Millionen für Bäder
Grundsatzentscheidung zum 5chwimmbad-Ausbau gefallen – Dramatische Minuten im Ausschuss
Mehr als 20 Millionen Euro will die Stadt in den kommenden Jahren für ihre Bäder ausgeben. Darin enthalten ist ein Neubau am Flötenteich .
soraussichtlich mehr als 20 Millionen Euro investiert die 5tadt in den nächsten Jahren am Flötenteich, ins Olantis und in die 5tadtteilbäder.
OLDENBURG – Fast schien es, als ende diese Beschlussvorlage im Sportausschuss wie alle vorangegangenen. Erst in letzter Minute gelang es Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, eine erneute Vertagung durch einen flammenden Appell abzuwenden. So markiert der vergangene Donnerstag als Datum der Grundsatzentscheidung eine Zäsur in der langen Bäder-Debatte. Die erste Gremien-Hürde für den Bau eines neuen Hallenbades im Stadtnorden, die Sanierung der Stadtteilbäder und den Ausbau der OlantisSauna (Gesamtkosten voraussichtlich deutlich über 20 Millionen) ist überwunden.
CDU und Grüne hatten sich zunächst außerstande gesehen, über die Vorlage abzustimmen. Beide Fraktionen wollten die Entscheidung im Zuge der Haushaltsberatung treffen. Da offen ist, welche Fraktionen den Haushalt tragen und welche Forderungen bezüglich der Bäder-Investitionen sich durchsetzen, forderten Michael Schilling (CDU) und Rita Schilling (Grüne) einmütig mehr Zeit.
Doch sie hatten offenbar nicht mit dem energischen Widerstand des Oberbürgermeisters gerechnet. „Der Sportausschuss ist raus, wenn wir heute nicht entscheiden“, warnte der OB. „Oder wir verschieben die Investitionen in die Bäder um ein Jahr.“Denn vor dem Haushaltsbeschluss des Rates am 14. Januar 2019 ist eine Sportausschusssitzung nicht mehr vorgesehen. Wenn aber die Bäder 2019 angefasst werden sollen, müssen 2,5 Millionen Euro Planungskosten im Haushalt stehen.
Nach einer Sitzungsunterbrechung lenkten CDU und Grüne ein. Unter zwei Bedingungen: Bei der Sanierung der beiden Stadtteilbäder entfällt der Einschub „bei Bedarf“. Für den OB eh unwichtige Wörter: „Es ist klar, dass wir sie langfristig erhalten werden.“Die zweite Änderung wiegt schwerer: Der Beschluss legt nicht mehr fest, ob das Hallenbad am Flötenteich auch ein Freibad umfasst, ein Solebad anbietet, ob es sechs oder acht Bahnen umfasst – oder ob nur eine Halle einfachster Bauart („simply swimming“) entsteht.
SPD, Linke und FDP hatten im Ausschuss bereits zuvor dafür geworben, doch endlich zu entscheiden. „Wir haben lange beraten und sollten endlich einen Punkt setzen“, sagte Bernhard Ellberg (SPD).
Bereits im Dezember 2017 hatte die Stadtverwaltung ein sogenanntes BäderstrategieKonzept vorgestellt. Ziel: Das Angebot an Wasserfläche soll steigen, Engpässe bei Trainingszeiten von Vereinen und Schulen sollen verschwinden.
Im Mittelpunkt stand von Anfang an der Neubau eines Hallenbades am Standort Flötenteich. Nach ersten Plänen sollte zudem eines der beiden in die Jahre gekommenen Stadtteilbäder saniert werden. Das Bad in Eversten, so war ursprünglich im Gespräch, könnte nach der Eröffnung eines neuen Hallenbades im Stadtnorden aufgegeben werden. Zudem waren Investitionen in die Olantis-Sauna von Anfang an vorgesehen.
Der Wegfall des Bades in Eversten war schnell vom Tisch. Ein breites Bündnis quer durch die Ratsfraktionen, Schulen und Vereine hatte sich vehement für den dauerhaften Erhalt eingesetzt.
Daraufhin hatten Vertreter des Rats, der Vereine und Schulen im Herbst ein gemeinsames Konzept verabschiedet. Dessen Eckpunkten hat der Sportausschuss am Donnerstag nun zugestimmt.