Steine sorgen für Vielfalt im Garten
In Schichten aufbauen und Pflanzen einsetzen – Insekten finden Verstecke
Eine Natursteinmauer oder ein Wall aus Steinen bieten sich besonders bei einem Gelände mit Gefälle oder Böschung an. Es ist darauf zu achten, dass die Mauer nur geschichtet wird, niemals gemauert, sodass möglichst vielfältige Hohlräume geschaffen werden.
Die Anlage sollte windgeschützt, nach Süden ausgerichtet und möglichst nur wenig beschattet sein. Im unteren Drittel finden die großen Steine Verwendung. Sie werden mit leichter Neigung gegen den Hang geschichtet. Kleine Steine werden in die Zwischenräume geschoben und im oberen Bereich verwendet. Die Gesamthöhe sollte aus Stabilitätsgründen nicht viel höher als ein Meter sein. Zwischen den Steinen wird etwas Lehmboden aufgebracht, um später Pflanzen einsetzen zu können.
Für einen vollsonnigen Standort auf kalkhaltigem Boden eignen sich als Stauden Blaukissen, Gänsekresse, Pfingst- oder Federnelke, Polsterphlox, Johanniskraut, Hungerblümchen, Schleifenblume, Hornkraut, StaudenLein, Steinbrech, Mauerpfeffer, Katzenminze, Thymian und Küchenschelle.
Für den schattigen Bereich kommen Mauerraute, Lerchensporn, Steinfeder, Leberbalsam, Gämskresse, Leinkraut und Hirschzunge infrage. Mit der standortgemäßen Vegetation wird dieses Gesteinsbiotop auch von einer Vielzahl von Tieren besiedelt.
Der Blütenreichtum der Pflanzen lockt Insekten und Schmetterlinge an. Außerdem finden Insekten in den Ritzen Verstecke. Hummeln sowie Solitärbienen und -wespen schaffen sich Brutplätze. Bald finden sich Laufkäfer ein, ebenso wie Würmer, Spinnen und Asseln. Sie sind Beutetiere für Reptilien, wie Zaunund Mauereidechse, oder für Säugetiere, wie Igel und Marder. Auch der Hausrotschwanz jagt mit Vorliebe dort Insekten. Meisen bauen ihre Nester in Mauerhöhlungen. Unter kühlen, feuchten Steinen suchen Kröten Schutz vor der Sonne, und Molche finden dort ein Versteck für die Winterruhe.
So kann binnen kurzer Zeit ein scheinbar bloßer Steinhaufen ökologisch wertvoll und für die Beobachtung von Naturkreisläufen spannend sein.