Städte diskutieren Böllerverbot
Hanno<er greift durch – Kein Thema in Oldenburg
OLDENBURG/HANNOVER/BREMEN – Sie sind brandgefährlich für historische Gebäude und Naturschutzgebiete und können immensen Schaden beim Menschen anrichten: Wenn Passanten in Partylaune sind oder unter Alkoholeinfluss stehen, steigt das Risiko durch Silvesterraketen und Böller verletzt zu werden. Inzwischen werden auch zunehmend Rettungskräfte und Polizisten angegriffen.
Erstmals verbietet Hannover aus Sicherheitsgründen daher das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in einem Bereich der Innenstadt. Dort soll das Mitbringen und erst recht das Zünden von Böllern und Raketen untersagt werden, sagte ein Stadtsprecher. Das Verbot sei eine Konsequenz nach Erfahrungen der vergangenen Jahre, sagt ein Stadtsprecher. Damals waren Böller inmitten von Menschenansammlungen gezündet und Einsatzkräfte mit Raketen beschossen worden, es gab mehrfach Verletzungen.
Für die Stadt Oldenburg sei ein „Böllerverbot“hingegen kein akutes Thema, erklärt ein Sprecher. Im Gegensatz zu Hannover hätten Polizei und Rettungsdienste in den vergangenen Jahren immer von vergleichsweise ruhigen und überwiegend friedlichen Jahreswechseln gesprochen. Dennoch bitte die Stadtverwaltung erneut um einen vorsichtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern und unbedingte Einhaltung von Sicherheitsabständen zu brandgefährdeten Gebäuden. Insbesondere für reetgedeckte Häuser stellt Funkenflug eine große Gefahr dar. So ist das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinderund Altenheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern verboten. Als „unmittelbare Nähe“wird zumindest hinsichtlich reetgedeckter Häuser ein Sicherheitsabstand von 200 Metern als notwendig angesehen.
In Lüneburg soll es wie im Vorjahr wegen Brandgefahr ein Feuerwerksverbot für den Altstadtbereich geben. In Bremen ist lediglich der Marktplatz knallfreie Zone – zum Schutz des historischen Rathauses. Weitere Verbotszonen sind das gesamte Hafengebiet sowie der Flughafen im Umkreis von 1,5 Kilometern.