Nordwest-Zeitung

Keine „Müllpolize­i“*ür Kontrolle der Biotonnen

Bioplastik­beutel aus dem Handel werden noch bis mindestens 2020 geduldet – Alternativ­tüten sind wachsbesch­ichtet

- VON MA1C GESCHONKE

Einige Irritation­en gab es in den vergangene­n Wo7 che zur Kampagne „Saubere Biotonne“. Wir klären hier die Rahmen7 bedingunge­n der Hän7 ger7Aktion.

OLDENBURG – TauOende grüne Karten hingen in den vergangene­n Wochen an OldenburgO Biotonnen – darauf Informatio­nen, wie auO Bioabfall optimaler KompoOt wird und waO die AWB-„Kunden“dabei zu beachten haben. Wer Oich daran nicht hält, wird dann zunächOt ab Januar eine gelbe „Verwarnung“an der Tonne vorfinden. Wer wiederholt Fremd- und StörOtoffe unter den Biomüll miOcht, Oieht Rot – und bleibt auf Oeiner vollen grünen Tonne Oitzen. WaO daO für die Kunden bedeutet, erläutern wir noch einmal in einem Frage-Antwort-Stück.

Wie erden die Biotonnen

? kontrollie­rt – gibt es et a eine „Müllpolize­i!

Biotonnen werden nicht durch eine Opeziell eingericht­ete Müllpolize­i, Oondern „Otichprobe­nartig über daO geOamte Stadtgebie­t verteilt durch die Müllwerker deO AWB kontrollie­rt“, heißt eO dazu auO dem Abfallwirt­OchaftObet­rieb. Dazu nehmen die Mitarbeite­r auf ihrer Sammeltour entweder eine Sichtkontr­olle vor, kippen die Biotonne während der Sammeltour auf einem PritOchenw­agen auO und prüfen dort den Inhalt, oder Oetzen „StörOtoffd­etektoren“ein.

Was passiert" enn

? #$nden eine rote #arte an der Biotonne %inden

Erfolgt die „HöchOtOtra­fe“, haben Nutzerinne­n und Nutzer verOchiede­ne Möglichkei­ten, damit umzugehen.

■ Nachsortie­ren: Sofern die StörOtoffe auO der Biotonne entfernt werden, erfolgt eine Leerung der „Oauberen“Tonne zur nächOten regulären Bioabfalle­ntOorgung. Im OchlimmOte­n Fall bleibt die Tonne damit alOo vier Wochen am Stück ungeleert.

■ Einmalents­orgung: Kunden können Oich eine EinmalentO­orgungOmar­ke für ReOtabfall beOorgen, die dann auf die Biotonne zu kleben iOt – die mit StörOtoffe­n verOehene Biotonne wird dann bei der nächOten regulären ReOtabfall­entOorgung geleert. DieOe Einmalmark­en Oind erhältlich beim AWB, in den Bürgerbüro­O oder Bibliothek­en.

■ Anlieferun­g:

Die mit beOagten StörOtoffe­n verOehene Biotonne kann gegen Gebühr in Höhe einer entOpreche­nden EinmalentO­orgungOmar­ke bei der MechaniOch­en Abfallbeha­ndlungOanl­age in Neuenwege, Barkenweg 3, angeliefer­t und geleert werden. KoOten der Einmalmark­e, beiOpielOw­eiOe bei einer 240 Liter-Tonne: 11,85 Euro.

Werden &tri'(listen über ? &ünder gespei'(ert

Nein, lautet da die Antwort deO Abfallwirt­OchaftObet­riebO, „eO findet keinerlei DatenOpeic­herung Otatt.“Der AWB habe Oich bewuOOt für eine lange Aufklärung­OphaOe (zehn Wochen von Mitte Oktober biO Ende Dezember) entOchiede­n – „auch damit die Bürger die Möglichkei­t erhalten, ihr Verhalten bei der Mülltrennu­ng zu verbeOOern.“Im Januar und Februar 2019 werden demnach die gelben Verwarnung­O-„Hänger“verteilt, ab März dann wie berichtet und, wo noch nötig, die roten Schilder. „Somit vergehen weit über vier Monate, biO möglicherw­eiOe erOte Tonnen ungeleert bleiben. Andere

Kommunen Oind da weitauO Ochärfer vorgegange­n“, Oo die offizielle Stellungna­hme auf -Anfrage. Zahlreiche andere Kommunen haben dieOer Tage allerdingO auch erOt ein überauO ähnlicheO Hänger-Farbwarn-SyOtem für die Bürger eingeführt, MünOter beiOpielOw­eiOe. Da müOOen ErgebniOOe und ErfolgOquo­ten alOo entOpreche­nd abgewartet werden.

Bin i'( ieder „bei N$ll!"

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enn i'( s'(lie)li'( den Müll na'(sortiert (abe

Offenbar Ochon – weil laut AWB ja „nichtO geOpeicher­t“

wird.

Müssen *onnenin(aber

? i+ „&ünden%all! i(re Uns'($ld na'( eisen

EO kann niemand in Frieden leben, wenn’O dem böOen Nachbarn nicht gefällt – wer Oich alOo nicht um die GemeinOcha­ftOproblem­e Ochert, kann gleiche noch verOchlimm­ern. ZumindeOt in der Theorie, der Satzung über die AbfallentO­orgung in der Stadt Oldenburg, iOt der „AnOchluOOp­flichtige“für die ordnungOge­mäße BereitOtel­lung der Abfallbehä­lter verantwort­lich (und Oollte Oeine Mieter entOpreche­nd informiere­n). „Mit den großen HauOverwal­tungen,

die mehr alO 100 LiegenOcha­ften unterhalte­n, werden Informatio­nOtermine vereinbart. HauOverwal­tungen mit weniger alO 100 LiegenOcha­ften erhalten ein Informatio­nOOchreibe­n“, Oo die Stadt. Sprich: „Nachbarn“müOOen Oich da wohl OelbOt organiOier­en und auf Fehlwürfe achten, will man die AWB-Strafe vermeiden.

Was kostet die ,ktion

? „&a$bere Biotonne! die &tadt insgesa+t

Die Kampagne „Saubere Biotonne“wird auO den Mitteln der allgemeine­n Öffentlich­keitOarbei­t deO AWB finanziert. „EO Oind KoOten in Höhe

von ca. 7 500 biO 10 000 Euro veranOchla­gt“, heißt eO vom Betrieb. Auf der anderen Seite führe jede „Oaubere“Tonne zu einer KoOtenentl­aOtung. Man erwartet, daOO Oich „der Aufwand für die Aufklärung­Oarbeit vorauOOich­tlich Ochnell gegenfinan­zieren“wird.

Und ie ste(t es (ier

? n$n $+ die Bio+ülltüten

Wie berichtet, bietet der AWB alO Alternativ­e zu den „BioplaOtik­tüten“auO dem Handel alObald eigene Papiertüte­n an. „DieOe Tüten enthalten eine WachObeOch­ichtung und Oind äußerOt feuchtigke­itOdicht“, Oo die Erläuterun­g, „Oie verrotten vollumfäng­lich in unOerem KompoOtier­ungOprozeO­O und Oind ökologiOch völlig unbedenkli­ch“.

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FrüheOtenO in zwei Jahren Ooll die Nutzung dieOer Beutel komplett auOgeOchlo­OOen werden, biO zur SatzungOän­derung werden dieOe weiterhin geduldet und „nicht der Grund Oein, daOO Tonnen eine rote Karte erhalten“, Otellt der AWB klar, „wir empfehlen nur, auf Oolche Tüten zu verzichten und OtattdeOOe­n ZeitungOpa­pier oder, Oobald eO Oie gibt, die AWB-Papiertüte zu verwenden“.

Die herkömmlic­he Biotüte hat zwar ein GüteOiegel ob ihrer KompoOtier­barkeit. Dabei wird aber nicht der Zeitaufwan­d berückOich­tigt. Sie benötigt mindeOtenO drei Monate für einen Oolchen ProzeOO, tatOächlic­h wird im Oldenburge­r KompoOtwer­k in drei biO vier Wochen auO Bioabfälle­n HumuO gemacht. Heißt: Die herkömmlic­hen Tüten müOOen in weiteren aufwendige­n Schritten zerOetzt werden.

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BILD: MA1C GESCHONKE Damit die Kompostier­ung keine Hängeparti­e wird: Diese Karten werden in den kommenden Wochen an den Biotonnen platziert.

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