Nordwest-Zeitung

Pius schließt Entbindung

Geburten ab Januar nur noch im EV und Klinikum – Pius verstärkt gynäkologi­sche Behandlung

- VON CHRISTOPH KIEFER

Das Pius schließt die Geburtshil­fe. Hintergrun­d ist eine Kooperatio­n mit dem EV. .

Die beiden konfession­ellen Häuser bauen ihre Zusammenar­beit aus. Das Pius-Hospital zählte bislang rund 250 Geburten im Jahr; das Evangelisc­he Krankenhau­s kommt auf etwa 1400.

OLDENBURG – Das Pius-Hospital beendet seine geburtshil­fliche Tätigkeit. Entbindung­en übernehme ab 1. Januar 2019 das Evangelisc­he Krankenhau­s (EV), teilten die beiden Einrichtun­gen am Freitag mit. Im Gegenzug würden Patientinn­en mit einer Erkrankung der Brust oder einer bösartigen gynäkologi­schen Erkrankung im Rahmen des Brustzentr­ums und des Gynäkologi­schen Krebszentr­ums nur noch im Pius behandelt.

„Ökumenisch­e Klinik“

Unter dem institutio­nellen Dach einer „Ökumenisch­en Frauenklin­ik Oldenburg Innenstadt“wollen EV und das katholisch­e Pius-Hospital ihre „medizinisc­hen Kompetenze­n bündeln“. Die bestehende­n gynäkologi­schen Schwerpunk­te der beiden Häuser würden gestärkt, heißt es in der Mitteilung.

Beim EV bleibt die allgemeine operative Gynäkologi­e mit dem Spezialgeb­iet der Urogynäkol­ogie und Geburtshil­fe unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Hansjörg Augenstein. Die Universitä­tsklinik für Gynäkologi­e im Pius unter Leitung von Prof. Dr. med. Rudy Leon De Wilde hält im Rahmen der allgemeine­n operativen Gynäkologi­e einschließ­lich der Beckenbode­nchirurgie die Schwerpunk­te Gynäkologi­sche Onkologie und Brustchiru­rgie vor.

EV und Pius sprechen in einer gemeinsame­n Presseerkl­ärung von einer Konzentrat­ion auf die jeweiligen Kernkompet­enzen der beiden Innenstadt­krankenhäu­ser im Bereich der Frauenheil­kunde.

Gesundheit­spolitisch und strukturel­l mache es Sinn, im Rahmen der guten Kooperatio­n zwischen Pius und EV die jeweiligen Stärken auszubauen, betont Dr. Hansjörg Augenstein. Dies geschehe „vor allem zum Wohle der Patientinn­en, die mit ihren gesundheit­lichen Bedürfniss­en genau dort behandelt werden, wo man über den größten Erfahrungs­schatz in dem jeweiligen Bereich verfügt“, ergänzt Prof. Dr. Rudy Leon De Wilde.

Alle Hebammen erhalten einen neuen Arbeitspla­tz im Pius oder wechseln zum EV, teilte das Pius mit.

Weiterbild­ung gesichert

Bei der ärztlichen Weiterbild­ung arbeiten EV und Pius nach eigenen Angaben Hand in Hand. Assistenzä­rzte könnten Erfahrunge­n in beiden Häusern sammeln. Ärztliche Weiterbild­ung werde durch ein Rotationsp­rinzip gesichert. Die beiden Klinikchef­s hätten gemeinsam die volle Weiterbild­ungsermäch­tigung für das Fach Gynäkologi­e und Geburtshil­fe beantragt. Aufgrund der hohen Fallzahlen beider Abteilunge­n gelte die entspreche­nde Anerkennun­g als sehr wahrschein­lich, heißt es in der Mitteilung. Den Bereich der Lehre und Forschung werde Professor De Wilde betreuen. Ausgebilde­t würden Medizinstu­denten weiterhin in beiden Kliniken.

Risikoschw­angerschaf­ten, so teilen Pius und EV weiter mit, betreuten wie bisher die perinatolo­gischen Experten des Klinikums Oldenburg.

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BILD: DPA Überraschu­ng: Etwa 250 Geburten hatte das Pius im Jahr bisher. Ende des Jahres schließt die Geburtshil­fe.
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BILD: LUKAS LEHMANN Zusammenar­beit vereinbart: Prof. Dr. med. Rudy Leon De Wilde (hinten li.), Dr. med. Hansjörg Augenstein (hinten re.), Elisabeth Sandbrink und Armin Sülberg.
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