Destillateure brennen für ihre Arbeit
In dem seltenen Ausbildungsberuf geht es um viele Wissensgebiete
KAIL – Wie wird aus einer Birne ein guter Birnenbrand? Welche Kräuter machen einen Magenbitter schmackhaft? Mit diesen Genuss-Fragen setzen sich Destillateure beruflich auseinander. „Es ist ein sehr vielseitiger Beruf, man macht immer was anderes“, erzählt Mario Vallendar. Der 20-jährige Auszubildende tritt in der Brennerei Vallendar im rheinischen Kail in die Fußstapfen seines Vaters.
Für den angehenden Destillateur ist kein Monat wie der andere. „Mir macht am meisten Freude, wenn man den Herbst, also die Saisonzeit mit dem reifen Obst, hinter sich hat. Man sieht das, was am Ende rauskommt, und es schmeckt super.“Auch das Brennen selbst mache viel Spaß: „Man kann an ganz vielen Stellschrauben drehen.“
„Destillateur ist kein Job, das ist eine Leidenschaft“, sagt Marios Vater, Hubertus Vallendar, Inhaber der Brennerei in Kail.
In der Ausbildung hat jedes Lehrjahr eigene Schwerpunkte. Die Azubis lernen zunächst die Rohstoffe kennen: Was bei den Bränden das Obst ist, ist beim Whisky das Getreide. Anschließend geht es darum, wie der Rohstoff richtig behandelt wird. Dann folgen die Destillation, Fertigstellung und Lagerung der Brände. Da dürfe sich ein Azubi auch mal austoben, wie er eine Flasche gestalten würde.
Zweimal im Jahr verbringen alle angehenden Destillateure aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sechs bis sieben Wochen an der zuständigen Berufsschule im Ruhrgebiet.