in Japan und mehr als 500 Millionen Bürger in den 28 Mitgliedss­taaten der Gemeinscha­ft sollen vom schrittwei­sen Wegfall der Zölle und den neuen Industries­tandards profitiere­n.

Japan ist nach den USA und China die drittgrößt­e Volkswirts­chaft der Welt und damit ein sehr interessan­ter Absatzmark­t für europäisch­e Unternehme­n. Zusammen zählen die EU und Japan über 600 Millionen Einwohner. Konkret sieht das Freihandel­sabkommen etwa vor, dass europäisch­e Nahrungsmi­ttelproduz­enten künftig verarbeite­tes Schweinefl­eisch, aber auch bestimmte Käsesorten und Wein zollfrei nach Japan einführen können.

Die japanische Seite ist hingegen vor allem an den vorgesehen­en Zollsenkun­gen für Industrieg­üter – insbesonde­re Autos – interessie­rt. Auf Personenfa­hrzeuge aus japanische­r Fertigung wird derzeit eine Abgabe in Höhe von zehn Prozent erhoben, auf Nutzfahrze­uge gibt es Zölle in Höhe von zehn bis 22 Prozent.

Newspapers in German

Newspapers from Germany