Kritik der Bahn-Initiativen
KONTROLLEN: Das Ordnungsamt der Stadt kontrolliert auch in dieser Woche die Geschwindigkeit der Fahrzeuge: Sandweg und Schulstraße (Montag), Giesenweg und Brandenburger Straße (Dienstag), Sodenstich und Meerweg (Mittwoch), Wienstraße und Blücherstraße (Donnerstag), Lambertistraße und Hopfenweg (Freitag).
AUGUSTSTRAßE: Die Auguststraße ist im vorderen Bereich bis Freitag gesperrt.
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Tjeerd Postma kennt die Sorge vor noch mehr Lärm in Oldenburg. Der Wunderline-Projektleiter hält sie für unbegründet.
VO6 CHRISTOPH KIEFER
OLDENBURG – 'enn an diesem Montag der Rat über die sogenannte Wunderline diskutiert (18 Uhr, PFL), geht es eigentlich nur um eine Absichtserklärung. Doch ein Teil der Ratsvertreter ist misstrauisch, ob der Ausbau der Strecke zwischen Bremen und Gro- ningen nicht mehr Güterverkehr nach Oldenburg holt.
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann müsse bei Gesprächen über die Wunderline jeden einzelnen Schritt eng abstimmen, fordert nicht nur die CDU-Fraktion. An diesem Montag geht es um die sogenannte Anschlussmodalität, also was Kommunen an der Strecke tun können, um die Nutzung der Wunderline zu erleichtern. Im Februar wollen betroffene Bürgermeister eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnen.
Die Vereine IBO und Live, Interessenvertreter für Bahnanlieger, erwarten demgegenüber mehr Güterverkehr. „Live“begrüßt zwar den Vorstoß der Niederländer vom Grundsatz her. Aber nur unter einer Bedingung: Bau einer Bahnumfahrung entlang der geplanten A 20. Oldenburgs Innenstadt bliebe bei einer Streckenführung entlang der neuen Autobahn ab etwa Jaderberg völlig von Güterverkehr verschont, wirbt Vorsitzender Armin Frühauf. Voraussetzung sei, dass die Gleise an der A20 Richtung Nordosten weitergeführt werden.
„Sorgen unbegründet“
Der Projektleiter der Wunderline, Tjeerd Postma, kennt die Sorgen vor mehr Lärm. Wirbt für Wunderline: Projektleiter Tjeerd Postma
„Ich verstehe Leute, die das befürchten“, sagt der Niederländer im Gespräch mit der
. Er halte die Sorge aber für unbegründet.
Dass die Wunderline nicht den Güterverkehr fördert, begründet Postma mit zwei Argumenten. Es sei richtig, dass zu Beginn des Projekts 2015 sowohl Potenziale für den Güterals auch den Personenverkehr ausgelotet worden seien. Acht Millionen Euro habe Brüssel für diese Untersuchungen bereitgestellt. Die Studien des Büros TNO in Delft und Trimode in Freiburg/Breisgau hätten aber gezeigt, dass die Wunderline dem Güterverkehr nicht nutzt. „Daraufhin wurde mit Zustimmung der EU beschlossen, die Pläne weiterzuverfolgen, auch wenn sie nur dem Personenverkehr dient.“
Dass die Strecke über Groningen und Oldenburg Richtung Bremen für den Güterverkehr keine Rolle spielt,
Die Zugfahrt
von Bremen nach Groningen dauert heute 2 Stunden 43 Minuten. Sie soll in zwei Stufen auf rund zwei Stunden sinken.
Et0a 20 Minuten sparen
soll zum einen ein schneller Zug zwischen Groningen und Leer. Er könnte nach der Eröffnung der neuen Friesenbrücke, voraussichtlich 2024, verkehren.
Weitere 15 Minuten
soll der Bau eines zweiten Gleises
sieht Postma durch eine Beobachtung bestätigt. Der lange Ausfall der Friesenbrücke über die Ems in der Nähe der ostfriesischen Weener löse keinerlei Kritik seitens der Wirtschaft aus, „weder vom Hafen Rotterdam noch aus den Nord-Niederlanden“.
Bus ab Leer
Reisende nach Groningen nehmen derzeit den Zug von Oldenburg Richtung Norddeich/Mole und steigen in LeerbiszumNeubauderFriesenbrücke in einen Bus um. Täglich nutzen insgesamt etwa 11000 Fahrgäste (Stand 2015) verschiedene Streckenabschnitte zwischen Augustfehn und Stickhausen-Velde bringen (geplant nach 2030).
In Leer umsteigen
müssen Fahrgäste allerdings noch lange. Der Umstieg würde nur mit einer eigenen, neuen Verbindung Bremen – Groningen vermieden. Die Infrastrukturkosten würden sich auf 90 Millionen Euro für die deutsche Seite und 30 Millionen für die niederländische belaufen – ohne dass die Reisezeit sinkt.
zwischen Groningen und Bremen. Bis zur Schließung der Friesenbrücke lag die Zahl der Reisenden an der Grenze bei etwa 800. Durch eine kürzere Reisezeit und bessere Anschlussverbindungen an den Bahnhöfen entlang der Strecke könne die Zahl auf etwa 2000 Fahrgäste pro Tag steigen, prognostiziert Postma.
Woher der Name Wunderline stammt, weiß Tjeert Postma auch nicht. Ursprünglich sei das Projekt Wiederline genannt worden. „Da die Strecke durch eine wunderschöne Region führe, so wurde mir gesagt, sei der Name Wunderline entstanden.“