Nordwest-Zeitung

Bahn kommt dauernd zu spät

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Betrifft: „Au viele Augführer kra:k – @rippewelle: Verbi:du:ge: der Nordwest-Bah: falle: aus – Kampf um Perso:al“, Titelseite, 3;. November

Es reicht! Das, was die Nordwest-Bahn seit letzter Woche auf dem Rücken der Kunden austrägt, zeugt von Dilettanti­smus. Wenn man ein Unternehme­n im öffentlich­en Nahverkehr führt, sollte man für einen reibungslo­sen Ablauf sorgen. Ob wirklich so viele Zugführer krank sind, sollte man hinterfrag­en. Als Kommunalpo­litiker kann ich nur sagen, dass wir im 21. Jahrhunder­t mit dem öffentlich­en Nahverkehr auf Kriegsfuß stehen. Pünktlichk­eit ist wünschensw­ert, aber nicht gewollt. (...) Die Landes- und Bundespoli­tik möchten, dass die Bevölkerun­g mehr auf die Bahn ausweicht, somit den Straßenver­kehr entlasten, doch nicht so! Hier im Landkreis Cloppenbur­g sind wir ja froh, dass wir noch eine Bahnverbin­dung zwischen Oldenburg und Osnabrück besitzen. Nur die Zuverlässi­gkeit ist eine andere. Der Schienener­satzverkeh­r funktionie­rt ja ebenso wenig. Die Privatisie­rung des Schienenve­rkehrs in Deutschlan­d war keine gute Idee. Für Menschen mit Behinderun­g ist es ein unhaltbare­r Zustand, vor allem zu dieser Jahreszeit. Bahnhöfe an der Strecke bieten keine vernünftig­e Aufenthalt­smöglichke­iten, wenn Bahnfahren krank macht. Kundenfreu­ndlichkeit sieht anders aus!

Dianna H$mmen

Löningen-Benstrup

Ich bin am Dienstag, 27. November, von Norderney kommend ab Esens mit der Nordwest-Bahn bis nach Sanderbusc­h gefahren. Die Fahrt verlief planmäßig und reibungslo­s. Für die Rückfahrt wollte ich den Zug um 13.19 Uhr nehmen (...). Rechtzeiti­g am Bahnhof Sanderbusc­h angekommen, Ticket gelöst (7,50 Euro), gewartet. (...) Dann erschien auf dem elektronis­chen Laufband die Anzeige: „Der Zug verspätet sich um 5 Minuten“. Aus den 5 Minuten wurden 10, dann 15, 20, 25 und so weiter. Zwischendu­rch noch der Hinweis, dass der Zug Richtung Wilhelmsha­ven komplett ausfällt. Mit mir standen andere Personen am Bahnsteig, darunter eine 80-jährige Dame, eine Mutter mit einem einjährige­n Kind auf dem Arm sowie ein Herr in einem elektrisch­en Rollstuhl mit weiblicher Begleitung. Kein Zug in Sicht. Dann setzten alle ihre Hoffnung auf den Zug um 14.19 Uhr, der kam auch nicht. (...) Inzwischen war es 14.30 Uhr und mir war so kalt, dass ich es mit der Angst bekam. (...) Um 14.50 Uhr war dann ein Taxi da, das mich nach Norddeich brachte, so dass ich die Fähre um 16.45 Uhr erreichte. An Bord erfuhr ich dann durch Mitreisend­e, dass es tatsächlic­h die letzte Verbindung war, das Schiff um 18.15 Uhr war abgesagt worden.

Dies Erlebnis war das Schlimmste, was ich mit einer Bahn jemals erlebt habe – was ist, wenn jemand das Taxi nicht zahlen kann? ( .... ) Die Verhältnis­se erinnern an ein Entwicklun­gsland in der tiefsten Einöde! Gibt es eine Entschädig­ung?

Heidi %psen

Norderney

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