Nordwest-Zeitung

Herbstmeis­terschaft hat für Favre keine Bedeutung

Dortmund-Trainer will nicht über Titel sprechen – Watzke: „Fans sollen träumen“

- VON OLIVER MUCHA

DORTMUND – Die Spieler hüpften vor der bebenden Südtribüne auf und ab, die euphorisie­rten Fans sangen lauthals von der deutschen Meistersch­aft: Doch Lucien Favre ließ sich nicht aus der Reserve locken. „Das bedeutet mir nicht viel“, sagte der Fußball-Trainer von Borussia Dortmund nach dem Gewinn der Herbstmeis­terschaft. Über den Meistertit­el „will ich noch nicht sprechen“.

Die Statistik spricht hingegen eine deutliche Sprache. Dreimal sicherte sich der BVB zuvor schon den inoffiziel­len Titel, dreimal wurde er am Ende auch deutscher Meister. In 38 von 55 Fällen stand der Herbstmeis­ter auch nach 34 Spieltagen auf Platz eins.

Hans-Joachim Watzke schlug nach dem 2:1 (2:1) gegen Werder Bremen ebenso wie Favre leise Töne an. „Die Fans“, betonte der Geschäftsf­ührer, 0:2 0:0 2:1 1:1 0:4 2:0 2:1 4:1 2:1

41:15 33:16 32:18 28:14 32:18 30:21 23:22 22:20 25:25 14:19 21:27 19:24 16:21 21:24 11:30 16:32 14:35 16:33

„sollen träumen“. Diese Euphorie trage den Club und die Mannschaft. Wichtig sei aber, „dass wir nicht anfangen zu träumen“. Doch die Meisterträ­ume kommen angesichts des üppigen Polsters von neun Punkten Vorsprung auf Borussia Mönchengla­dbach und Bayern München zwangsläuf­ig. „Die Herbstmeis­terschaft bedeutet uns nichts, aber der Vorsprung. Mit dem sind wir ganz zufrieden“, sagte Mittelfeld­abräumer Thomas Delaney. Auch Watzke verspürt beim Blick auf die Tabelle „ein gutes Gefühl“. Man sei schließlic­h extrem ambitionie­rt, trompete aber nicht herum.

Trotz schlampige­r Chancenver­wertung genügten dem BVB die Treffer von Torjäger Paco Alcácer (20. Minute) und Marco Reus (27.). Mit zwei weiteren Siegen am Dienstag in Düsseldorf und am Freitag gegen Mönchengla­dbach würde der BVB sogar die 43 Punkte zur Halbzeit aus der Meistersai­son 2010/11 um zwei Zähler übertreffe­n. „Das ganze Rechnen hilft sowieso nichts“, wiegelte Watzke aber ab. Der Vorsprung sei „weder trügerisch noch komfortabe­l“, so der BVB-Boss, der sich sicher ist, dass es „irgendwann einen Einbruch gibt“.

Favre gab wieder den Mahner. Das Wichtigste sei es, so der Schweizer, „nie nachzulass­en. Wir sind zufrieden. Aber das nächste Spiel ist immer das wichtigste.“

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