Ein Gesundheitsquartier für Kreyenbrück
Stadt stellt Freiraumkonzept für Beplanung des früheren AEG-Geländes vor
Katzen total toll“, sagt die stellvertretende Heimleiterin Lisa Kopietz. In der Gruppe habe er schon ein paar Freundschaften geschlossen – auch in Zukunft möchte Humbold auf keinen Fall Einzelkatze sein.
Lisa Kopietz: „Es wäre super, wenn er einen Freund in ähnlichem Alter finden könnte, denn so sind Spiel und Spaß in jedem Fall gesichert. Mit Kindern und auch mit einem Hund würde sich Humbold sicherlich gut verstehen, Hauptsache in seinem neuen Zuhause ist ordentlich was los.“Es wäre schön, wenn das kleine Energiebündel später Freigang bekommen könnte, so die Tierpflegerin. Denn in reiner Wohnungshaltung wäre es ihm wohl doch etwas zu langweilig.
Das Tierheim, Nordmoslesfehner Straße 412, 504293, ist mittwochs bis sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
www.tierheim-ol.de
tZwischen Instituten und Unternehmen soll auch Platz für ein lebendiges Quartier sein. Erste konkrete Baumaßnahmen peilt die Stadt etwa ab 2020 an.
KREYENBRÜCK – Die Stadt ist ihren Plänen zur Aufwertung als Gesundheitsstandort ein Stück näher gekommen. In direkter Nähe zum Klinikum Oldenburg entsteht auf dem ehemaligen AEG-Gelände, zwischen Klingenbergstraße und Schellenberg, das Quartier „Medi-Tech Oldenburg“(MTO) als Zentrum der Gesundheitswirtschaft im Nordwesten. Am Freitag stellte die Stadt den Siegerentwurf des freiraumplanerischen Wettbewerbs vor, den sie zur Entwicklung des neuen Quartiers ausgeschrieben hatte. Er kommt vom Architekturbüro Chora Blau aus Hannover. „Medi-Tech Oldenburg wird mit Sicherheit ein schönes und innovatives Stück Oldenburg, es bietet dem Medizinstandort Oldenburg enorme Entwicklungsmöglichkeiten“, ist sich Oberbürgermeister Jürgen Krogmann sicher.
Allerdings soll hier kein Labyrinth aus Zweckbauten entstehen, sondern nichts weniger als eine neue zentrale Quartiersachse. Deshalb wurde besonderer Wert auf eine Planung „aus dem Gelände heraus“gelegt. „Wir kommen aus der Fläche und wollen uns als Quartier wahrnehmbar entfalten“, so Krogmann. Zugleich sollte die Planung so flexibel wie möglich sein, um sich verändernden Bebauungsund Belegungsaspekten anpassen zu können. Außerdem sollte die Verzahnung mit den Randgebieten und vor allem mit dem Klinikum gewährleistet sein.
Zentrale Ströme
„Die Antwort auf komplexe Fragen kann manchmal ganz einfach sein“, erklärt Björn Bodem von Chora Blau seinen Planungsansatz. „Die Gestaltungssprache des Medi-TechQuartiers wird von den verschiedenen Strömen im menschlichen Körper abgeleitet.“Als zentraler Punkt ist ein Quartiersplatz in der Mitte des Geländes vorgesehen. „Dort öffnen sich die Leitströme zu Aufenthaltsflächen und Grüninseln“, so Bodem. Wechselnde Bepflasterung soll die Quartiersachse in Nord-Süd-Richtung von den Nebenachsen und der Quartiersmitte klar abgrenzen.
In den Nebenachsen entstehen ruhige Aufenthaltsbereiche und Pflanzflächen. Eine Bodenabsenkung sammelt das Regenwasser temporär auf der Pflasterfläche, die einen Überlauf in die benachbarten Pflanzinseln besitzt. „Das Mikroklima des Quartiers wird durch das Zusammenspiel dieser Flächen positiv beeinflusst“, sagt Bodem.
Auf der Quartiersachse soll es verschiedene Sport- und Freizeitflächen für die Mitarbeiter des Quartiers geben. Dazu gehören eine Boulderwand zum Klettern und Tischtennisplatten. „Auf Riesenschaukeln bekommen die Mitarbeiter zudem einen beeindruckenden Blick von oben auf die Achse und können während ihrer Pause die Seele baumeln lassen“, sagte Projektleiterin Lydia Koch.
Tresen und Loungemöbel
Die Quartiersmitte wartet mit einer abwechslungsreichen Außenmöblierung auf: An Fahrradtresen können die Räder so unter dem Tisch befestigt werden, dass der Sattel als Hocker genutzt werden kann. Zugleich dienen die Tresen als Tische für stehende Tätigkeiten. Loungemöbel auf der wassergebundenen Platzfläche laden zum Entspannen ein. Lange Sitzelemente mit Tischauflagen ermöglichen das Arbeiten im Freien.
Im kommenden Frühjahr soll die Planung den Kreyenbrückern in einer Bürgerversammlung vorgestellt werden. Zur Realisierung des Entwurfs sollen Chora Blau die freiraumplanerischen Leistungen für den Bau der Quartierachse in den nächsten Jahren übertragen werden. Parallel zur weiteren Planung soll die Bauleitplanung erfolgen. Die legt dann auch die Höhe der Bebauung fest. Auf einer Gesamtfläche von 6,3 Hektar sollen sich im MTO Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich sowie Labore, Büros oder Seminarräume für die klinische Forschung ansiedeln. Fix ist bislang nur ein Laborgebäude für das Klinikum. Da das Gelände bislang aber Industriegebiet war, müssten ohnehin erst die planungsrechtlichen Grundlagen für das neue Sondergebiet geschaffen werden. Konkrete Bautätigkeiten sieht Krogmann für Anfang der 2020er Jahre. „Wir schaffen jetzt erstmal das Angebot und hoffen, dass der Bedarf das dann füllt“, sagt Krogmann. Darüber, dass der Bedarf zu gering sein könnte, macht sich der OB aber keine Sorgen. „Es gab in der Vergangenheit schon immer mal wieder Gespräche mit Interessenten“, erklärt er.