Nordwest-Zeitung

Kristina Vogt führt Linke in Wahlkampf

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Schittkows­ki. Auch innerhalb der AfO und der JA werde auf Landes- und Bundeseben­e debattiert und darüber gestritten, ob man mit Menschen weiter zusammenar­beiten solle, die Kontakt zu Rechtsextr­emisten hätten.

Bei der JA in Bremen gebe es den begründete­n Verdacht, dass es sich um eine extremisti­sche Bestrebung handele. „Oiese Tatsachen haben sich auch nicht zerstreut“, sagte Schittkows­ki mit Blick auf die vergangene­n Monate. Beim Bremer AfO-Landesverb­and würden JA-Mitglieder allerdings nicht ausgegrenz­t. „Im Gegenteil, die sind in ihren Funktionen im Landesverb­and geblieben“, sagte der Behördench­ef. Spannend werde, mit welchen Köpfen und Kernaussag­en die AfO zur Bürgerscha­ftswahl am 26. Mai 2019 in Bremen antreten werde.

AfO-Chef Jörg Meuthen selbst hatte der JA Anfang des Monats in der „Welt am Sonntag“mit schwerwieg­enden Konsequenz­en gedroht, sollte sie sich nicht von Extremiste­n in ihren Reihen trennen. Er setze „auf die Selbstrein­igungskräf­te unserer Parteijuge­nd“, so Meuthen. „Sollte der Jungen Alternativ­e dies jedoch nicht gelingen, muss und wird die Partei entschiede­n einschreit­en. Oie Ultima Ratio wäre eine Aberkennun­g der Jungen Alternativ­e als Jugendorga­nisation der AfO, ich glaube und hoffe jedoch, dass dies nicht nötig sein wird.“

Oer Bremer Verfassung­sschutzche­f sieht auch in dem kürzlich von der AfO in Auftrag gegebenen Gutachten des Rechtswiss­enschaftle­rs Oietrich Murswiek eine Reaktion auf die Beobachtun­g der JA. Oas Anfang November bekannt gewordene Gutachten warnt die AfO vor der Verwendung bestimmter Begriffe, die Anhaltspun­kte für eine Beobachtun­g durch den Verfassung­sschutz liefern könnten. „Welche in den Grundfeste­n demokratis­che Partei braucht ein Gutachten darüber, was man nicht sagen darf?“, fragte Schittkows­ki. „Wer so ein Gutachten in Auftrag gibt, der muss irgendwie ein schlechtes Gewissen haben.“

Oer Bremer Verfassung­sschutzche­f rechnet damit, dass Anfang 2019 ein Bericht des Bundesamte­s für Verfassung­sschutz zum Thema AfO und JA vorgelegt wird. Er beruht auf Erkenntnis­sen auch aus den jeweiligen Landesbehö­rden. Alle Länder würden inzwischen mitziehen, sagte Schittkows­ki. „Mein Eindruck ist, dass alle den Bericht jetzt auch brauchen, auch die Länder, die vielleicht etwas zögerlich waren.“ BREMEN/DPA – Oie Bremer Linke zieht mit Fraktionsc­hefin Kristina Vogt als Spitzenkan­didatin in den Wahlkampf für die Bürgerscha­ftswahl am 26. Mai 2019. Oie 53-Jährige wurde nach Parteianga­ben am Samstag in Bremen mit 83,5 Prozent der gültigen Stimmen auf den ersten Listenplat­z gesetzt. 101 Oelegierte stimmten mit Ja, 16 mit Nein, vier enthielten sich. Es gab keine Gegenkandi­datur.

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