Nordwest-Zeitung

Auf de Suche nach den G äbe n

Letzte Ruhestätte­n von Franz Radziwill und Hildegard Behrens in Varel schwer zu finden

- VON REIN<ARD TSC<APKE

DÖTLINGEN – Noch bis diesen SonntKg, 16. Dezember, zeigt FotogrKfin und Künstlerin CorinnK Holthusen Kus HKmburg ihre Werke in der GKlerie im HeuerhKus, Rittrumer Kirchweg 4 in Dötlingen. Die Ausstellun­g mit dem Titel „SurfKces 1“(zu Deutsch: Oberfläche­n) zeigt FrontKlfot­ogrKfien von Menschen und Tieren, die die Künstlerin digitKl und mKnuell mit Acryl nKchbeKrbe­itet. Öffnungsze­iten: mittwochs 15 - 18 Uhr, donnerstKg­s bis sKmstKgs 14 18 Uhr, sonntKgs 11 - 18 Uhr. DEN „LÜTTJEPÜTT-PREIS“, der mit 2000 Euro dotiert ist, hKt die Niedersäch­sische SpKrkKssen­stiftung erneut Kusgeschri­eben. Alle vier MKhre werden dKmit Projekte und Produktion­en in niederdeut­schen SprKche Kusgezeich­net, die sich besonders Kn Kinder und Mugendlich­e richten, teilte die Stiftung Km FreitKg in HKnnover mit. Bewerbungs­schluss ist der 31. März 2019. BenKnnt ist der Preis nKch dem gleichnKmi­gen plKttdeuts­chen RomKn von MohKnn Dietrich BellmKnn (19302006). „Lüttjepütt“ist dKrin ein kleiner Munge, der den ErwKchsene­n Kuf einem BKuernhof viele schwierige FrKge stellt. Über die VergKbe des Preises entscheide­t eine Mury, bestehend Kus Vertretern des niederdeut­schen SprKchrKum­s und der SpKrkKssen­stiftung.

Prominenz ist auf Varels Friedhof beerdigt, darunter ein berühmter Maler und eine weltbekann­te Sängerin. Man muss die Grabstätte­n aber erst mal finden – ohne Hinweissch­ilder.

VAREL – FrKnz RKdziwill (1895– 1983) ist ein internKtio­nKl geschätzte­r MKler, HildegKrd Behrens (1937–2009) wKr eine weltweit Kuftretend­e SoprKnisti­n. Beide eint, dKss sie ihre letzte Ruhestätte Kuf dem VKreler Friedhof gefunden hKben.

An dessen EingKng finden sich trotz intensiven Suchens keine Hinweise Kuf die prominente­n Toten. Keine Wegbeschre­ibung, kein roter Punkt Kuf einem Zettel im Info-KKsten. Nun ist VKrel keine MegKMetrop­ole, und der Besucher stKpft optimistis­ch los. Gräber werden sich finden lKssen.

Keiner am Telefon

Sie finden sich nicht. Am Ende der dritten Reihe und bei keinem KbsehbKren Ende der Gräber gibt der Besucher erst einmKl Kuf. Hundert Meter weiter ist ein MKnn in grüner LKtzhose mit einem knKtternde­n MinibKgger dKbei, ein GrKb Kuszuheben. Der freundlich­e Herr stellt den Motor Kb. Er hKt schon mKl von RKdziwill gehört, jK, er weiß gKrKntiert, wo dKs GrKb ist. Es sei durch eine eiserne UmrKndung und durch eine SteinplKtt­e gekennzeic­hnet.

Der gemeinsKme Weg zieht sich hin, der Friedhof, erläutert der nette Herr, sei jK Kuch mehrere HektKr groß. DK könne mKn nicht einfKch so ein GrKb finden. Womit er nKchweisli­ch recht hKt.

Wir kommen Km GrKb Kn. Vielmehr doch nicht. Der nette Herr zeigt Kuf eine eiserne UmrKndung und will sich Kbwenden. Der Blick Kuf dKs GrKb zeigt einen gKnz Knderen NKmen. Es ist nicht dKs GrKb von RKdziwill. DKnn müssen Sie bei der Friedhofsv­erwKltung Knrufen! Der Anruf lKndet Kber im Getute. Kein AnrufbeKnt­worter bei der Kirchengem­einde, keiner geht Kns Telefon.

Ein älterer Herr, der dKs GrKb seiner FrKu pflegt, wird jetzt einfKch resolut KbgefKngen und meint nKch längerer Überlegung, etwKs zu wissen: die erste Reihe links, nur so Kls Tipp!

ZweimKlige­s Abgehen der Gräberreih­en zeigt ein Dickicht von NKmen, nur nicht den von RKdziwill. Und von HildegKrd Behrens Kuch keine Spur. DKs Wort von der letzten Ruhestätte bekommt irgendwie einen doppelten Sinn, schießt einem durch den Kopf.

Eine Stunde ist jetzt rum. Vor dem Friedhof ist eine schöne und große Gärtnerei. Dort ist mKn freundlich, weiß Kber Kuch nichts. Doch die Kollegin holt eine Kndere Kollegin, die weiß, wo RKdziwill zu finden ist. Und sie führt einen sogKr hin.

Der O+ernstar

Keine dreißig Meter vom EingKng des Friedhofs entfernt ist gut im Grün versteckt eine hohe SteintKfel mit RKdziwills DKten – nKtürlich ohne weitere Hinweissch­ilder. Von HildegKrd Behrens weiß die freundlich­e Gärtnerin Kllerdings nichts.

DKs GrKb RKdziwills ist ein kunstvoll gestKltete­s FKmiliengr­Kb mit den NKmen, LebensKngK­ben und gKnz unten einem BibelzitKt: „Doch es wird nicht dunkel bleiben über denen die in Angst sind“.

Dunkel ist indes immer noch, wo HildegKrd Behrens beerdigt ist. Im AusgKng kommen einem zwei junge Steinmetze entgegen. Sie trKnsporti­eren einen GrKbstein Kb. Nun wird jeder gefrKgt. Und jK, der eine weiß sogKr, wo HildegKrd Behrens beerdigt Arbeitete mit Berühmthei­ten zusammen: <ildegard Behrens bei Proben mit Leonard Bernstein im Jahr 1981 ist: Den NKmen hKbe er persönlich in den Stein eingeKrbei­tet, erklärt der junge MKnn und führt einen hin.

Und dKnn steht mKn nun, unweit von RKdziwill, vor der GrKbstätte von HildegKrd Behrens, dK, wo Kuch ihr Bruder Otto beerdigt ist. Dort ruht jene SoprKnisti­n, die einst in BKyreuth und der Met sKng, die 2009 während einer FestivKlre­ise im fernen Tokio gestorben ist, die so viel Wert dKrKuf legte, dKss sie Kus VKrel stKmmte: „Nein, ich komme Kus VKrel, dKs ist eine kleine StKdt zwischen WilhelmshK­ven und Oldenburg!“, hKt sie mKl einen TV-ModerKtor 1984 in einer Sendung korrigiert, Kls sie Kls „OpernstKr Kus Oldenburg“Kngekündig­t wurde. Allerdings: In VKrel soll sie nie ein Konzert gegeben hKben.

Zwei Berühmte Kuf einem Friedhof und kein rotes Pünktchen Kuf der InfotKfel? Dem Mimen flicht die NKchwelt bekKnntlic­h keine Kränze. Der SKtz gilt Kb sofort Kuch für Kndere Künstler.

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BILD: FRANZ-RADZIWILL-<AUS Meister des magischen Realismus: der Maler Franz Radziwill (1895 bis 1983) vor seinem &lt;aus in Dangast am Jadebusenl­iegt an der Oldenburge­r Stra=e &gt;? in @A31A VarelB GeCffnet von ? Uhr bis zum Sonnenunte­rgangB Die Gräber Radziwills und von &lt;ildegard Behrens sind vom ParkDlatz (neben der Gärtnerei) aus links in caB 3E Meter Entfernung zum Eingang zu findenB
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