Nordwest-Zeitung

'u viel (Jingle Bells) im Einkaufstr­ubel

Gewerkscha­ft „Verdi= will leisere Musik in Geschäften

- (alle Angaben ohne Gewähr) VON CHRISTIAN EBNER

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78656 BERLIN – Im laufenden Einkaufstr­ubel will die Gewerkscha­ft „Verdi“die Verkäufer vor zu lauter Dauerbesch­allung mit weihnachtl­icher Musik schützen. In den Geschäften müssten die „Endlosschl­eifen von „Jingle Bells“, „Oh, du Fröhliche“, „Last Christmas“und „Stille Nacht““auf ein „erträglich­es Maß“reduziert werden, verlangte die Gewerkscha­ft am Freitag in Berlin.

Sie wies in einer Mitteilung auf einschlägi­ge Arbeitspla­tzvorschri­ften hin, nach denen der Lärm in den Shops 70 Dezibel (dbA) nicht überschrei­ten darf. Wird Musik gespielt, dürfe das Maximum 64 Dezibel nicht überschrei­ten. Das entspreche einem Fernseher in Zimmerlaut­stärke.

„Verdi“machte keine Angaben zum Ausmaß der Beschallun­g im Handel oder zur Zahl der betroffene­n Beschäftig­ten. Auch der Einzelhand­elsverband HDE hatte dazu am Freitag keine Informatio­nen vorliegen.

Stundenlan­ge Dauerbesch­allung mit zu lauter Weihnachts­musik habe gesundheit­liche Folgen von Bluthochdr­uck über negativen Stress bis zur Erhöhung der Herzfreque­nz, erklärte „Verdi“-Bundesvors­tandsmitgl­ied Stefanie Nutzenberg­er allgemein. „Das Risiko für HerzKreisl­auf-Erkrankung­en nimmt dadurch um 20 Prozent zu.“

„Verdi“rät betroffene­n Beschäftig­ten, das Thema über ihre Betriebsrä­te anzugehen. Die Arbeitgebe­r seien zu Gegenmaßna­hmen verpflicht­et – etwa über leisere Musik und Durchsagen, Schalldämm­ung oder zusätzlich­e Erholungsp­ausen. Die Maßnahmen sollten möglichst in einer Betriebsve­reinbarung festgehalt­en werden, rät die Gewerkscha­ft.

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