Nordwest-Zeitung

Komplizier­te Mutter-Tochter-Beziehung

„Es bleibt in der Familie“mit Andrea Sawatzki – Am Dienstag bei Sat.1

- VON KLAUS BRAEUER

In dem Film geht es um eine unglücksel­ige Verwechslu­ng beim Frauenarzt. Daraus entwickelt sich eine zuweilen absurde Geschichte.

BERLIN – Im Leben ist nahezu alles möglich und im Fernsehen erst recht – da kann es sogar beim Einsetzen einer Eizelle zu merkwürdig­en Verwechslu­ngen kommen. Genau jüngeren Freund Ash (Matthi Faust). Der mindestens ebenso geschockte Arzt greift erst zur Whiskyflas­che und dann zum Scheckbuch, um Lola zu beruhigen. Kurz darauf besucht sie ihre Tochter, was alsbald zur Aufdeckung der unglücksel­igen Verwechslu­ng führt.

Andrea Sawatzki (55) gibt ihre Figur als Mischung aus Teenager in Hot Pants und Rockerbrau­t mit Kettchen. Und ihr gelingt das durchaus glaubhaft. Immer mal wieder hat sie lockere Sprüche parat.

Lolas knallbunte Aufmachung findet die Schauspiel­erin offenbar gut: „Nur durch gute Kostüme und gute Maske erwacht eine Drehbuchfi­gur zum Leben“, sagt Sawatzki im Sat.1-Interview. „Nur wenn ich weiß, was meine Filmfigur trägt und wie sie unter den anderen Menschen wirken möchte, kann ich sie zum Leben erwecken und spielen. Ich liebe Lolas Kostüm.“

Marie eher weniger. Sie hadert sichtlich mit ihrem Schicksal, ihr ach so verständni­svoller Mann Benny (Oliver Wnuk) nervt ein wenig und will ihr ständig im bonbonfarb­enen Heim ein Bad einlassen.

Lola, Frontfrau in einer Berliner Rockband, genießt ihr zwangloses Leben, entspannt gern mal mit einem Joint und hat absolut keine Lust auf eine ernste Beziehung. Nun muss sie sich dagegen auf ihre Schwangers­chaft einlassen, obwohl sie die Erziehung von Marie einst ihrer eigenen Mutter überlassen hatte.

In der etwas zähen Komödie geht es im Kern um eine Verwechslu­ng, die natürlich keinem Arzt passieren dürfte. Aber es geht vor allem um eine komplizier­te MutterToch­ter-Beziehung, die eingebette­t ist in eine zunehmend absurde Story, in der Lola den Schwiegere­ltern von Marie als rumänische Bekannte vorgestell­t wird.

Das ist unnötig überzogen, zumal Mutter und Tochter in durchaus überzeugen­den Dialogen einander näherkomme­n. Und das Baby hat am Schluss eben zwei Mütter.

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BILD: TELESCHAU Rockerbrau­t mit Kettchen: Schauspiel­erin Andrea Sawatzki in dem Film „Es bleibt in der Familie“
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