Cummings stürzt – und glänzt
Spielmacher führt Baskets zum 86:70-Heimerfolg über Göttingen
Cummings verletzte sich zu Spielbeginn an der Schulter, kam aber zurück. Und wie: Mit 21 Punkten war er bester Werfer der Baskets.
OLDENBURG – Die Partie zwischen den EWE Baskets Oldenburg und der BG Göttingen hatte am Sonntagnachmittag gerade erst begonnen, da wurde es kurz ganz still in der mit 6000 Zuschauern ausverkauften großen EWE-Arena. Oldenburgs Spielmacher Will Cummings war nach einem Laufduell mit Dominic Lockhart ausgerutscht und mit voller Wucht auf den Hallenboden gekracht. Cummings hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die rechte Schulter und verschwand schnurstracks in die Kabine.
Nach einigen bangen Minuten durften die besorgten Oldenburger Fans aufatmen: Cummings kehrte auf die Bank zurück, kühlte sich die nun mit einem schwarzen Klebeband versehene Schulter zunächst noch mit einem Eisbeutel und wurde gegen Ende des ersten Viertels von Trainer Mladen Drijencic wieder aufs Parkett geschickt. Dort stellte Cummings dann eindrucksvoll seinen Wert für Oldenburgs Basketballer unter Beweis: Mit 21 Punkten, davon acht im Schlussabschnitt, führte der von seiner Blessur offensichtlich nicht beeinträchtigte Point Guard die Hausherren gegen Göttingen zu einem 86:70 (35:42)-Erfolg, durch den die Baskets ihre weiße Weste vor eigenem Publikum wahrten.
Oben dran
Einen Schönheitspreis gewannen die Oldenburger für ihren fünften Sieg im fünften Heimspiel dieser BundesligaSaison jedoch nicht. Nach einer lange engen Partie sorgte der Favorit erst durch ein fulminantes Schlussviertel für klare Verhältnisse und festigte seinen Platz in der Spitzengruppe der Liga.
„Es war ein verdienter Sieg für Oldenburg. Das Ergebnis gibt allerdings nicht den Spielverlauf wieder“, meinte Göttingens Coach Johan Roijakkers und erntete für diese Einschätzung keinerlei Widerspruch von seinem Oldenburger Trainerkollegen. „Das war ein schweres Stück Arbeit für uns. In der zweiten Halbzeit mussten wir über unsere Grenzen gehen“, bekannte Drijencic, dessen Team zu Beginn große Probleme mit den nunmehr seit sechs Spielen sieglosen Göttingern hatte.
Die Sieben-Punkte-Führung der Gäste zur Pause (42:35) ging in Ordnung – vor allem aufgrund ihrer klaren Rebound-Überlegenheit. Die giftig auftretenden „Veilchen“hatten in den ersten zwanzig Minuten 23 Abpraller gesammelt, Oldenburg nur elf. „Die Göttinger machen speziell in der Verteidigung einige Dinge ganz anders als viele andere Teams. Wir haben eine Halbzeit lang gebraucht, um uns darauf einzustellen“, sagte Philipp Schwethelm: „Nach der Pause haben wir den Kampf angenommen.“
Mit Wiederbeginn wurde die Partie immer hitziger, wozu auch mehrere strittige Schiedsrichter-Entscheidungen beitrugen. Die Gastgeber verteidigten nun wesentlich engagierter, Göttingen blieb JOHAN ROIJAKKERS, TRAINER BG GÖTTINGEN 11. SPIELTAG
Vechta - Ulm 80:81
Beste Werfer Vechta: Hollins 21, Hinrichs 16, Nash 14. Ulm: Green 30, Günther 13. Zuschauer: 3140. Gießen - Bayreuth 90:95
Beste Werfer Gießen: Bryant 29, Agva 11, Thomas 10. Bayreuth: Stockton 21, Doreth 14, Seiferth 13, Hrovat 12, Martin 12, Robertson 11. Zuschauer: 3565.
Bremerhaven - Braunschweig 69:87 Beste Werfer Bremerhaven: Turner 20, Benson 18, Warren 10. Braunschweig: Blake 22, Lansdowne 21, Klepeisz 16, Eatherton 12. Zuschauer: 2032.
Weißenfels - Frankfurt 89:95 n.V. Beste Werfer Weißenfels: Releford 22, Kerusch 20, Novak 18, Farr 10. Frankfurt: Clark 29, Murphy 15, Heslip 14, Robertson 12. Zusch.: 2300. Ludwigsburg - Crailsheim 82:70 Beste Werfer Ludwigsburg: Jones 19, Waleskowski 16, Chapman 13, Martin 10. Crailsheim: Russell 18, Turner 11, Cuffee 10, Lawson 10. Zuschauer: 3809.
München - Berlin 83:81
Beste Werfer München: Williams 26, Koponen 14, Lo 12, Djedovic 11. Berlin: Giedraitis 22, Nnoko 12, Sik- aber zunächst trotzdem vorn. Nach 27 Minuten traf Derik Willis, mit 16 Punkten bester BG-Werfer, zum 57:51 für die Gäste. Kurz vor Ende des dritten Viertels sorgte Vojdan Stojanovski für die erste Oldenburger Führung seit längerer Zeit (60:59/30. Minute).
Kleine Pause
Die Baskets behielten den Fuß auf dem Gaspedal, auf Göttingen prasselte zu Beginn des Schlussviertels ein wahrer Dreierregen ein: Cummings und Frantz Massenat wechselten sich beim munteren Scheibenschießen ab und stellten den am Ende doch noch standesgemäßen Erfolg im letzten Heimspiel des Jahres sicher. Ihre nächste Partie bestreiten die Oldenburger erst am 27. Dezember bei Medi Bayreuth.
Die kleine Pause dürfte vor allem Cummings entgegenkommen. Der Spielmacher hielt sich kurz vor Schluss erneut die zu Spielbeginn lädierte Schulter und ließ sich auswechseln. „Es ist wohl etwas Muskuläres“, sagte Drijencic, der hofft, dass sich sein Star nicht schlimmer verletzt hat. Genauere Erkenntnisse soll eine Untersuchung an diesem Montag liefern. ma 12, Thiemann 10. Zusch.: 6500. Würzburg - Jena 80:65
Beste Werfer Würzburg: Cooks 17, Ellis 14, Hulls 12, Koch 12. Jena: Jenkins 21, Abrams 13, Joyce 11. Zuschauer: 3009.
Oldenburg - Göttingen 86:70
Beste Werfer Oldenburg:Cummings 21, Massenat 17, Boothe 12, Schwethelm 12. Göttingen: Willis 16, Williams 11. Zuschauer: 6000. Bamberg - Bonn 77:70
Beste Werfer Bamberg: Rubit 17, Harris 15, Hickman 10. Bonn: Bartolo 15, Bircevic 12, James 11. Zuschauer: 6014.
NDchste SEiele, 26. Dezember Frankfurt - Bremerhaven, Göttingen Bamberg (beide 15 Uhr), Braunschweig - Ulm (15 Uhr/Sport 1), München - Würzburg, Crailsheim Weißenfels, Bonn - Vechta (alle 18 Uhr). 27. Dezember Berlin - Gießen, Jena - Ludwigsburg (beide 19 Uhr), Bayreuth - Oldenburg (20.30 Uhr). zur Basketball-Bundesliga finden Sie auf Seite 12. Marko Bacak (0 Punkte/2 Blocks/10:58 Minuten): Der junge Center überzeugte in der Verteidigung. Räumte gegen Lockhart und Stockton per Block ab, erhielt dafür Szenenapplaus.
Marc$l K$ß$n (0 Punkte/1:09 Minuten): Kurzeinsatz. Vojdan Stojanovski (8 Punkte/1 Dreier/16:39 Minuten): Leitete Ende des dritten Viertels die Wende ein. Traf erst zum 57:57-Ausgleich und dann zur 60:59-Führung. Rick$y Paulding (9 Punkte/3 Dreier/2 Steals/34:11 Minuten): Der Kapitän fand gut ins Spiel, traf gleich zwei Dreier. Danach gelang ihm nicht mehr allzu viel.
Rasid Mahalbasic (5 Punkte/5 Rebounds/26:38 Minuten): Der Center hatte unterm Korb einen ganz schweren Stand, wurde oft von mehreren Gegenspielern bearbeitet. Fand diesmal auch keinen Weg, seine Passqualitäten zur Geltung zu bringen.
Phili%% Sch&$th$lm (12 Punkte/2 Dreier/2 Steals/18:58 Minuten): Sehr effizienter Auftritt, mit perfekter Ausbeute von der Freiwurflinie (6/6). Kämpferisch stark. 'athan Booth$ (12 Punkte/2 Dreier/9 Rebounds/22:17 Minuten): Offensiv gelang dem Power Forward nicht alles, stemmte sich dafür aber der Göttinger Dominanz am Brett entgegen. Seine Rebounds waren ein Schlüssel zum Baskets-Sieg. Göttingen: Lockhart 7/1, Kramer 8, Williams 11, Carter 9, Andric 3/1, Mönninghoff 6/2, Stockton 8. Willis 16/2, Haukohl 2, Grüttner CDE
„Das Ergebnis gibt den Spielverlauf nicht wieder“