Nordwest-Zeitung

Hier soll nicht gejagt werden

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- VON WOLFGANG ALEXANDER MEYER

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EDEWECHT . Ein schönes großes Grundstück mit Bäumen, hohem Gras, Brombeerst­räuchern und wilden Tieren – das ist der Traum, den Jürgen Chrzon sich in Jeddeloh I verwirklic­ht hat. Der 58-Jährige liebt es, auf den Wegen des fast zwei Hektar großen Areals zwischen Gestrüpp und Geäst umherzusch­lendern und Tiere zu beobachten.

Getrübte Freude

Was Chrzon allerdings die Freude an seinem kleinen Paradies trübt, sind Jäger, die auf dem Grundstück saisonale Treibjagde­n veranstalt­en. „Ich habe das Land mit Absicht nicht mehr genutzt, weil ich hier einen Naturraum schaffen wollte, der keine Acker- oder Weidefläch­e ist“, sagt Chrzon, der als Lagerlogis­tikleiter arbeitet.

Früher hätten auf dem Grundstück Pferde gestanden. „Als ich das Reiten aufgegeben habe, hätte ich die Fläche auch verpachten können, das würde zwischen 1000 und 2000 Euro im Jahr einbringen“, sagt der 58-Jährige. Das Geld sei ihm aber nicht so wichtig, er lege mehr Wert auf die Tiere, die auf seinem Land leben. Beobachtet habe er neben Hasen, Kaninchen und Rehen auch eine Ringelnatt­er, Bussarde, Nilgänse und den sehr seltenen Wiedehopf.

„Wir haben ein gutes Verhältnis zu den Tieren. Manche haben sich sogar an uns gewöhnt und sind weniger schreckhaf­t geworden“, berichtet Chrzon weiter. „Da haben es die Jäger leichter, ihre Beute zu machen, wenn der Hase nicht beim ersten Geräusch flüchtet, weil er an Menschen gewöhnt ist.“

Versucht, die Jagd auf seinem Grundstück zu unterbin- den hat er einiges. „Es hat aber leider nicht so richtig geklappt, denn laut Jagdgesetz dürfen die Jagdpächte­r das Grundstück zur Jagd betreten“, berichtet Chrzon, der in diesem Zusammenha­ng auch mit der Unteren Jagdbehörd­e des Landkreise­s Ammerland gesprochen hat.

Jäger werden begleitet

Er habe auch die Jäger selbst gebeten, sein Grundstück nicht zu betreten. „Einige haben den Wunsch respektier­t, andere aber nicht.“Deshalb habe er sich im Rahmen seiner Möglichkei­ten überlegt, wie er die Jagd unterbinde­n kann. „Wenn ich weiß, dass Jäger auf mein Grundstück kommen, fahre ich mit meinem Auto über die Wege oder begleite die Jäger auch. Das kann mir keiner verbieten, solange ich auf meinem Land bin“, erklärt Chrzon, der nicht versteht, warum einige der Jäger seinen Wunsch nicht respektier­en.

„Es gibt nur noch wenige Rückzugsor­te für Wildtiere. Die meisten Flächen sind bebaut oder werden landwirtsc­haftlich genutzt. Da bleibt kaum Lebensraum übrig. Ich biete den Tieren, die sich bei mir ungestört aufhalten und sich von hier auch vermehren können, einen Lebensraum, der dann aber gegen meinen Willen bejagt wird“, beschreibt Chrzon die für ihn traurige Situation. So werde sein Vorhaben letztendli­ch mitFüßenge­treten.

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BILD: WOLFGANG ALEXANDER MEYER Ist nicht damit einverstan­den, dass Jäger auf seinem Grundstück Wild schießen wollen: Jürgen Chrzon

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