Mit Spenden zum Traumberuf
Rasteder Unternehmer Gerhard Liepert hilft Mädchen in Nicaragua
RASTEDE – Als Gerhard Liepert 60 Jahre alt wurde, hatte er alles, was er zum Leben brauchte. Für den Gründer der Firma Liepert Blitzschutz in Neusüdende war deshalb klar: „Ich wollte etwas zurückgeben.“Er entschloss sich, die Patenschaft für ein junges Mädchen in Nicaragua zu übernehmen, die damals achtjährige Urania Mendoza. Zehn Jahre ist das inzwischen her, rund 1000 Euro überwies er seitdem jährlich an die Hilfsorganisation World Vision, die in Daseinsvorsorge und Ausbildung des Mädchens flossen.
Anlässlich seines runden Geburtstages bat Liepert seinerzeit anstelle von Geschenken um Spenden. 1800 Euro kamen so zusammen, das Fünfzehnfache eines Jahresgehaltes in dem mittelamerikanischen Land. An diesem Samstag feiert Liepert nun seinen 70. Geburtstag. Und wiederum bittet er jetzt um Spenden, damit er dem nicaraguanischen Mädchen das Studium finanzieren kann. „Urania möchte Lehrerin werden. Diesen Wunsch möchte ich ihr erfüllen“, sagt Liepert.
Mit Hilfe seiner Spenden sei in den vergangenen zehn Jahren eine Menge bewirkt worden, schildert der Unternehmer. So konnte für Uranias Familie eine bessere Unterkunft gebaut werden. Lebte die Familie anfangs noch in einem verfallenen Bretterverschlag, steht ihr heute ein kleines gemauertes Häuschen zur Verfügung. Ge- baut hat es die Familie selbst mit Hilfe von Handwerkern aus dem Dorf. Dem Unternehmer sei es nämlich wichtig, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, betont er. Kleidung für das Mädchen und eine Kuh für die Familie konnten durch Spenden ebenfalls angeschafft werden.
Inzwischen ist Urania 17 Jahre alt und hat einen guten Schulabschluss gemacht. Damit sie zur mehrere Kilometer entfernten Schule gelangen konnte, hatte Liepert dem Mädchen auch schon ein Fahrrad spendiert. „Sonst hätte sie zur Schule laufen müssen“, erzählt er. Kontakt zu Urania hält er über Briefe, die von der Organisation World Vision übersetzt und weitergeleitet werden. Und deren Inhalte würden ihn auch schon mal zu Tränen rühren, sagt Liepert. Auch Bilder erhielt er auf diesem Wege.
Da sich die Hilfsorganisation World Vision in Kürze aus dem Projekt „Achuapa“zurückziehen wird, in dem Urania lebt, will Liepert sich künftig stärker im Oldenburger Nicaragua-Verein engagieren. Über diesen übernahm der Unternehmer zwischenzeitlich ohnehin bereits zwei weitere Patenschaften für die Familie eines anderen kleinen Mädchens, Guandalupe.