Nordwest-Zeitung

Sönigliche Spende aus dem Polar Express

Königlich-Niederländ­ische Militärkap­elle „Johan Willem Friso“in der Weser-Ems-Halle

- VON EILERT FREESE

Die Spende kommt den Gemeinnütz­igen Werkstätte­n zugute. „Schöne Projekte“sollen entwickelt werden.

OLDE B+RG – Eine Menge musikalisc­hen Könnens kann man dem Dirigenten der Königlich-Niederländ­ischen Militärkap­elle ‘Johan Willem Friso’, Johan de Meij, bescheinig­en. De Meij hat die Geschichte vom „Lord of the Rings“(Herr der Ringe), dem Klassiker der Fantasy-Literatur von John Ronald Reuel Tolkien, als sinfonisch­es Werk komponiert und in der WeserEms-Halle in fünf Geschichte­n orchestral aufgeführt. Vor voll besetzter Halle erzählt er dabei mit seinem 90-köpfigen Orchester die Geschichte der Ringe, mit deren Vernichtun­g die böse Macht in Gestalt des dunklen Herrschers Sauron untergeht.

Mystisch und so gar nicht weihnachtl­ich kommen die Geschöpfe und Untertanen Saurons, die Orks, Trolle und Menschen des Ostens und des Südens musikalisc­h donnernd, laut und manchmal sehr unheimlich auf die Bühne. Und die Hobbits, die unfreiwill­ig in ein heroisches Abenteuer hineingezo­gen werden und mit den Vertretern des Guten – den Menschen des Westens und des Nordens, den Zwergen und Zauberern – die Ringe zerstören wollen. Getragen oder auch dynamisch geben Hörner, Posaunen und andere Blasinstru­mente alles, um die richtige Stimmung – bevor es weihnachtl­ich wird – in die Weser-Ems-Halle zu bringen.

Die Solisten, alle in schwarzer Uniform mit roter Paspelieru­ng an der Hose gekleidet, korrespond­ieren hervorrage­nd miteinande­r und mit der Musik. Der Dirigent leistet Großartige­s. Die Musik wird im Hintergrun­d mit Höhlenmoti­ven geheimnisv­oll oder mit Landschaft­en romantisch unterstütz­t. Egon Smit, begnadeter Sopran-SaxofonSpi­eler, legt im dritten Teil ein Solo hin, das den Saal erschauern lässt. Während dessen steht der Dirigent bequem am Pult und hört genauso fasziniert zu wie alle anderen. Als dann der letzte Akkord vor der Pause gespielt wird, setzen Standing Ovations ein. „Ein wahnsinnig­er Klangkörpe­r“, nennt dann auch Oberbürger­meister Jürgen Krogmann die Darbietung der Militärkap­elle, „eine Qualität, die in Oldenburg auf dem Gebiet einmalig scheint“.

Im zweiten Teil kommt man ganz schnell mit dem winterlich­en „Polar Express“und der „stillen und heiligen Nacht“in die richtige Weihnachts­stimmung. Gesangssol­ist Simon Feenstra fordert das Publikum auf, mitzusinge­n – und ist zufrieden. Er fordert das Publikum auf, in der vorweihnac­htlichen Zeit, die Herzen und die Türen für andere zu öffnen.

Zum ersten Mal spielte die Königlich-Niederländ­ische Militär-Kapelle ‘Johan Willem Friso’ in der Weser-Ems-Halle auf, aber schon zum dritten Mal in Oldenburg. Divisionsk­ommandeur Generalmaj­or Jürgen-Joachim von Sandrart meinte, dass es das beste Konzert einer Militär-Kapelle war, das er in seiner 37-jährigen Dienstzeit erleben durfte.

Genau 5 438,14 Euro konnte Gerhard Wessels vom Vorstand der Gemeinnütz­igen Werkstätte­n für seine Arbeit entgegenne­hmen und versichert­e: „Damit können wir schöne Projekte verwirklic­hen. Die Spende wird einem deutsch-niederländ­ischen Projekt zugutekomm­en, in dem Ausbildung­sabschlüss­e im Bereich Gastronomi­e für Menschen mit Beeinträch­tigungen entwickelt werden.“

Die Militärkap­elle gehört zum Königlich-Niederländ­ischen Heer. Sie wird zum großen Teil als Hausmusikk­apelle eingesetzt. Außerdem übernimmt sie Repräsenta­tionsaufga­ben im Namen der Königlich-Niederländ­ischen Streitkräf­te, veranstalt­et regelmäßig Konzerte und nimmt an Musikparad­en im In- und Ausland teil. Durch ihr abwechslun­gsreiches, ausgewogen­es Programm zeigt sie die Vielfalt der Möglichkei­ten auf, die einem profession­ellen, modernen Blasorches­ter offenstehe­n.

 ??  ?? Begeistert­e: die Militärkap­elle mit Simon Feenstra und Dirigent Johan de Meij. OB Jürgen Krogmann, Gerhard Wessels, Generalmaj­or Jürgen-Joachim von Sandrart und Kolonel Paul van der Touw (v.li) freuten sich auch über die Spende.
Begeistert­e: die Militärkap­elle mit Simon Feenstra und Dirigent Johan de Meij. OB Jürgen Krogmann, Gerhard Wessels, Generalmaj­or Jürgen-Joachim von Sandrart und Kolonel Paul van der Touw (v.li) freuten sich auch über die Spende.
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BILDER: FREESE

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