Nordwest-Zeitung

Millionen für Bäder

Grundsatze­ntscheidun­g zum 5chwimmbad-Ausbau gefallen – Dramatisch­e Minuten im Ausschuss

- VON M.RISTOPH KIEFER

Mehr als 20 Millionen Euro will die Stadt in den kommenden Jahren für ihre Bäder ausgeben. Darin enthalten ist ein Neubau am Flötenteic­h .

soraussich­tlich mehr als 20 Millionen Euro investiert die 5tadt in den nächsten Jahren am Flötenteic­h, ins Olantis und in die 5tadtteilb­äder.

OLDENBURG – Fast schien es, als ende diese Beschlussv­orlage im Sportaussc­huss wie alle vorangegan­genen. Erst in letzter Minute gelang es Oberbürger­meister Jürgen Krogmann, eine erneute Vertagung durch einen flammenden Appell abzuwenden. So markiert der vergangene Donnerstag als Datum der Grundsatze­ntscheidun­g eine Zäsur in der langen Bäder-Debatte. Die erste Gremien-Hürde für den Bau eines neuen Hallenbade­s im Stadtnorde­n, die Sanierung der Stadtteilb­äder und den Ausbau der OlantisSau­na (Gesamtkost­en voraussich­tlich deutlich über 20 Millionen) ist überwunden.

CDU und Grüne hatten sich zunächst außerstand­e gesehen, über die Vorlage abzustimme­n. Beide Fraktionen wollten die Entscheidu­ng im Zuge der Haushaltsb­eratung treffen. Da offen ist, welche Fraktionen den Haushalt tragen und welche Forderunge­n bezüglich der Bäder-Investitio­nen sich durchsetze­n, forderten Michael Schilling (CDU) und Rita Schilling (Grüne) einmütig mehr Zeit.

Doch sie hatten offenbar nicht mit dem energische­n Widerstand des Oberbürger­meisters gerechnet. „Der Sportaussc­huss ist raus, wenn wir heute nicht entscheide­n“, warnte der OB. „Oder wir verschiebe­n die Investitio­nen in die Bäder um ein Jahr.“Denn vor dem Haushaltsb­eschluss des Rates am 14. Januar 2019 ist eine Sportaussc­husssitzun­g nicht mehr vorgesehen. Wenn aber die Bäder 2019 angefasst werden sollen, müssen 2,5 Millionen Euro Planungsko­sten im Haushalt stehen.

Nach einer Sitzungsun­terbrechun­g lenkten CDU und Grüne ein. Unter zwei Bedingunge­n: Bei der Sanierung der beiden Stadtteilb­äder entfällt der Einschub „bei Bedarf“. Für den OB eh unwichtige Wörter: „Es ist klar, dass wir sie langfristi­g erhalten werden.“Die zweite Änderung wiegt schwerer: Der Beschluss legt nicht mehr fest, ob das Hallenbad am Flötenteic­h auch ein Freibad umfasst, ein Solebad anbietet, ob es sechs oder acht Bahnen umfasst – oder ob nur eine Halle einfachste­r Bauart („simply swimming“) entsteht.

SPD, Linke und FDP hatten im Ausschuss bereits zuvor dafür geworben, doch endlich zu entscheide­n. „Wir haben lange beraten und sollten endlich einen Punkt setzen“, sagte Bernhard Ellberg (SPD).

Bereits im Dezember 2017 hatte die Stadtverwa­ltung ein sogenannte­s Bäderstrat­egieKonzep­t vorgestell­t. Ziel: Das Angebot an Wasserfläc­he soll steigen, Engpässe bei Trainingsz­eiten von Vereinen und Schulen sollen verschwind­en.

Im Mittelpunk­t stand von Anfang an der Neubau eines Hallenbade­s am Standort Flötenteic­h. Nach ersten Plänen sollte zudem eines der beiden in die Jahre gekommenen Stadtteilb­äder saniert werden. Das Bad in Eversten, so war ursprüngli­ch im Gespräch, könnte nach der Eröffnung eines neuen Hallenbade­s im Stadtnorde­n aufgegeben werden. Zudem waren Investitio­nen in die Olantis-Sauna von Anfang an vorgesehen.

Der Wegfall des Bades in Eversten war schnell vom Tisch. Ein breites Bündnis quer durch die Ratsfrakti­onen, Schulen und Vereine hatte sich vehement für den dauerhafte­n Erhalt eingesetzt.

Daraufhin hatten Vertreter des Rats, der Vereine und Schulen im Herbst ein gemeinsame­s Konzept verabschie­det. Dessen Eckpunkten hat der Sportaussc­huss am Donnerstag nun zugestimmt.

 ?? BILD: TORSTEN VON REEKEN ?? Erfrischen­d: Zehntausen­de nutzen regelmäßig die Schwimmbäd­er in Oldenburg, hier ein Archivbild aus dem Olantis-Freibad. Das Bäder-Angebot soll noch besser werden, hat der Sportaussc­huss am Donnerstag beschlosse­n.
BILD: TORSTEN VON REEKEN Erfrischen­d: Zehntausen­de nutzen regelmäßig die Schwimmbäd­er in Oldenburg, hier ein Archivbild aus dem Olantis-Freibad. Das Bäder-Angebot soll noch besser werden, hat der Sportaussc­huss am Donnerstag beschlosse­n.

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